gibt es den satan wirklich?

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Naqual
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#21 Re: gibt es den satan wirklich?

Beitrag von Naqual » Di 4. Aug 2015, 10:49

michaelit hat geschrieben: Für mich stellt sich das so dar daß zu Jesu Zeiten ein Erzengel namens satan auftrat der eine Rivalität mit Jesus hatte. Und Jesus besiegte diesen doch eher fiesen und hinterhältigen Typen am Kreuz und durch die spätere Auferstehung. Danach war der spirituelle Gewaltsitz, der satansthron, leer weil der Erzengel als Besiegter wieder zu Gott fand.
Das Problem, eine Abstraktionsebene weiter oben, ist dies: wenn Gott mit Satan im Kampf liegt, haben wir nicht einen Gott, sondern zwei.
Wenn Gott nun aber mit dem Satan nicht im Kampf liegt und es diesen gäbe, dann duldet er ihn. Weil Gott nur vernünftig handeln kann, hat damit die Duldung einen (guten) Sinn. Alles andere geht logisch schlicht nicht auf.

closs
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#22 Re: gibt es den satan wirklich?

Beitrag von closs » Di 4. Aug 2015, 11:19

Naqual hat geschrieben:Weil Gott nur vernünftig handeln kann, hat damit die Duldung einen (guten) Sinn.
Genau so ist es gemeint.

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NIS
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#23 Re: gibt es den satan wirklich?

Beitrag von NIS » Di 4. Aug 2015, 11:28

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Rembremerding
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#24 Re: gibt es den satan wirklich?

Beitrag von Rembremerding » Di 4. Aug 2015, 11:57

michaelit hat geschrieben:Ich glaube nicht daß satan so schlimm ist. Ich denke mir eher daß es da eine Kraft gibt die dem Menschen hilft auch einmal gegen die Kirche reden zu können
Richtig, diese Kraft nennt man das Böse.
Es geht hier nicht um irgendeine Kirche, der Du nicht zustimmen kannst und auch nicht darum richtigerweise Vernunft und Glaube zu verknüpfen. Es geht um die Kirche, die Gemeinde von Jesus Christus, deren Haupt er ist.
Lass Dich nicht durch das Böse, durch den Stolz und unserer Neigung zur Sünde aus dem Leib des Herrn schneiden. Bleibe im Herrn und ein Glied in seinem Leib, der seine Gemeinde ist. Wer neben sich keine anderen Christen ertragen kann, an die er sich reibt, der kann auch Jesus Christus nicht ertragen, denn Liebe gibt sich hin und fordert nicht ständig von anderen.

Die katholische Kirche und andere Teilkirchen oder Glaubensgemeinschaften waren über Jahrhunderte ein Sammelbecken von Sündern, weil Menschen in ihr sind und nicht Engel. Gott wollte sein Evangelium von Menschen und nicht Engeln verkündet haben. Diese Sünder verdrehten manchmal das Evangelium, nützten es zu egoistischen Zwecken und dennoch wirkte etwa in dieser katholischen Kirche der Hl. Geist, weil der Herr es so verheißen hat. Diese Kirche voller Fehler sah Rom untergehen, mächtige Germanenreiche, Kaiser und brutale Staaten, die Gott nicht kannten. Aber sie ist nach 2000 Jahren immer noch da, weil sie schwach ist in der Welt. Ohne den Hl. Geist wäre dies unmöglich gewesen. Die Kirche der Christen ist kein Sammelbecken von Heiligen, sondern eine Waschmaschine, die dreckige Wäsche weiß und rein macht. Und das tut sie. Jesus Christus gibt sich nicht hin ohne seine Gemeinde, er hat sie unzertrennlich mit sich und untereinander verbunden.

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NIS
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#25 Re: gibt es den satan wirklich?

Beitrag von NIS » Di 4. Aug 2015, 11:59

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JackSparrow
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#26 Re: gibt es den satan wirklich?

Beitrag von JackSparrow » Di 4. Aug 2015, 12:12

ceam hat geschrieben:Hosea 13:14
Aber ich will sie erlösen aus der Hölle und vom Tod erretten.
Aus der Gewalt des Scheol sollte ich sie befreien, vom Tod sie erlösen

Beim "Scheol" handelt es sich um einen Hohlraum unter Erde bzw. um ein Grab.

(Matthäus 5,29.30)
Denn es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verloren gehe, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde.
denn förderlicher wäre es für dich, dass eines deiner Glieder umkomme und nicht dein ganzer Körper in die Gehenna geworfen werde.

Bei "Gehenna" handelt es sich um ein Tal, in welchem laut Jeremia Kapitel 19 Menschen geopfert wurden. Man beachte auch das Wort "Körper".

Klingt nicht unbedingt so, als würde es diese Hölle wie sie uns die Kirchenväter beschreiben nicht geben
Möglicherweise hatten die Kirchenväter keinen Internet-Anschluss und konnten sich demzufolge nicht in einem befriedigendem Maße über die Bibel informieren.

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NIS
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#27 Re: gibt es den satan wirklich?

Beitrag von NIS » Di 4. Aug 2015, 12:14

:Herz:
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Magdalena61
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#28 Re: gibt es den satan wirklich?

Beitrag von Magdalena61 » Mi 5. Aug 2015, 01:23

michaelit hat geschrieben:Hallo,
ich kenne Gott eigentlich seit ich 3 Jahre alt war und Ihn als helles Licht auf dem Friedhof traf als ich dort mit einem anderen Kind spielte. Ich hatte einen tiefen Eindruck von Schönheit, Frieden und Liebe.
Das ist interessant.

Gott wußte, welche Prüfungen auf dich zukommen würden und hat dir ein Erlebnis gegeben, eine Erinnerung... damit du nicht an der Welt verzweifelst. Bewahre diese Erinnerung, sie ist kostbar, etwas Besonderes.
Etwa kann und will ich niemals glauben daß Gott auch nur irgendjemanden in die Hölle wirft.
Gott "wirft" niemanden in die "Hölle", sondern bestätigt die Entscheidung, die der Mensch getroffen hat, der allen Bitten und Ermahnungen widerstand und nichts mit Gott am Hut haben wollte bzw. ein Lippenbekenntnis ablegte, aber nicht wirklich daran interessiert war, den Willen Gottes zu erfragen und zu leben.

Denkst du daran, wie Jesus weinte über die Stadt (stellvertretend für alle Verlorenen)? DAS ist die Haltung Gottes. Er will ALLE Menschen erretten. Aber nicht alle Menschen wollen die Herrschaft Gottes.
Ich denke mir auch daß die Alten mit satan eigentlich das Böse in der Welt meinten und daß es getrennt von Gott ist der nie Böses wirkt.
"Satan" kann eine Person bezeichnen, wird aber auch als so eine Art Sammelbegriff angewendet für alles, das Gott und damit dem Frieden, dem Guten, dem Leben widersteht.
Satan also als ausgenutzte Wesenheit das einen schlechten Namen hat, aber nicht wegen eigener Handlungen sondern weil böse Wesen ihn ausgenutzt haben.
Aber wer sollen dann die "bösen Wesen" sein? Und warum sind sie "böse"? Wo kommt das her?
Denn am Ende müssen wir ja auch unsere eigene Schuld anerkennen.
Genau!
Darauf läuft es hinaus. Wir müssen die Verantwortung übernehmen für unsere Werke und können sie nicht irgendwelchen satanischen Mächten zuschieben.
Das bedingt aber, dass wir ein moralisch- ehtisches System als verbindliches "Gesetz" anerkennen und unser Verhalten daran messen (lassen). Das gilt auch für den Fall unabsichtlichen Versagens; für Handlungen, die aus einer namenlosen Verzweiflung/ Verwirrung resultieren wie z.B. sowas hier:

Nach Doppelmord an ihren Kindern: Mutter muss lebenslang ins Gefängnis
Ist sie eine kaltblütige Mörderin?
Nein. Aber im Willen Gottes war sie nicht, als sie ihre Töchter ermordete. Sie hat die Gesetze des Lebens gebrochen (nicht Satan). Das ist "satanisch".
LG
God bless you all for what you all have done for me.

ThomasM
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#29 Re: gibt es den satan wirklich?

Beitrag von ThomasM » Mi 5. Aug 2015, 09:00

Magdalena61 hat geschrieben: Nach Doppelmord an ihren Kindern: Mutter muss lebenslang ins Gefängnis
Ist sie eine kaltblütige Mörderin?
Nein. Aber im Willen Gottes war sie nicht, als sie ihre Töchter ermordete. Sie hat die Gesetze des Lebens gebrochen (nicht Satan). Das ist "satanisch".
Satanisch? Ich denke, man muss andere Beispiele nehmen, als dieses.

Eine ehemalige Nachbarin von uns ist die Mörderin ihres Kindes. Ihr Sohn hatte mit dem unsrigen oft gespielt. Aufgrund einer Ehekrise bekam sie Depressionen und in einem depressiven Erstarrungskrampf hat sie ihn eines Tages so heftig umarmt, dass er erstickte.

Während alle Welt sie als Mörderin verachtete, waren meine Frau und ich die einzigen, die auf sie zugingen, ihr ins Gefängnis schrieben und so zeigten, dass wir Anteil nehmen. Sie wandte sich Jesus zu und wurde gläubig, nachdem sie wegen Schuldunfähigkeit freigesprochen worden war.

Gerade hinter solchen Geschehnissen stecken oft wesentlich komplexere Geschichten als durch ein einfaches gut-böse Schema ausgedrückt werden kann.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Magdalena61
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#30 Re: gibt es den satan wirklich?

Beitrag von Magdalena61 » Mi 5. Aug 2015, 12:04

Wir sind auf die Definition fixiert: "Satanisch = böse = Absicht und deshalb unter Anwendung von Selbstdisziplin vermeidbar".

In vielen Fällen trifft das hin, aber lange nicht in allen.

"Satanisch" umfasst alles, das die Gesetze Gottes verletzt, und zwar EGAL, aus welchem Grund diese übertreten werden. Ich denke (und hoffe) zwar, GOTT wird da Unterschiede machen, die Motivation betreffend, aber aus der Perspektive der Opfer gesehen dürfte es absolut egal sein, ob ihr Peiniger absichtlich (wohlüberlegt) handelte oder ob er nicht mehr Herr seiner Gedanken und Taten war, also zwanghaft handelte.

Die Auswirkungen für die Opfer sind dieselben.

Der außenstenende Beobachter wertet unterschiedlich. Wenn ein Autofahrer gezielt in eine Gruppe von Fußgängern fährt und dabei einen Menschen tötet und andere schwer verletzt, dann ist das in unseren Augen verwerflich und strengstens zu ahnden. Wenn ein Autofahrer aber aufgrund schlechter Witterungsverhältnisse die Fußgänger touchiert, weil er sie zu spät gesehen hat und nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte; eventuell ins Schleudern geraten war und die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte, bedauern wir auch den Fahrer und sprechen von einem tragischen Unglücksfall.

Die Folgen sind dieselben: Die (unschuldigen!) Opfer sind tot, starben vielleicht unter höllischen Schmerzen auf der kalten Straße vor den Augen der Sensationslustigen, und ihre Familien leiden möglicherweise ein Leben lang. Das ist "satanisch".

Der erste Autofahrer befand sich vielleicht in einer seelischen Ausnahmesituation, stand unter Alkoholeinfluß und hatte weder sich noch seinen Wagen unter Kontrolle. Das wollen wir aber gar nicht wissen, denn wir sagen: Dieser Unfall hätte nicht passieren müssen, der Fahrer hätte sich in dieser Verfassung nicht ans Steuer setzen dürfen- was ja auch der Wahrheit entspricht.

Natürlich hätte auch der zweite Autofahrer den Unfall vermeiden können, wenn er langsamer oder gar nicht gefahren wäre bei dem schlechten Wetter. Andererseits konnte er wirklich nicht vorhersehen, dass die Fußgänger zur falschen Zeit am falschen Ort sein würden.

Ich glaube, die Familien der Opfer des zweiten Beispiels können mit dem Verlust/ dem Schaden besser klarkommen, da sie den (unabsichtlich herbeigeführten) Unfall unter "Schicksal" einordnen. Wenn absichtliche Bosheit vorlag, wie im ersten Fall, ist es viel schwerer, das "WARUM!!!" zu kompensieren.

Zu den Müttern (oder Vätern), die ihre eigenen Kinder zu Tode bringen, weil der andere Teil die Ehe aufgeben will... was soll man dazu sagen?

Teilweise kann ich die in den vorigen Posts erwähnten Frauen verstehen, vor allem emotional. Der Zerbruch einer Ehe kann so traumatisch ablaufen, dass der seelisch instabile Teil irgendwo nicht nur die Hoffnung (auf ein lebenswertes Leben), sondern auch die allgemeine sittliche und soziale Orientierung verliert. Er befindet sich in einer umfassenden Verwirrung.

Da war eine "bittere Wurzel", die unter den für sie günstigen Bedingungen hemmungslos wucherte.

Die Frauen tun mir leid. Ihre Kinder, die sie lieben, sind tot. Wie kann eine Mutter damit leben, ihre eigenen Kinder umgebracht zu haben? :(

Eure ehemalige Nachbarin wurde als schuldunfähig eingestuft, die Frau aus dem focus- Artikel nicht. Ich glaube nicht, dass es möglich ist, ein gerechtes Urteil zu sprechen in solchen Fällen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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