Pluto hat geschrieben:Oha...!

Wie kommst du darauf?
Das sehe ich wirklich ganz genau so - deshalb meine Anmerkung an Zeus, dass die Giordano-Bruno-Stiftung in Sachen "Ideologie" mehr auzuarbeiten hat als die Katholische Universität in Eichstätt.
Begründung:
Hier wird Methodik mit Philosophie verwechselt. - Man arbeitet nach einer wissenschaftlichen Methode (gut!), die im Fall Bibel substantiell nicht wirklich weitreichend sein kann (schade, ist halt aber so). - Statt dies zu erkennen, bezeichnet man die rudimentären Möglichkeiten seiner Methode als Theologie.
Noch mehr: Man bezeichnet seine Theologie als einzig "redliche" Theologie und alles andere als unwissenschaftlich. - Wenn das nicht ideologisch ist ....
Münek hat geschrieben:Ein Dogmatiker legt kirchliche Glaubenslehren aus - nicht die Bibel. Diese sehen es nicht vor, dass Jesus sich geirrt hat. Das Problem wird deshalb in diesen Kreisen überhaupt nicht zur Sprache gebracht.
Es würde aber zur Sprache kommen, wenn es im kanonischen Zusammenhang historisch-kritische zwingend wäre - das tut es aber mitnichten.
Münek hat geschrieben:Jesus hat den nahen Anbruch der Gottesherrschaft auf Erden verkündigt
Aber nicht so, wie Du meinst - als zeitnahe äußere Gottesherrschaft auf Erden. - Ich habe inzwischen begriffen, wie man auf diese Idee kommen kann, und man kann sie auch textlich so verstehen. - Aber sie ist im gesamt-biblischen Kontext nicht nachvollziehbar, wenn man ein Gefühl für die Gesamtsubstanz der Bibel von AT bis NT hat - dazu muss man keine Theologie studiert zu haben, um dies zu erkennen.
Im Grunde ist es unredlich, diesen Konflikt auf dem Rücken der Wissenschaft auszufechten, denn es ist kein wissenschaftlicher Konflikt, sondern ein weltanschaulicher Konflikt. - Allerdings gibt es hier einen wesentlichen Unterschied zwischen beiden Seiten:
Die kanonische Theologie weiss ganz genau, dass sie eine wissenschaftliche und eine weltanschauliche/glaubensmäßige Dimension hat - man kennt also den Unterschied von und Übergang zwischen Wissenschaft und Glauben. - Bei der historisch-kritischen Theologie in der hier dargebotenen Gestalt (!) dagegen werden Wissenschaft und Weltanschauung übel vermischt. - Das halte ich für gefährlich, weil dadurch klammheimlich das an Ideologie und Dogmatik einbricht, was man bei der anderen Seite geißelt (die aber um ihre Dogmatik WEISS!!).