Andreas hat geschrieben:So steht es auf der als Quelle angegebenen Site des Humanistischen Pressedienstes. Das schreibt dieser über sich selbst:
... Von diesen Grundsätzen ausgehend liefert der Humanistische Pressedienst Nachrichten und Hintergrundberichte aus der säkularen Welt in Text, Bild und Ton, fördert gesellschaftliche Debatten und begleitet politische Aktionen zu folgenden Themenschwerpunkten:
Humanismus, Atheismus, Agnostizismus, Religionskritik ...
Die HPD gehört zur gbs und ist damit zielorientiert.
Wenn Du magst, schau doch mal in diesen
Beitrag von mir (keine Sorge, er ist smiley-frei

).
Münek hat geschrieben:Halman hat geschrieben:Münek hat geschrieben:Dass Kubitza Mitglied des Beirates dieser ehrenwerten Siftung ist, stellt doch nicht seine Kompetenz in Frage, einem breiten Publikum den aktuellen Stand der NT-Forschung in allgemeinverständlicher Sprache zu präsentieren.
Nun, ich ziehe unabhängige Experten vor. Kann ein MItglied der gbs wirklich als unabhängig gelten?
Welche "unabhängigen" Experten meinst Du denn?
Benenne mal welche!
Spontan fallen mir leider keine ein. Das bedeutet aber nicht, dass ich Abhängigkeit nicht kritisieren dürfte.
Mal hypothetisch angenommen, wir würden über Wirtschaftspolitik sprechen. Dann würde ich auch kritisieren, wenn mein Gesprächsparter Experten der INSM anführen würde. Deswegen muss ich mich noch lange kein Kenner von Wirtschaftsexperten sein. Ich würde da vielleicht Altkanzler Helmut Schmidt anführen, sofern er als Experte durchgeht.
Im religiösen Bereich erscheint es mir noch schwieriger. In denn Jahren, in denen ich in Foren über Religion diskutiere, hatte ich auch schon häufig nach religiösen Begriffen und Erkärungen im Internet gesucht und dabei war mir aufgefallen, dass die Seiten entweder häufig tendenziell fundamentalistisch oder eher antireligiös waren. Natürlich lassen sich nicht alle Quellen auf Anhieb in diese beiden Spaten einordnen, genaugenommen sind es nur die beiden extremen Flügel, doch dazwischen sieht es recht dünn aus. Die Webside
bibelwissenschaft.de halte ich für seriös.
Das Thema Religion schein polarisierend zu sein. Da neutrale Positionen zu finden, ist gar nicht so einfach. Insofern ist dies ein Pluspunkt für Dich, dass die Benennung eines zweifelos "unabhänigigen" Experten gar nicht so einfach ist. Doch der leichte Griff bei den Neuen Atheisten, der hier unter Atheisten üblich ist, ist sicher legitim, doch eben auch tendenziel und meiner Meinung nach sind antirelgiöse Neue Atheisten eben nicht "neutral", sondern tendenziös, weil sie zielorientiert sind. Sie verfolgen auch eine politische Intention. Dies ist legitim, aber damit sind sie eben Meinungsvertreter und keine neutralen Experten.
Dr. Dr. Joachim Kahl ist natürlich auch ein recht "harter" Religionskritiker, doch als "alter Atheist" m. E. eine echte Alternative. Auch
Albert Einstein, der sicher seine persönliche Position vertrat, die im Buch
"Albert Einstein - Mein Weltbild" auch recht differenziert von ihm selbst dargestellt wird - würde ich hier als näherungsweise unabhängig nennen (auch wenn er kein Religionswissenschaftler war).
Ich selbst bin kein Kenner des akademischen Kosmos' und der Welt der Gelehrten, denn das Themenfeld "Christentum/Bibel" ging ich in der Vergangenheit nie aus der Warte an, zu schauen, was Professoren, Exegeten, Experten, Religionswissenschafter, Philosophen und Religionskritiker dazu zu sagen hatten. Das bei Gesprächen über "Gott und die Welt" der Hang besteht, häufig auf Experten zu verweisen und irgenwelche interlektuelle Literatur zu kennen, lernte ich erst in den Forendiskussionen kennen.
Ich selbst bilde mich autodidaktisch auf äußerst bescheidener Weise nur in den Dingen weiter, die mich persönlich wirklich interessieren, weil ich meine Freizeit natürlich nicht mit Beschäftigungen verbringe, die mir missfallen. Auf meinen Neigungsgebieten bin ich deutlich besser, doch in der Breite habe ich nur Mittlere Reife.
Ich kenne (naja, was man so "kennen" nennt) Klaus Berger, die Päpste (nur sehr grob), Zenger, könnte noch drei Hirnforscher nennen (aber dies gehört hier nicht her), einige Größen der Physik (aber auch dies gehört hier nicht her), ein paar Apostelväter und Kirchenväter sagen mir was, sowie Aquin (an diesen Kirchenphilosophen kommt man nicht vorbei, auch wenn er seine Schattenseite hat), natürlich Luther, Anselm von Canterbury (grob, aufgrund seines ontologischen Gottes"beweises"), ein paar hellenistische Philosophen (grob), Rudolf K. Bultmann kenne ich aus Bergers Buch, inzwischen sagt mir auch Theißen etwas, Prof. Dr. Thomas Schwartz, Prof. Hans Küng, Prof. Ruth Lapide u. Prof. Pinchas Lapide ... naja, wenn ich länger nachdenke, fällt mir vielleicht noch der eine oder andere ein (mir fällt da noch Dr. Heiner Geißler ein, der für mich "Experte" genug ist). Wenn ich in der Liste der
Religionswissenschaftler (20. Jahrhundert) schaue, kommt mir jedenfalls nicht ein Name bekannt vor.
Münek hat geschrieben:Im Übrigen finde ich es unanständig, Kubitza ohne Begründung "Abhängigkeit" vorzuwerfen.
Entscheidend sollte sein, dass er den Stand der neutestamentlichen Forschung korrekt wie-
dergegeben hat. Hast Du ihm diesbezüglich was vorzuwerfen?
Nein. Allerdings möchte ich darauf aufmerksam machen, dass die gbs ebenso wie die HPD und die FOWID nicht ergebnisoffen forschen, sondern zielorientiert sind - so mein persönlicher Eindruck. Dies ähnelt den Gender-Studies, deren Ziel bereits vorgegeben ist. Hier wird Ideologie meiner Meinung nach euphemisierend als Wissenschaft getarnt.