Wir sind auf die Definition fixiert: "Satanisch = böse = Absicht und deshalb unter Anwendung von Selbstdisziplin vermeidbar".
In vielen Fällen trifft das hin, aber lange nicht in allen.
"Satanisch" umfasst
alles, das die Gesetze Gottes verletzt, und zwar EGAL, aus welchem Grund diese übertreten werden. Ich denke (und hoffe) zwar, GOTT wird da Unterschiede machen, die Motivation betreffend, aber aus der Perspektive der
Opfer gesehen dürfte es absolut egal sein, ob ihr Peiniger absichtlich (wohlüberlegt) handelte oder ob er nicht mehr Herr seiner Gedanken und Taten war, also zwanghaft handelte.
Die Auswirkungen für die Opfer sind dieselben.
Der außenstenende Beobachter wertet unterschiedlich. Wenn ein Autofahrer gezielt in eine Gruppe von Fußgängern fährt und dabei einen Menschen tötet und andere schwer verletzt, dann ist das in unseren Augen verwerflich und strengstens zu ahnden. Wenn ein Autofahrer aber aufgrund schlechter Witterungsverhältnisse die Fußgänger touchiert, weil er sie zu spät gesehen hat und nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte; eventuell ins Schleudern geraten war und die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte, bedauern wir
auch den Fahrer und sprechen von einem tragischen Unglücksfall.
Die Folgen sind dieselben: Die (unschuldigen!) Opfer sind tot, starben vielleicht unter höllischen Schmerzen auf der kalten Straße vor den Augen der Sensationslustigen, und ihre Familien leiden möglicherweise ein Leben lang. Das
ist "satanisch".
Der erste Autofahrer befand sich vielleicht in einer seelischen Ausnahmesituation, stand unter Alkoholeinfluß und hatte weder sich noch seinen Wagen unter Kontrolle. Das
wollen wir aber gar nicht wissen, denn wir sagen: Dieser Unfall hätte nicht passieren müssen, der Fahrer hätte sich in dieser Verfassung nicht ans Steuer setzen dürfen- was ja auch der Wahrheit entspricht.
Natürlich hätte auch der zweite Autofahrer den Unfall vermeiden können, wenn er langsamer oder
gar nicht gefahren wäre bei dem schlechten Wetter. Andererseits konnte er wirklich nicht vorhersehen, dass die Fußgänger zur falschen Zeit am falschen Ort sein würden.
Ich glaube, die Familien der Opfer des zweiten Beispiels können mit dem Verlust/ dem Schaden besser klarkommen, da sie den (unabsichtlich herbeigeführten) Unfall unter "Schicksal" einordnen. Wenn
absichtliche Bosheit vorlag, wie im ersten Fall, ist es viel schwerer, das "WARUM!!!" zu kompensieren.
Zu den Müttern (oder Vätern), die ihre eigenen Kinder zu Tode bringen, weil der andere Teil die Ehe aufgeben will... was soll man dazu sagen?
Teilweise kann ich die in den vorigen Posts erwähnten Frauen verstehen, vor allem emotional. Der Zerbruch einer Ehe kann so traumatisch ablaufen, dass der seelisch instabile Teil irgendwo nicht nur die Hoffnung (auf ein lebenswertes Leben), sondern auch die allgemeine sittliche und soziale Orientierung verliert. Er befindet sich in einer umfassenden Verwirrung.
Da war eine "bittere Wurzel", die unter den für sie günstigen Bedingungen hemmungslos wucherte.
Die Frauen tun mir leid. Ihre Kinder, die sie lieben, sind tot. Wie kann eine Mutter damit leben, ihre eigenen Kinder umgebracht zu haben?
Eure ehemalige Nachbarin wurde als schuldunfähig eingestuft, die Frau aus dem focus- Artikel nicht. Ich glaube nicht, dass es möglich ist, ein gerechtes Urteil zu sprechen in solchen Fällen.
LG