SilverBullet hat geschrieben:Leider hast du eine Chance verpasst, den passenden Bibeltext, also das Bild der Bibel zum Begriff „Liebe“ anzugeben.
Das Hohelied der Liebe scheint mir der passende Bibeltext zu sein.
SilverBullet hat geschrieben:Hemul hat geschrieben:Da brüllt sich keiner ein-sondern hier bittet gem. dem Kontext in den Anfangsversen in Psalm 83:1-6 der Psalmist Gott demütig darum sein Volk vor der Vernichtung seiner Feinde zu beschützen
OK, vielleicht kann man es so oder so verstehen – auf mich wirkte das wie eine Mutmachende „Extrembegeisterung“.
Die „demütige Bitte“ hat aber schon einen Beigeschmack, wenn dazu aufgefordert wird, die „anderen in Schande zugrunde gehen zu lassen“.
Zu den Psalmen: Dabei handelt es sich um Lieder, die von Juden sogar noch heute in Hebräisch gesungen werden. Es sind auch Gebete, die verschiedene Gefühle zum Ausdruck bringen. Letztendes sind darin die Emotionen der alten Israeliten dokumentiert, die ihren emotionalen Zugang zu ihrer individuellen Religiöstität zum Ausdruck bringen - daher die Menschlichkeit in den Liedern.
Der Pslamist Asaph war offenbar ganz und gar nicht gelassen, sonder vielleicht sogar aufgewühlt.
Das alte Israel war in einer ähnlichen Lage wie heute: Umgeben von Feinden, die eine ernste Bedrohung für die kleine Nation waren. Gut möglich, dass der Pslamist um sein Leben und das Wohl seiner Familie fürchtete.
Der Psalmist "Asaph" lebte der Bibel zufolge zurzeit der Herrschaft König Davids (1077—1038 v. Chr., der ebenfalls ein Psalmist war). Asaph gehörte zum Priesterstamm Levi und war ein führender Sänger und Zimbelspieler, als die Bundeslade nach Jerusalem getragen wurde.
In Esras Buchrolle der Chronik[a] (im AT unserer Bibeln in zwei Büchern unterteilt) wird er zusammen mit David erwähnt (
1Ch 15:17,
1Ch 15:19 u.
1Ch 15:25-29).
Da der salomonische Tempel noch nicht erbaut war, wurde noch die Stiftshütte (hebr.
Mischkan) als Heiligtum genutzt (ein transportables Anbetungszelt aus der Zeit Mose), indem Asaph später mit zwei anderen den Gesang und die Musik leiteten.
Asaph wird als „[Visionen]Seher“ bezeichnet und gehörte zu denen, die mit
„Harfen und mit Zimbeln weissagten“²
Seine Söhne traten seine Nachfolge an. Als der salomonische Tempel mit 4000 Harfenspielern und Chorgesang eingeweiht wurde, spielten die Söhne Asaphs eine wichtige Rolle.
Die Psalmen 50 und 73 bis 83 werden laut den Psalmenüberschriften Asaph bzw. seinem Haus, dessen Stammvater er war, zugeschrieben. (Ich halte besonders den Im
Pslam 73 für bemerkenswert, weil Aspah mit Gott hadert und sogar darauf neidisch wird, wie gut es den "Gottlosen" geht).
In den 150 Pslamen wird Verzweiflung, Hadern mit Gott und auch viel Lobpreis zum Ausdruck gebracht.
Die Psalmen sehe ich gewissermaßen als das "Herz" der Bibel (sie sind leicht zu finden, da sie in der Mitte der Bibel eingeordnet sind). Sie bringen starke Gefühle zum Ausdruck.
Mir liegt mehr die Weisheitstheologie. Nach den Psalmen folgt das Buch der "Sprüche" (mit alten Weisheitssprüchen) und dann das Buch Prediger (auch als Kohelet bekannt), bei dem es sich um ein philosophisches Buch handelt. Vielleicht kannst Du damit mehr anfangen.
Viele machen den Fehler (so meine Meinung), die Bibel wortwörtlich wie Gottes
direktes Wort zu lesen. Ein Freund von mir umschrieb die Bibel als "Gottes Wort in Menschen Schrift", was bedeutet, dass die menschliche Komponente sich natürlich in der Bibel niederschlug (altertümlicher Kulturkreis, antike soziokultureller Hintergrund, historischer Kontext).
²
o. geisterfüllt spielten