Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

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Scrypt0n
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#151 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Scrypt0n » Mi 15. Jul 2015, 15:36

Martinus hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Die Theologen Lindemann und Lüdemann sind sich hier einig, daß Jesus keine Wunder vollbracht hat, abgesehen..
Die Theologen Blindemann und Blödemann sind sich einig
Du solltest wenigstens die Namen von jenen, die die Bibel fundierter kennen als du und deine ganze Sippe wohl, wenigstens richtig abschreiben können.
:lol:

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sven23
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#152 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von sven23 » Mi 15. Jul 2015, 15:40

Martinus hat geschrieben: PS: woran erkennt man historisch kritische Forscher? wie.... wisst ihr nicht?. Na an diesem Kennzeichen :D

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Sprichst du aus eigener Erfahrung? :lol:
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Münek
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#153 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Münek » Mi 15. Jul 2015, 15:57

Novalis hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Da er gemäß dieser Darlegungen der Vater von uns allen ist, wäre jeder das Kind (Sohn/Tochter) Gottes....

Nur bringt das nicht viel, wenn jemand nicht mit diesem BEWUSSTSEIN lebt. Auch der Teufel ist im Prinzip ein Sohn Gottes... ;)

Richtig, siehe Hiobprolog,

und irgendwann hat ihm sein Papa zum Geburtstag die Hörner geschenkt... :devil:

Martinus
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#154 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Martinus » Mi 15. Jul 2015, 16:04

Münek hat geschrieben: und irgendwann hat ihm sein Papa zum Geburtstag die Hörner geschenkt... :devil:

wie geschenkt? Ich dachte die gabs im Austausch, ....für das paar Flügel :engel:
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closs
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#155 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von closs » Mi 15. Jul 2015, 17:53

sven23 hat geschrieben:"Der Gebrauch des Alten Testaments durch das Neue Testament ist historisch widerlegt, denn die alttestamentlichen Verfasser hatten an keiner Stelle die Personen und Geschehnisse im Blick, die ihnen die neutestamentlichen Autoren zuschreiben."
Darum geht es doch nicht. - Es geht darum, dass die Zeit um Jesus das AT kannte - Du hast es jetzt exakt auf den Kopf gestellt.

sven23 hat geschrieben: Weder hat es eine Väterzeit noch eine Richterzeit gegeben. Israel tritt erst mit dem Königtum ins Licht der Geschichte
Historisch würde ich dies unbesehen für naheliegend halten - ich kann das, weil ich das AT nicht als primär historische (das AUCH), sondern geistige Schriften-Sammlung halte.

Es ist auch deshalb egal, weil Chiffren Bedeutungsträger sind - nur deshalb gibt es sie. - Und es ist egal, ob eine Chiffre historischer oder metaphorischer Natur ist - es ist also egal, ob König Salomon wirklich gelebt hat, sondern was in der Schilderung eines Geschehens mit Salomon geistig zu bedeuten hat. - Mir ist bewusst, dass es christliche Kreise gibt, die dies anders sehen - da müssen sie durch. - Welchen Raum hat die HKM, wenn die Prämisse eines Textes Chiffren-Natur und nicht historischer Natur ist?

Auch was sogenannte Widersprüche angeht, ist es nicht so einfach - ein Beispiel von Shakespeare, über den mal folgendes Buch erschien: "Hatte MacBeth rote Haare?". - Hintergrund: Es gibt eine Stelle, an der sein Haar als blutrot beschrieben wird - an einer anderen Stelle liegt nahe, dass sie schwarz sind. - Des Rätsels Lösung:

"Blutrot" war eine Chiffre für einen mörderischen Kontext - "schwarz" eine Chiffre für eine düstere Situation. - Beides wurde auf MacBeth übertragen, um dessen Gefühlswelt situativ zu verstärken. - Auch hier: Welchen Raum hat die HKM, wenn die Prämisse eines Textes Chiffren-Natur und nicht historischer Natur ist?

Wenn Du das verstanden hast, verstehst Du vielleicht auch, warum die HKM als technisches Hilfsmittel hohe Wertschätzung genießt - aber eben nur als technisches Hilfsmittel. - Der Grundfehler bei all Deinen Zitaten ist, dass sie unterstellen, wir hätten es uneingeschränkt mit einem historischen und nicht metaphorischen Zusammenhang zu tun. - Natürlich kann Historie AUCH Folie für Metaphorik sein, muss aber nicht.


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Scrypt0n
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#157 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Scrypt0n » Mi 15. Jul 2015, 17:59

closs hat geschrieben:Und es ist egal, ob eine Chiffre historischer oder metaphorischer Natur ist - es ist also egal, ob König Salomon wirklich gelebt hat, sondern was in der Schilderung eines Geschehens mit Salomon geistig zu bedeuten hat.
Damit vollendest du nur deinen willkürlichen Zirkelschluss, da es dir damit letztlich darum geht, das beispielsweise die Schilderung eines Geschehens mit Salamon für dich geistig zu bedeuten hat.
Und diese "Bedeutungen" basieren auf deinen Glaubensdogmen, womit du Zirkelschlüsse baust die sich jedweder Rationalität entziehen.

Kurtische Glaubensprämissen sind schlicht nicht relevant.

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#158 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Pluto » Mi 15. Jul 2015, 18:35

Scrypt0n hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Und es ist egal, ob eine Chiffre historischer oder metaphorischer Natur ist - es ist also egal, ob König Salomon wirklich gelebt hat, sondern was in der Schilderung eines Geschehens mit Salomon geistig zu bedeuten hat.
Damit vollendest du nur deinen willkürlichen Zirkelschluss, da es dir damit letztlich darum geht, das beispielsweise die Schilderung eines Geschehens mit Salamon für dich geistig zu bedeuten hat.
closs hat vollkommen Recht. Es ist am Ende völlig "wurscht" ob Salomo gelebt hat oder nicht.
Der Bibelschreiber will eine Botschaft vermitteln, die man nur verstehen kann, wenn man sich bemüht, die Welt aus der Sicht der ausgehenden Bronzezeit zu sehen.

Offensichtlich schaffst du das nicht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#159 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Scrypt0n » Mi 15. Jul 2015, 18:42

Pluto hat geschrieben:Der Bibelschreiber will eine Botschaft vermitteln, die man nur verstehen kann, wenn man sich bemüht, die Welt aus der Sicht der ausgehenden Bronzezeit zu sehen.
Das macht Kurt aber nicht; er gründet seine Darstellungen ausnahmslos auf subjektiv willkürlichen Glaubensdogmen. Im Gegensatz zur hier dargelegten historisch kritischen Methode.
Das ist der Punkt.

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sven23
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#160 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von sven23 » Mi 15. Jul 2015, 18:57

closs hat geschrieben:Darum geht es doch nicht. - Es geht darum, dass die Zeit um Jesus das AT kannte -
Ja eben, weil die Schreiber das AT kannten, bemühten sie sich, Prophezeiungen aus dem AT in ihren Geschichten in Erfüllung gehen zu lassen. (z. b. Geburtsgeschichte Jesu). Ist das so schwer zu verstehen?


closs hat geschrieben: Es ist auch deshalb egal, weil Chiffren Bedeutungsträger sind - nur deshalb gibt es sie. - Und es ist egal, ob eine Chiffre historischer oder metaphorischer Natur ist - es ist also egal, ob König Salomon wirklich gelebt hat, sondern was in der Schilderung eines Geschehens mit Salomon geistig zu bedeuten hat.
Aber es ist nicht egal, ob Jesus eine Chiffre sein soll oder wirklich historisch ist.

closs hat geschrieben: - Welchen Raum hat die HKM, wenn die Prämisse eines Textes Chiffren-Natur und nicht historischer Natur ist?
Wenn sie diese Unterscheidungen herausarbeitet, ist das doch schon mal was, mit dem man weiter arbeiten kann.

closs hat geschrieben: Der Grundfehler bei all Deinen Zitaten ist, dass sie unterstellen, wir hätten es uneingeschränkt mit einem historischen und nicht metaphorischen Zusammenhang zu tun. - Natürlich kann Historie AUCH Folie für Metaphorik sein, muss aber nicht.
Dann hast du mal wieder völlig andere Zitate gelesen. Lüdemann und auch Lindemann sagen doch gerade, daß das meiste eben nicht historisch verbürgt ist.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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