Die RKK und die Evolutionstheorie

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Anton B.
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#161 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Anton B. » Di 8. Sep 2015, 21:46

Andreas hat geschrieben:So verstehe ich diesen Text. Falls du ihn anders verstehen solltest, erkläre mir deine Variante bitte.
Nee, Andreas. Du weißt doch, dass die Oberlehrer-Geschichte ein Scherz war. Ich habe überhaupt kein Interesse daran, den 2005er-Text von Schönborn weiter zu interpretieren.

Ich habe damals den Vorgang ganz bewusst, auch im Rahmen meines Berufsverbandes, verfolgt. Damals war der Kreationismus, die Anschauung des ID, gerade großes Thema. In US-Land schon im Abschwung begriffen, bei uns hier aber noch großes Thema. Ist inzwischen aber auch schon Geschichte. Damals aber hat Schönborn seinen kleinen Essay publiziert. Das, was er aus der Position der RKK zu der Schöpfung und dem Menschen als ganz herausgehobenes Objekt göttlichen Wollens und Wirkens sagt, war für mich erkennbar. Zum Teil tätigt er aber Aussagen, die in der Form und der Wortwahl -- besonders im englischen Originaltext -- gelinde gesagt, missverständlich sind.

Das wurde thematisiert. Das, was er als "Neo-Darwinian" bezeichnet, ist für uns Naturwissenschaftler schon als Wortwahl bedenklich, da zum einen nicht der ganz passende Begriff für die heutige Ausprägung der ET, zum anderen aus der ID-Ecke als Schimpfbegriff für die zeitgenössische ET gebraucht. Bitte ziehe in Betracht, dass naturwissenschaftliche Texte nicht so einfach mit den Mitteln einer Literaturanalyse beizukommen ist. Dieser, von Savonlinna angedeutete Gedanke, wurde mehrfach in der Praxis angewendet und hat sich jedesmal, als "nicht so fruchtbar" -- und das ist euphemistisch ausgedrückt -- erwiesen. Denn, und das ist eines der Probleme, naturwissenschaftliche Termini sind massiv aufgeladen. Mit Theorien, mit Konzepten, mit Bedeutungen, die für sich jeweils eine eigene Welt bedeuten.

Und jetzt denke an Schönborns schon im Titel verwendete "Design".

Für mich gibt es keinen Grund, Schönborns Text weiter zu analysieren. Er hat Bestimmtes geäußert, er ist in ein "mehr-dimensionales" Minenfeld geraten, er hat sich mehrfach der Kritik an seinem Text angenommen, er hat 2009 einen Schlußstrich gezogen und die Diskussion hat damit ein Ende gefunden. Das ist meine Meinung.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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Andreas
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#162 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Andreas » Di 8. Sep 2015, 21:57

Der einzige Vermittler ist der Text.
Es ist kein naturwissenschaftlicher Text, sondern der Text eines Kardinals in einer Zeitung. Dieser Text ist nicht wirklich schwer zu verstehen.
Wenn wir uns gegenseitig die Lesekompetenz absprechen kann der Text nicht mehr zu Wort kommen. Wir können ihn alle gemeinsam lesen, wenn alle das gemeinsame Interesse haben, herauszubringen was da geschrieben steht. Ich bin dazu bereit.

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Münek
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#163 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Münek » Di 8. Sep 2015, 22:04

Hemul hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Theologen müssen sich mit Recht fragen lassen, ob ihr Fachgebiet damit nicht insgesamt - und das seit 2000 Jahren - ein reines Hirngespinst hochgezüchteter Einbildungen ist, das auch dann nicht an Wirklichkeit gewinnt, wenn es von zumeist intelligenten Menschen an staatlichen Universitäten betrieben wird. Es wäre doch die erste Forderung an die Theologie als Wissenschaft, die Existenz ihres Gegenstands zunächst ein-mal schlüssig zu beweisen. Das kann sie offenbar nicht, denn sonst hätte sie uns dies längs präsentiert."
(Quelle: Heinz-Werner Kubitza "Der Dogmenwahn" - Scheinprobleme der Theologie - Holzwege einer angemaßten Wisssenschaft. S. 28)
Meine Güte Müneki? :roll: Deine "THEOLOGEN" die Du oben ansprichst sprechen doch Deine Sprache-Du bist
doch deren Jünger. ;)

Ich sprach oben von DOGMATIKERN, also von Theologen, die an den staatlichen Fakultäten kirchliche Glaubenswahrhei-
ten lehren, aber dabei fest an den Dogmen (verbindlichen Glaubensvorgaben) ihrer Kirche gebunden sind.


Für die Exegeten, d.h. für die historisch-kritischen Theologen, ist "Gott" NICHT Gegenstand ihrer wissenschaftlichen Forschung.
Diese Theologieprofessoren sind nicht an Dogmen gebunden und arbeiten ergebnisoffen auf dem Gebiet der "Geschichtswissen-
schaft".

"Himmlische Wesen" (Götter, Gottessöhne, Teufel, Engel, Dämonen etc.) lassen sich nicht von Fantasiegestalten unterschei-
den
; die Wissenschaft befasst sich zu Recht nicht mit ihnen. Das gilt selbstverständlich auch für Bibelwissenschaftler, denen sol-
che mythischen Gestalten einschließlich siebenköpfiger Drachen, feuerspeiender Ungeheuer und sprechender Tiere (Schlange,
Esel) beim Studium der Bibel immer wieder über den Weg laufen.

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#164 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Andreas » Di 8. Sep 2015, 22:07

Anton B. hat geschrieben:Ich habe überhaupt kein Interesse daran, den 2005er-Text von Schönborn weiter zu interpretieren.
Warum hast du dich dann in diesen Thread überhaupt eingeklinkt?

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#165 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Pluto » Di 8. Sep 2015, 22:07

Andreas hat geschrieben:Darunter verstehe ich Ideologen, welche den Neo-Darwinismus für ihre Zwecke missbrauchen.
Darf ich fragen, was Neo-Darwinisten für dich sind? Sind sie Wissenschaftler oder Ideologen?
Liegt da vielleicht der "Hund begraben"?

Andreas hat geschrieben:Naturwissenschaftliche Biologen sind ja bekanntlich keine "Dogmatiker", oder?
Natürlich nicht.

Andreas hat geschrieben:Also: Diese dogmatischen "Verteidiger" des Neo-Darwinismus unterstellen, eine angebliche Akzeptanz oder Zustimmung der RKK, wenn sie ihre Theorie (die Theorie der Verteidiger des neo-darwinistischen Dogmas) ins Treffen führt UND als mit dem christlichen Glauben in gewisser [Weise] vereinbar darstellen.
Wen meinst du? Wen meint Schönborn denn mit seinen Anschuldigungen?

Andreas hat geschrieben:DAS ist ein klarer Fall unzulässiger, ideologischer Vermengung von Wissenschaft und Glaubenswahrheiten der RKK - von der Seite der "Dogmatischen Verteidiger des Neo Darwinismus" - aber nicht von Schönborn oder der RKK.
Vielleicht sollten wir erst mal die Frage klären: Was verstehst du unter "Neo-Darwinismus"? Und was versteht Herr Schönborn darunter?

Bedenke dabei, dass nicht jeder "ismus" eine Ideologie ist... Expressionismus, Buddhismus, Autismus...
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Anton B.
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#166 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Anton B. » Di 8. Sep 2015, 22:11

Andreas hat geschrieben:Es ist kein naturwissenschaftlicher Text, sondern der Text eines Kardinals in einer Zeitung. Dieser Text ist nicht wirklich schwer zu verstehen.
Das sagen sie alle.

Andreas hat geschrieben:Wir können ihn alle gemeinsam lesen, wenn alle das gemeinsame Interesse haben, herauszubringen was da geschrieben steht. Ich bin dazu bereit.
Es ist Dein "Hobby", möglicherweise ist es Savonlinnas Profession, Texte zu analysieren. Ich beschäftige mich mit den Gegenständen der Natur. Als Naturwissenschaftler. Texte benutze ich, um auf dem schon Geleisteten aufsetzen und mit Interessierten kommunizieren zu können. Das letztere führt für andere wieder zu ersteren.

Für mich ist 2005" vorbei und neue Aufgaben warten.
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#167 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Andreas » Di 8. Sep 2015, 22:13

Pluto hat geschrieben:Wen meinst du? Wen meint Schönborn denn mit seinen Anschuldigungen?
Du fragst immer wieder nach Sachen, die soeben ausführlich dargestellt wurden. Was soll das? Warum muss ich mir jetzt die Mühe machen, mich selbst zu zitieren?
Andreas hat geschrieben:"Die Verteidiger des neo-darwinistischen Dogmas" Was ist darunter zu verstehen?
Darunter verstehe ich Ideologen, welche den Neo-Darwinismus für ihre Zwecke missbrauchen.
Naturwissenschaftliche Biologen sind ja bekanntlich keine "Dogmatiker", oder? Ihre Ergebnisse gegenüber der Kirche zu verteidigen, haben sie auch nicht nötig und mit den Glaubenslehren der Kirche wollen sie ihre Forschungsergebnisse erst recht nicht vermengen, in dem sie der Kirche eine diesbezügliche Akzeptanz unterjubeln.
In der Hoffnung, dass du mich nicht nochmal fragst, wen Schönborn meint.

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#168 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Halman » Di 8. Sep 2015, 22:16

Anton B. hat geschrieben:Für mich gibt es keinen Grund, Schönborns Text weiter zu analysieren. Er hat Bestimmtes geäußert, er ist in ein "mehr-dimensionales" Minenfeld geraten, er hat sich mehrfach der Kritik an seinem Text angenommen, er hat 2009 einen Schlußstrich gezogen und die Diskussion hat damit ein Ende gefunden. Das ist meine Meinung.
Das sehe ich genauso. Warum sollte man hier Schönborns Text aus 2005 zerreden, den er selbst in dieser Form 2009 kritisch reflektierte. Ich denke, wenn wir Kardinal Schönborn gerecht werden wollen, sollten den von Dir verlinkten Artikel berücksichtigen, denn Schönborn distanziert sich vom Kreationismus.

Angenommen ein User drückt sich „etwas holzschnittartig“ aus und stellt später fest, sein Beitrag „hätte noch einiger Differenzierung bedurft“, so würde ich es als unfair werten, dem User seinen Beitrag ewig vorzuhalten, wenn er diesen später durch einen differenzierten Beitrag gewissermaßen "überschrieben" hat. - Wir sollten mit Kardinal Schönborn nicht unfair umgehen.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#169 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Münek » Di 8. Sep 2015, 22:17

Hemul hat geschrieben: Aus dem Schöpfungsbericht zu Anfang der Bibel geht an keiner Stelle hervor, dass Gott etwas dem Zufall überlassen hat. Alles geschah vorsätzlich. Auch die Rebellion Satans. Der Zufall war ein Nebenprodukt

Ist zwar OT - trotzdem...

Wo in der Bibel ist von einer Rebellion Satans die Rede? :devil:

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Andreas
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#170 Re: Die RKK und die Evolutionstheorie

Beitrag von Andreas » Di 8. Sep 2015, 22:18

Anton B. hat geschrieben:Es ist Dein "Hobby", möglicherweise ist es Savonlinnas Profession, Texte zu analysieren.
Wenn wir an einer Din-A4 Seite Prosatext eines Zeitungsartikels scheitern, brauchen wir uns nie wieder über Bibeltexte austauschen.
Anton B. hat geschrieben:Für mich ist 2005" vorbei und neue Aufgaben warten.
Ist ein Standpunkt. Sag das mal Pluto, den Schönborn 2009 wohl weniger interessiert und der immer wieder mit dem Schönborn von 2005 aufwartet. Warum wohl? Gib mal Schönborn in die SuFu ein, dann verstehst du vielleicht, warum ich das geklärt haben möchte.
Die Suche ergab 191 Treffer und immer geht es um Schönborn 2005 und nicht 2009.
Und meine Frage warum du dich hier überhaupt beteiligt hast, hast du natürlich auch nicht beantwortet.

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