Parusieverzögerung III

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Andreas
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#1471 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Andreas » Di 1. Sep 2015, 23:36

Münek hat geschrieben:Solange Du nicht in der Lage bist, dezidierte Gegenmeinungen renommierter Theologen zu präsentieren,
hast Du ganz schlechte Karten.
Savonlinna hat geschrieben:Es ging nie darum, eine Anzahl von Theologen zu nennen.
Nicht wirklich, nein. Ich hab es trotzdem getan, verzeih. :oops:

Ich habe mit sieben Zitaten belegt, dass von dem nicht nachgewiesenen Konsens wenig zu sehen ist.

Zitat 1
Zitat 2
Zitat 3
Zitat 4
Zitat 5
Zitat 6
Zitat 7

Münek, diese Theologen wurden von dir (mit einer Ausnahme) mit der nicht belegten Behauptung vom Tisch gewischt, dass sie von lauter Dogmatikern herstammten.

Dann hast du das freundlicherweise nochmals geprüft:
Münek hat geschrieben:Ich habe mir noch einmal alle 7 Zitate angesehen.
Von Exegeten, die die historisch-wissenschaftliche Auslegungmethode biblischer Texte anwenden, können diese nicht stammen.
"... könnten diese nicht stammen." Diese Begründung ist etwas, na ja ... bescheiden?

Dann war da doch noch das Zitat von Theißen/Merz die ja nach eurer eigenen Aussage über jeden dogmatischen Zweifel erhaben sind:
Jesu Predigt und sein Verhalten brachten das endzeitliche Heil, die Gottesherrschaft in den Alltag seiner Hörerinnen und Hörer hinein. Als angemessene Reaktion darauf sollten diese voller Freude das Geschenk annehmen wie einen unerwartet gefundenen Schatz oder eine Perle (Mt. 13,44-46); sollten die Gegenwart als eschatologische Heilszeit feiern, anstatt zu fasten, als sei Gott noch immer fern (Mk 2,18ff), und ein seiner Verkündigung entsprechendes Leben führen. Mit einem Wort (vgl. Mk 1,15) die heilsschaffende Ankunft der Gottesherrschaft sollte Umkehr (gr. Wort) bewirken.

Und jetzt behauptest du, als wäre nichts gewesen: Ich könne nicht liefern? Schade. Ich hab mir doch solche Mühe gegeben. :cry:

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Savonlinna
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#1472 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Savonlinna » Di 1. Sep 2015, 23:36

Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Denn die Wissenschaft ist reine Methodik.
Bist Du dir sicher? Ist diese Aussage wissenschaftshistorisch haltbar?
Natürlich gab es eine Entwicklung, aber heute können wir sagen, dass Wissenschaft auf einer sehr soliden Grundlage steht.
Nun sagt ja Paul Hoyningen-Huene in der von Halman verlinkten Video-Vorlesungsreihe komplett das Gegenteil.
Nach Hoyningen-Huene ist die Wissenschaftstheorie zusammengebrochen, und es müssen neue Grundlagen gesucht werden.

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Andreas
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#1473 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Andreas » Di 1. Sep 2015, 23:42

Savonlinna hat geschrieben:Nun sagt ja Paul Hoyningen-Huene in der von Halman verlinkten Video-Vorlesungsreihe komplett das Gegenteil.
Ich bin komplett durch. Puhh! Ist ziemlich umfangreich, aber über weite Strecken auch recht amüsant. Fast vergessen. Danke Halman!

Der sagt noch vieles andere, was hier gewissen Leuten nicht gefallen wird. Ob diese sich die auch ganz angeschaut haben oder es noch tun werden? Ich will mal optimistisch sein.
Zuletzt geändert von Andreas am Di 1. Sep 2015, 23:44, insgesamt 1-mal geändert.

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Savonlinna
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#1474 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Savonlinna » Di 1. Sep 2015, 23:44

Andreas hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Solange Du nicht in der Lage bist, dezidierte Gegenmeinungen renommierter Theologen zu präsentieren,
hast Du ganz schlechte Karten.
Savonlinna hat geschrieben:Es ging nie darum, eine Anzahl von Theologen zu nennen.
Nicht wirklich, nein. Ich hab es trotzdem getan, verzeih. :oops:
Ich hab es auch trotzdem getan. :)
Hab viele, viele Stunden damit zugebracht.

Mir wurde klar, dass es gar nicht um die Parusie ging.
Ein wissenschaftlicher Forschergeist lag da NICHT hinter.
Zuletzt geändert von Savonlinna am Di 1. Sep 2015, 23:47, insgesamt 1-mal geändert.

Pluto
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#1475 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Pluto » Di 1. Sep 2015, 23:44

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das gibt es sehr wohl!
Stimmt - an die naturwissenschaftlichen Komponenten hatte ich nicht gedacht. - Ich meinte aus textlicher Sicht.
Pluto hat geschrieben:Das gibt es sehr wohl!
Richtig - ist aber nicht die Regel.
Geistewswissenschaft besteht aus mehr als Theologie und Philologie.
Ich bin ja ohnehin ein Gegner der Unterteilung in Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft. Für mich gibt es empirische Wissenschaften wie Chemie, Teile der Physik oder die Mikrobiologie. Und daneben gibt es historische Wissenschaften wie Geschichte, Archäologie, Paläontologie, Kosmologie, Geologie, usw.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Der zweite Grund ist übrigens die mangelnde Ergebnisoffenheit.
Innerhalb der Perspektive gibt es sehr wohl Ergebnisoffenheit - sonst würde man an philologischen Universitäten nicht forschen.
Der Philologie unterstelle ich Ergebnisoffenheit; der kanonischen Theologie aber nicht.
In der Theologie setzt man Gott voraus, was a priori schon im krassen Widerspruch zur wissenschaftlichen Methodik steht, in der man NICHTS voraussetzen sollte.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#1476 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Pluto » Di 1. Sep 2015, 23:47

Savonlinna hat geschrieben:
Natürlich gab es eine Entwicklung, aber heute können wir sagen, dass Wissenschaft auf einer sehr soliden Grundlage steht.
Nun sagt ja Paul Hoyningen-Huene in der von Halman verlinkten Video-Vorlesungsreihe komplett das Gegenteil.
Nach Hoyningen-Huene ist die Wissenschaftstheorie zusammengebrochen, und es müssen neue Grundlagen gesucht werden.
"das komplette Gegenteil" ist eine polemische Übertreibung.
Ich vermag nicht zu erkennen wo er wesentlich von Popper abweicht, aber das ist ein ganz anderes Thema, und gehört nicht hierher.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Savonlinna
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#1477 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Savonlinna » Di 1. Sep 2015, 23:50

Pluto hat geschrieben: In der Theologie setzt man Gott voraus, was a priori schon im krassen Widerspruch zur wissenschaftlichen Methodik steht, in der man NICHTS voraussetzen sollte.
Du hast Dich nie mit Wissenschaftstheorie beschäftigt, richtig?
Sowas Falsches kann man doch nicht im Ernst behaupten.
Du scheinst de facto eher anti-wissenschaftlich zu sein.

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#1478 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Andreas » Di 1. Sep 2015, 23:52

Savonlinna hat geschrieben:Mir wurde klar, dass es gar nicht um die Parusie ging.
Ein wissenschaftlicher Forschergeist lag da NICHT hinter.

Wiki
Da gibt es grob:

Wiederkunft noch zu Lebzeiten der Jünger
Parusieverzögerung
Naherwartung bei Paulus

Da wird hier leider vieles durcheinander geworfen.

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Savonlinna
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#1479 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Savonlinna » Di 1. Sep 2015, 23:53

Pluto hat geschrieben: Ich vermag nicht zu erkennen wo er wesentlich von Popper abweicht
Er erwähnt Popper gar nicht inhaltlich, bevor er tabula rasa mit der Wissenschaft macht.

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#1480 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Pluto » Mi 2. Sep 2015, 00:12

Savonlinna hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: In der Theologie setzt man Gott voraus, was a priori schon im krassen Widerspruch zur wissenschaftlichen Methodik steht, in der man NICHTS voraussetzen sollte.
Du hast Dich nie mit Wissenschaftstheorie beschäftigt, richtig?
Und du hast vermutlich niemals wirklich praktische Forschung betrieben, stimmts.

Denn...
Der methodologische Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt existiert und was nicht. - [Robert T. Pennock, 1999]
(gilt IMO NICHT NUR für die Naturwissenschaften.)

Will heißen, die Wissenschaft sollte a priori nichts ausschließen.
Solltest du der Meinung sein, man forsche ergebnisoffen wenn man irgendetwas von vornherein setzt, dann denke ich solltest du deine Vorstellungen der praktischen Wissenschaft überdenken.

PS: Hast du dir nun den Vortrag von Thomas Metzinger über intellektuelle Redlichkeit angesehen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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