Parusieverzögerung III

Themen des Neuen Testaments
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Münek
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#1691 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Münek » Sa 5. Sep 2015, 20:42

Halman hat geschrieben: Es heißt sinngemäß, dass der ehrliche Leser der Evangelien nicht umhin kommt, eine Naherwartung Jesu zu konstatieren. Nun, ich bin beim Lesen in den Evangelien zu einem anderen Schluss gelangt und widerspreche dem sog. "Konsens" und vertrete lieber meine persönliche Position.

Das ist Dein gutes Recht! :thumbup:

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Münek
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#1692 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Münek » Sa 5. Sep 2015, 21:05

Samantha hat geschrieben: Aber weißt Du was: Du bist durchschaut! :

ICH BIN DURCHSCHAUT! Ooooch Gott! :o

Passt hervorragend zu Savonlinnas Feststellung: "Münek, DEIN Spiel ist AUS!" 8-)

Ich war nach Savis "Todesurteil" drauf und dran, die Single "Spiel mir das Lied vom Tod" aufzulegen... :lol: :lol: :lol:

closs
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#1693 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von closs » Sa 5. Sep 2015, 21:28

Münek hat geschrieben:ICH BIN DURCHSCHAUT!
Mal ganz im Ernst:
Im Grunde ist dies ein Spiel über Kreuz: Der eine durchschaut den christlichen Dogmatiker und der andere durchschaut den säkularen Ideologen. - Beide glauben, dem jeweil anderen voraus zu sein. - Bei beiden ist nicht sicher, ob sie ihren eigenen Standpunkt durchschauen können.

Das heisst: In gewisser Weise sind manche Jesus-Jünger in derselben Position wie die Aufklärungs-Jünger: Man möchte den anderen aus seiner Rückständigkeit in die neue Zeit mitnehmen - beide Seiten meinen, weit voraus zu sein. - Ist das nicht eine interessante Konstellation?

Novas
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#1694 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Novas » Sa 5. Sep 2015, 21:38

sven23 hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Der "edle" Ritter des Mittelalters ist vermutlich auch nur legendenhafter Dichtung und romantisierender Retrospektive geschuldet. Beim Samurai wird es ähnlich sein.

Es gibt einen Ethos des Kriegers, aber nicht jeder entspricht dem.
Man sollte aber nicht Theorie mit Praxis verwechseln.

Wer hat von Krieg gesprochen? Es gibt auch FRIEDVOLLE Krieger, Krieger des Lichts, die für etwas Höheres leben und mit ihrem ganzen Leben einstehen. Auch jemand der vollkommen gewaltlos lebt, kann ein wahrer Krieger sein. Kampfkunst/sport lernt man ja auch nicht, um andere zu killen :D
Ein Krieg ist immer schmutzig, egal mit welchem Ethos er begonnen wird.
+

Welches Vorgehen würdest Du bei IS-Idioten empfehlen, die Unschuldigen die Kehle durchschneiden (und nicht mal vor Kindern halt machen) und ganze Kulturdenkmäler in die Luft jagen?
Zuletzt geändert von Novas am Sa 5. Sep 2015, 21:52, insgesamt 1-mal geändert.

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Zeus
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#1695 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Zeus » Sa 5. Sep 2015, 21:49

Andreas hat geschrieben:1. Kubitza ist kein Professor
Geschenkt, da habe ich mich geirrt. :oops:
Man braucht jedoch nicht ein Professor zu sein, um auf einem Gebiet "gut" zu sein. Waren Kant, Einstein und Tesla Professoren?
Andreas hat geschrieben:2. Kubitza war wohl als Student kein Schwergewicht oder großes Tier in der Forschung.
Soweit nur eine unbewiesene Behauptung.
Andreas hat geschrieben:3. Kubitza war nicht in der neutestamentlichen Forschung tätig.
Die erwähnten Bücher des Dr. Kubitza zeigen das Gegenteil auf.
Zeus hat geschrieben:1)Kubitza hat sich schon während des Studiums besonders für das NT interessiert und folglich eine hervorragendes Grundlagenwissen:
Schon im Studium beschäftigte er sich intensiv mit dem Problem des historischen Jesus und dabei theologisch quasi hinter die Kulissen geschaut.
Andreas hat geschrieben:So steht es auf der als Quelle angegebenen Site des Humanistischen Pressedienstes. Das schreibt dieser über sich selbst:
... Von diesen Grundsätzen ausgehend liefert der Humanistische Pressedienst Nachrichten und Hintergrundberichte aus der säkularen Welt in Text, Bild und Ton, fördert gesellschaftliche Debatten und begleitet politische Aktionen zu folgenden Themenschwerpunkten:
Humanismus, Atheismus, Agnostizismus, Religionskritik
...
Na und?
Kubitza startete sein Studium mit der Absicht, Pfarrer zu werden, und endete als Kritiker der chr. Kirchen.
Als intelligenter Mensch hat er es rechtzeitig geschafft, sich von dem konstruierten chr. Aberglauben zu befreien.
Andreas hat geschrieben:Das Thema von Kubitzas Dissertation hat mit dem "historischen Jesus" allerdings wenig zu tun:
Geschichte der Evangelischen Studentengemeinde Marburg (Dissertation 1992) :lol:
Richtig. Hatte jemand behauptet, es hätte was mit dem Wanderprediger Jesus zu tun?
Ich denke, dass die Wahl eines relativ neutralen Themas notwendig war, wenn man nicht heucheln wollte und trotzdem seine Doktorarbeit an einer theologischen Fakultät anerkannt bekommen wollte.

Zeus hat geschrieben:2)Dachtest du etwa, ein intelligenter Mensch könne nur ernsthafte Forschung innerhalb einer UNI betreiben?
Andreas hat geschrieben:Nein.
:thumbup:
Andreas hat geschrieben:Trotzdem findet wissenschaftliche, neutestamentliche Forschung an Universitäten statt und nicht im eigenen Verlag.
Wenn du das sagst...
Zeus hat geschrieben:3)Die mir bekannten Bücher Kubitzas...
...
...stellen gut lesbare und vor allem ausgezeichnet recherchierte Dokumente dar.
Andreas hat geschrieben:Das ist doch schön, wenn dir seine Bücher gefallen.
Ja, es war mir ein innerliches Weihnachtsfest! :D
Zumal es sich als "ein ausgezeichnet recherchiertes Dokument" erwieß.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

Novas
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#1696 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Novas » Sa 5. Sep 2015, 21:59

Zeus hat geschrieben:Kubitza startete sein Studium mit der Absicht, Pfarrer zu werden, und endete als Kritiker der chr. Kirchen

Religiöse Institutionen sind das eine - Jesus Christus und seine Lehre etwas ganz anderes.

Als intelligenter Mensch hat er es rechtzeitig geschafft, sich von dem konstruierten chr. Aberglauben zu befreien.

Nun fasse ich mal deine Sichtweise zusammen: Alle Christen sind 1) abergläubisch und 2) Vollidioten. Wieder was gelernt. :D

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Halman
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#1697 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Halman » Sa 5. Sep 2015, 22:04

Andreas hat geschrieben:So steht es auf der als Quelle angegebenen Site des Humanistischen Pressedienstes. Das schreibt dieser über sich selbst:
... Von diesen Grundsätzen ausgehend liefert der Humanistische Pressedienst Nachrichten und Hintergrundberichte aus der säkularen Welt in Text, Bild und Ton, fördert gesellschaftliche Debatten und begleitet politische Aktionen zu folgenden Themenschwerpunkten:
Humanismus, Atheismus, Agnostizismus, Religionskritik
...
Die HPD gehört zur gbs und ist damit zielorientiert.

Wenn Du magst, schau doch mal in diesen Beitrag von mir (keine Sorge, er ist smiley-frei :oops: ).


Münek hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Dass Kubitza Mitglied des Beirates dieser ehrenwerten Siftung ist, stellt doch nicht seine Kompetenz in Frage, einem breiten Publikum den aktuellen Stand der NT-Forschung in allgemeinverständlicher Sprache zu präsentieren.
Nun, ich ziehe unabhängige Experten vor. Kann ein MItglied der gbs wirklich als unabhängig gelten?

Welche "unabhängigen" Experten meinst Du denn? :o

Benenne mal welche!
Spontan fallen mir leider keine ein. Das bedeutet aber nicht, dass ich Abhängigkeit nicht kritisieren dürfte.

Mal hypothetisch angenommen, wir würden über Wirtschaftspolitik sprechen. Dann würde ich auch kritisieren, wenn mein Gesprächsparter Experten der INSM anführen würde. Deswegen muss ich mich noch lange kein Kenner von Wirtschaftsexperten sein. Ich würde da vielleicht Altkanzler Helmut Schmidt anführen, sofern er als Experte durchgeht.

Im religiösen Bereich erscheint es mir noch schwieriger. In denn Jahren, in denen ich in Foren über Religion diskutiere, hatte ich auch schon häufig nach religiösen Begriffen und Erkärungen im Internet gesucht und dabei war mir aufgefallen, dass die Seiten entweder häufig tendenziell fundamentalistisch oder eher antireligiös waren. Natürlich lassen sich nicht alle Quellen auf Anhieb in diese beiden Spaten einordnen, genaugenommen sind es nur die beiden extremen Flügel, doch dazwischen sieht es recht dünn aus. Die Webside bibelwissenschaft.de halte ich für seriös.
Das Thema Religion schein polarisierend zu sein. Da neutrale Positionen zu finden, ist gar nicht so einfach. Insofern ist dies ein Pluspunkt für Dich, dass die Benennung eines zweifelos "unabhänigigen" Experten gar nicht so einfach ist. Doch der leichte Griff bei den Neuen Atheisten, der hier unter Atheisten üblich ist, ist sicher legitim, doch eben auch tendenziel und meiner Meinung nach sind antirelgiöse Neue Atheisten eben nicht "neutral", sondern tendenziös, weil sie zielorientiert sind. Sie verfolgen auch eine politische Intention. Dies ist legitim, aber damit sind sie eben Meinungsvertreter und keine neutralen Experten.

Dr. Dr. Joachim Kahl ist natürlich auch ein recht "harter" Religionskritiker, doch als "alter Atheist" m. E. eine echte Alternative. Auch Albert Einstein, der sicher seine persönliche Position vertrat, die im Buch "Albert Einstein - Mein Weltbild" auch recht differenziert von ihm selbst dargestellt wird - würde ich hier als näherungsweise unabhängig nennen (auch wenn er kein Religionswissenschaftler war).

Ich selbst bin kein Kenner des akademischen Kosmos' und der Welt der Gelehrten, denn das Themenfeld "Christentum/Bibel" ging ich in der Vergangenheit nie aus der Warte an, zu schauen, was Professoren, Exegeten, Experten, Religionswissenschafter, Philosophen und Religionskritiker dazu zu sagen hatten. Das bei Gesprächen über "Gott und die Welt" der Hang besteht, häufig auf Experten zu verweisen und irgenwelche interlektuelle Literatur zu kennen, lernte ich erst in den Forendiskussionen kennen.
Ich selbst bilde mich autodidaktisch auf äußerst bescheidener Weise nur in den Dingen weiter, die mich persönlich wirklich interessieren, weil ich meine Freizeit natürlich nicht mit Beschäftigungen verbringe, die mir missfallen. Auf meinen Neigungsgebieten bin ich deutlich besser, doch in der Breite habe ich nur Mittlere Reife.

Ich kenne (naja, was man so "kennen" nennt) Klaus Berger, die Päpste (nur sehr grob), Zenger, könnte noch drei Hirnforscher nennen (aber dies gehört hier nicht her), einige Größen der Physik (aber auch dies gehört hier nicht her), ein paar Apostelväter und Kirchenväter sagen mir was, sowie Aquin (an diesen Kirchenphilosophen kommt man nicht vorbei, auch wenn er seine Schattenseite hat), natürlich Luther, Anselm von Canterbury (grob, aufgrund seines ontologischen Gottes"beweises"), ein paar hellenistische Philosophen (grob), Rudolf K. Bultmann kenne ich aus Bergers Buch, inzwischen sagt mir auch Theißen etwas, Prof. Dr. Thomas Schwartz, Prof. Hans Küng, Prof. Ruth Lapide u. Prof. Pinchas Lapide ... naja, wenn ich länger nachdenke, fällt mir vielleicht noch der eine oder andere ein (mir fällt da noch Dr. Heiner Geißler ein, der für mich "Experte" genug ist). Wenn ich in der Liste der Religionswissenschaftler (20. Jahrhundert) schaue, kommt mir jedenfalls nicht ein Name bekannt vor.

Münek hat geschrieben:Im Übrigen finde ich es unanständig, Kubitza ohne Begründung "Abhängigkeit" vorzuwerfen.
Entscheidend sollte sein, dass er den Stand der neutestamentlichen Forschung korrekt wie-
dergegeben hat
. Hast Du ihm diesbezüglich was vorzuwerfen?
Nein. Allerdings möchte ich darauf aufmerksam machen, dass die gbs ebenso wie die HPD und die FOWID nicht ergebnisoffen forschen, sondern zielorientiert sind - so mein persönlicher Eindruck. Dies ähnelt den Gender-Studies, deren Ziel bereits vorgegeben ist. Hier wird Ideologie meiner Meinung nach euphemisierend als Wissenschaft getarnt.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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Halman
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#1698 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Halman » Sa 5. Sep 2015, 22:05

Münek hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Es heißt sinngemäß, dass der ehrliche Leser der Evangelien nicht umhin kommt, eine Naherwartung Jesu zu konstatieren. Nun, ich bin beim Lesen in den Evangelien zu einem anderen Schluss gelangt und widerspreche dem sog. "Konsens" und vertrete lieber meine persönliche Position.

Das ist Dein gutes Recht! :thumbup:
:) :D

Ich bin der Meinung, wenn ich einem Teil oder gar dem Mainstream der Fachwelt widerspreche, dann sollte ich so redlich sein und den Mut aufbringen, dies auch zuzugeben. Dass meine religiösen Ansichten heute nicht unbedingt von der HKM getragen werden, ist mir sehr wohl bewusst. - Aber so ganz ohne Kenntnis vertrete ich meine Auffassungen eigentlich nicht, oder?
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#1699 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Novas » Sa 5. Sep 2015, 22:08

und meiner Meinung nach sind antirelgiöse Neue Atheisten eben nicht "neutral", sondern tendenziös, weil sie zielorientiert sind. Sie verfolgen auch eine politische Intention

So ist es.

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Savonlinna
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#1700 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Savonlinna » Sa 5. Sep 2015, 22:34

Münek hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:Eure sture Hartnäckigkeit, die Abweisung jeden Arguments, die unsauberen Mittel die ihr für euren Zweck heiligt und eure Ausdrucksweise sprechen Bände. :clap:

Mir geht es nicht darum euch zu überzeugen. Mir geht es darum deutlich zu machen, wie ihr drauf seit.

Das klingt nach Hilf- und Aussichtslosigkeit pur - nicht nach Ehrlichkeit.
Münek, Du bist nicht der Maßstab für Ehrlichkeit - hast Du das denn noch nicht erfasst?

Es geht sehr wohl darum, eure Sprache, eure Argumente, eure Schlagwort-Parolen, eure Beleidigungen, eure Wortverdrehungen zu beschreiben.
Ob Ihr das versteht oder zugebt, spielt tatsächlich für die Sache keine Rolle.
Man erkennt euch einfach daran und weiß, dass hier keine wirklichen und redlichen Atheisten sprechen.

Allerdings hat sich bei einigen von euch in der letzten Zeit der Ton ein wenig ins Positive verändert, meiner Wahrnehmung nach, das ist schon mal eine Erleichterung, und man kann SACHLICH mit diesen reden.

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