Queequeg hat geschrieben:Das ewige Problem der christlichen Chef-Demagogen ist, das sich Münek und Q eindeutig mehr an der Bibel orientieren, als so manch Christ selbst.
Du kommst ja immer noch hoch zu Ross daher.
Queequeg hat geschrieben:Hier beginnt dann euer Ritt über den Bodensee, der allerdings dann mehr wie das Hornberger Schießen ausgeht.
Ja, da reitet Queequeg im Galopp.
Queequeg hat geschrieben:Gut, bauen wir dann den Gegner einmal wieder auf, und nach zünftiger Atheistenart natürlich mit der Bibel:
Ja, nach Atheistenart - dies ist überdeutlich.
Ich werde jetzt nicht neun Bibelstellen abarbeiten, indem ich die Kontexte heranziehe, den historischen Kontext berücksichtige, Übersetzungen vergleiche usw. - dass ist mir zu viel Arbeit. Über das "Stöckchen",
arbeite mal die Liste stundanlang ab, die ich innerhalb von Minuten rausgesucht habe und dann so weiter, springe ich nicht. Ich führe lieber ein selbstbestimmtes Leben zumal ich als Moderator auch anderes zu tun habe. Daher werde ich nur allgemein darauf bezug nehmen.
Hast Du eigentlich schon mal Texte im Gesamtkontext erschlossen? Textinterpretation ist schwer - ich weiß. Sabatina James hilft:
So war das Christentum ...
Queequeg hat geschrieben:wie schriebst du so fein und erklecklich:
Münek und Q. BRAUCHEN ein vollkommen schwachsinniges Gottesbild,
nun denn - "entschwachsinnige" diesen, durch die Bibel selbst belegten, ewig mordlüsternen und blutsaufenden Gott. Wobei - blutsaufend eine recht angenehme Umschreibung für das ist, was human denkenden Menschen in diesem Buch hemmungslosester Gewaltorgien dann zugemutet wird.
Wie wäre es mit der Meinung eines fachlich visierten Mannes, für den die historisch-kritische Exegese zum selbstverständlichen "Handwerkszeug" gehört?
Zitat von Logan5:
Im Übrigen werden besagte fundamentalistische Glaubensauslegungen bei den Katholiken (!) sogar von offizieller theologischer Seite her grundlegend abgelehnt. Ich muss das wissen, denn
ich habe ein paar Semester katholische Theologie studiert.
In einem anderen Forum kam nämlich sinngemäß die gleiche Kritik und daher passt auch seine fundierte Antwort hierher:
Zitat von
Logan5:
[...]
Gewalttaten aufgrund entsprechender Interpretationen des Bibeltextes rechtfertigen zu wollen (selbst wenn sie sich auf einzelne, in solcher Weise auslegbare Passagen berufen), kann im Sinne eines in sich schlüssigen Textverständnisses nur als illegitim gewertet werden, weil sie an den
10 Geboten oder der
Bergpredigt scheitern müssen, die ja Teil der selben Textsammlung sind.
[...]
Die historische Dimension der Textauslegung habe ich dabei ja bereits angesprochen und auch die soziale Dimension hat bereits Erwähnung gefunden. Zusammen mit der rein textkritischen, also inhaltlichen Ebene ergibt sich eine weitere Dimension, die den Interpreten daran hindern sollte, die biblischen Texte als gewaltbefürwortend auslegbar zu betrachten, denn immerhin
handelt es sich beim Dekalog und dem Deuteronomium um das Kernstück alttestamentlicher Ethik und bei der
Bergpredigt/Feldrede um den Kern christlicher Ethik, die wiederum ganz konkreten Bezug auf diese 10 grundlegenden Gebote nimmt. Alle anderen Passagen der christlichen, wie der jüdischen Bibel müssen sich an diesen übergeordneten Gesetzen messen lassen.
[...]
... Aus textkritischer Perspektive
müssen diese Passagen trotz allem am
Dekalog vorbei und wenn sie mit diesem nicht im Einklang stehen, ist ganz klar, welche Passage die höhere Rangfolge hat,
da die 10 Gebote im AT von Gott direkt und persönlich an Mose weitergegeben werden und sich das Prophetenwort lediglich auf menschliche Deutung irgendwelcher vager Visionen beruft.
[...]
Im Übrigen sind die kanonischen Evangelien als konkrete Auslegung des Alten Testaments geschrieben, wodurch alle, aber auch alle einzelnen Passagen der jüdischen Bibel - die dadurch für Christen erst zum "Alten" Testament wird - in ihrem Sinne interpretiert werden müssen.
Das wiederum bedeutet, dass man sich bei einer korrekten Interpretation nicht an den ethischen Lehren der Bergpredigt vorbeischummeln kann.
[...]
Ich hatte Dir hier schon mal was vom
christologischen Prisma geschrieben. Außerdem besteht die Bibel nicht nur aus normativen Texten, sondern enthält auch viele deskriptive Passagen.
Oder willst Du mir wieder Eisegese unterstellen? So vom hohen Ross geht das ganz gut.
