Wie entstand das Leben?

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
ThomasM
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#241 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von ThomasM » Do 30. Jul 2015, 10:37

Flavius hat geschrieben: Ich hatte vor Jahren 2-3 Telefonate und (vor 3 Jahren einige emails Kontakte) mit R. Junker . Er hatte damls das Festhalten an den 10.000 Jahren verneint. Sie möchten nicht als Kurz-Zeit-Kreantionisten gehalten werden Er war auch sehr entrüstet als (vor ca. 6 Monaten Hemmninger auf der einer Berliner Veranstaltung die W&W der kreationistischen Ecke zuordnete. )
Ich habe Junker bei einigen Vorträgen getroffen und er war immer auf dem Standpunkt "Die Bibel sagt es so, also muss es so sein".
Es kann sein, dass er in seinen Aussagen immer unkonkreter geworden ist, eben wegen des Gegenwindes von sehr seriöser Forschung.

Aber du brauchst nur Junkers Abhandlung über "historische Wissenschaft" zu lesen, um zu merken, woher der Wind weht. ( http://www.genesisnet.info Ursprungsforschung - Methodik der historischen Forschung) Sein Argument, dass historische Forschung sich nicht an echter Naturwissenschaft orientieren kann, sondern nur an Textforschung, ist schlicht falsch.

Ein anderer Punkt ist Junkers Bemühen in Richtung "Grundtyp". Seitenlang versucht er zu erklären, dass Grundtyp ein sinnvolles Taxom ist. Dass er den biblischen Begriff der Art dann als Grundtyp übersetzt, kommt verschämt am Rande vor.
Dass ein wenig gebildeter Christ mit kreationistischer Grundhaltung dann daraus schließt, das Problem der Artentwicklung in 10.000 Jahren über den Begriff des Grundtyps gelöst ist, nimmt Junker billigend in Kauf. Er sagt es nirgendwo, aber er führt seine Leser dorthin, es selbst zu denken. Das ist es, was ich als bewusste Irreführung bezeichne.

Genauso verhält es sich mit den "wunderbaren" Eigenschaften eines Grundtyps. Junker impliziert durch indirektes Geschwafel, dass man evolutionär nicht aus einem Grundtyp ausbrechen kann. Eine durch nichts bewiesene Behauptung. Außerdem behauptet er indirekt, dass Evolution innerhalb eines Grundtyps mit Millionenfacher Geschwindigkeit vor sich geht. Auch durch nichts belegt. Natürlich behauptet er solche Dinge nirgendwo direkt. Er bringt den unbedarften Leser dazu, von selbst auf diese Irrtümer zu kommen.

Ich halte Junker selbst für einen redlichen, Menschen. Aber der Weg, auf den er sich eingelassen hat, ist ein Spiel mit der Lüge, die ich nicht gutheißen kann.
Und nur, weil er auf einer extrem menschlichen Interpretation von biblischen Worten besteht.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#242 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Pluto » Do 30. Jul 2015, 12:31

Flavius hat geschrieben:Man muss immer unterscheiden zwischen genereller Ablehnung (Vor-Vorurteilung) und wirklichen Fehlern. Oder wie Du schreibst, vielleicht eher Irrtümer statt bosartiger, gezielter Falsch-Information. (Das "kritische Lehrbuch" zur Evolution wurde immerhin mit einem (Schul-)Buchpreis bedacht vom Bundesamt zugelassen ( nunmehr in 8 od. 9 Auflage) Es ist ziemlcih neutral und 98% der Information darin würde jeder hier unterschreiben/mittragen.
Ja. Das war 2002.
Allerdings sollte der deutsche Schulbuchpreis nicht mit dem berühmten Buchpreis verglichen werden. Der Schulbuchpreis wird meist für Bücher mit christlichen Themen vergeben. Warum hat also ein Biologie-Lehrbuch diese Auszeichnung erhalten?

Mir bereitet das Buch Probleme, weil es nicht auf wissenschaftlichen Fakten oder Untersuchungen basiert, sonder auf den Vorstellungen des "Intelligent Design" (ID) welche dem Kreationismus sehr nahe stehen. Dies basiert auf keinerlei wissenschaftlichen Belegen sondern brerufen sich laut Angaben in W&W auf die Bibel.
Zitat W&W: Die biblischen Schilderungen der Urgeschichte im Buch Genesis werden als historisch zuverlässig betrachtet.

Flavius hat geschrieben:Die (damals) 9 (ernsthaften) Wissenschaftler u. Professoren, die am Buch mitwirkten (bzw. im Komitee von W&W waren) kann / sollte man nicht pauschal als dumme Fanatiker abstempeln.
Pauschalurteile sind immer schlecht.
Welche waren diese 9 Wissenschaftler mit Namen?
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#243 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Flavius » Fr 31. Jul 2015, 11:23

- Dr. Harald Binder Chemie, Konstanz
- Dr. R. Junker (Biologe) Baiersbronn
- Dr. Judith Fehrer, Biologin, Görlitz
- Prof. Dr. Scherer S. Biologe, Freising
- Dr. M. Brandt, Paläontologe Dresden
- Dr. Sigrid Hartwig-Scherer, Antopologin , Freising
- Dr. Herfrei Kurzeling, Mikro-Biologe, Nürtingen
- Dr. Henrik Ulrich, Embryologe
- Dr Frieder Zimbelmann Paläontologe, Weingarten
- Prof. Dr. Sümuth R. Mikro-Biologe , Nürtingen

Prof. Dr. Scherer schied später aus W&W aus.

Das sind die damals 10 Verfasser des "Ein Kritisches Lehrbuch -- Evolution "

Du hast natürlich recht, dass ein Schulpreis nicht die Rangordnung des dtsch. Buchpreises hat. Aber immerhin ist ein Preis eine Anerkennung für eine gute Leistung.. . Ganz sooo daneben kann zudem ein Buch nicht sein, das an dtsch. Schulen zugelassen wird !! ( In einer säkularen u. auch kritischen Gesellschaft )
Sehen wir es doch als Herausforderung, wenn es Kontra-Punkte oder gegensätzliche Ansichten und Stellungen gibt. In der Auseinandersetzung mit anderen Positionen kann man seinen eigenen Strandpunkten überprüfen (gegebenenfalls auch ergänzen od. schärfen). Hat nie geschadet.
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).

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#244 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von ThomasM » Fr 31. Jul 2015, 12:36

Flavius hat geschrieben: Sehen wir es doch als Herausforderung, wenn es Kontra-Punkte oder gegensätzliche Ansichten und Stellungen gibt. In der Auseinandersetzung mit anderen Positionen kann man seinen eigenen Strandpunkten überprüfen (gegebenenfalls auch ergänzen od. schärfen). Hat nie geschadet.
Kontra Punkte sind durchaus ok.
Aber in einem Biologiebuch zu sagen, dass die Schöpfung durch Gott eine naturwissenschaftliche Beschreibung ist oder dass die Bibel wörtlich genommen werden darf, ist grobes Fehlverhalten und zu verurteilen.

Ich habe dieses Biologiebuch nie im Detail studiert.
Aber ich habe andere Werke studiert, mit denen Kinder an christlichen Schulen missbraucht werden. Diese haben nur ein absolut und vollkommen vernichtendes Urteil verdient.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#245 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Novas » Fr 31. Jul 2015, 13:42

Pluto hat geschrieben:Nein es ist nicht zwingend so, aber wenn der Schöpfer ewig ist, kann man auch sagen, das Universum (oder das Multiversum?) sei ewig Dann kann man sich den Schritt mit dem Schöpfer sparen

Bestenfalls kann man sich falsche Gottesbilder sparen, aber niemals Gott. Denn er ist das ewige Jetzt. Die Existenz selbst – das Sichtbare und Unsichtbare, das Zeitliche und Ewige – in Einem. Die Allheit aller Dinge. Hier und jetzt. Alles Lebendige entstammt der einen Lebensquelle.

Der Schöpfer ist als das Geheimnis der Welt das „hen kai pan“ (Ein und Alles)


Die Welt (das Viele) ist die Emanation des Einen.


Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, spricht Gott der HERR, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.… Offenbarung 1:8,11
Der da ist (Gegenwart) und der da war (Vergangenheit) und der da kommt (Zukunft) in Einem.

Bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht.

Psalm 36,10
Da Gott das Sein selbst ist, wären wir ohne ihn, wie Fische ohne Wasser oder wie Vögel ohne Flügel. Oder besser gesagt: es gäbe uns gar nicht. :lol:

Denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir, wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: 'Von seinem Geschlecht sind ja auch wir.' 29 Da wir also von Gottes Geschlecht sind, dürfen wir nicht meinen, das Göttliche sei Gold oder Silber oder Stein, einem Gebilde menschlicher Kunstfertigkeit und Überlegung gleich. Apg 17,22-31

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#246 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Pluto » Fr 31. Jul 2015, 15:57

Novalis hat geschrieben:Bestenfalls kann man sich falsche Gottesbilder sparen, aber niemals Gott.
Was macht dich da so sicher?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#247 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Catholic » Fr 31. Jul 2015, 16:08

Pluto hat geschrieben:
Flavius hat geschrieben:... aber wenn der Schöpfer ewig ist, kann man auch sagen, das Universum ...sei ewig
...

was voraussetzen würde,dass der Schöpfer identisch mit dem von ihm Erschaffenen ist.

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#248 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von NIS » Fr 31. Jul 2015, 16:09

Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Bestenfalls kann man sich falsche Gottesbilder sparen, aber niemals Gott.
Was macht dich da so sicher?
Weil ich Nicht Gott bin! :wave:
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#249 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Catholic » Fr 31. Jul 2015, 16:18

ThomasM hat geschrieben: Aber in einem Biologiebuch zu sagen, dass die Schöpfung durch Gott eine naturwissenschaftliche Beschreibung ist oder dass die Bibel wörtlich genommen werden darf, ist grobes Fehlverhalten und zu verurteilen.

Ich kenne das Buch persönlich nicht,aber ein Freund von mir hat es gelesen.
Er ist der Meinung,dass es durchaus lesenswert ist um auch die Sichtweise der "Intelligent Design"-Vertreter kennenzulernen.
Ebenso würden die beiden Verfasser im Buch deutlich darauf hinweisen,wenn sie ihre eigene Meinung kundgeben würden.
Persönlich sehe ich es auch so,dass religiöse (!) Aussagen im Biologie-Unterricht nichts verloren haben.

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#250 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Pluto » Fr 31. Jul 2015, 17:29

Flavius hat geschrieben:Du hast natürlich recht, dass ein Schulpreis nicht die Rangordnung des dtsch. Buchpreises hat. Aber immerhin ist ein Preis eine Anerkennung für eine gute Leistung.. . Ganz sooo daneben kann zudem ein Buch nicht sein, das an dtsch. Schulen zugelassen wird !! ( In einer säkularen u. auch kritischen Gesellschaft )
Wenn dieses Buch so gut ist, wie behauptet wird, warum steht es dann in keinem einzigen Land der Bundesrepublik auf der Liste der zugelassenen Lehrmittel?

Flavius hat geschrieben:Sehen wir es doch als Herausforderung, wenn es Kontra-Punkte oder gegensätzliche Ansichten und Stellungen gibt. In der Auseinandersetzung mit anderen Positionen kann man seinen eigenen Strandpunkten überprüfen (gegebenenfalls auch ergänzen od. schärfen). Hat nie geschadet.
Das von dir so gepriesene Buch wird von keinem einzigen namhaften Biologen (Prof. an einer der großen Universitäten)anerkannt.
Warum eigentlich nicht?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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