Parusieverzögerung III

Themen des Neuen Testaments
closs
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#451 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von closs » Mo 13. Jul 2015, 01:51

Münek hat geschrieben:Es findet auch keine Überlappung "textkritischer und historisch-kritischer Belange" statt.
Dann gehen wir mal in die Praxis: Wo würdest Du den Umstand einordnen, wenn ein Politiker Autobiografien schreibt, in denen politische Dinge besprochen werden, die er selbst mitgestaltet hat?

Münek hat geschrieben:Hier im Forum bleibe ich sachlich-nüchtern...
Was hast Du sachlich-nüchtern zu meiner Antwort auf Deine Frage zum Thema "Geottesreich"/"Heiliger Geist" zu sagen?

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Münek
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#452 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Münek » Mo 13. Jul 2015, 02:15

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es findet auch keine Überlappung "textkritischer und historisch-kritischer Belange" statt.
Dann gehen wir mal in die Praxis: Wo würdest Du den Umstand einordnen, wenn ein Politiker Autobiografien schreibt, in denen politische Dinge besprochen werden, die er selbst mitgestaltet hat?

Häh?! Das hat doch nichts mit dem von Dir offensichtlich falsch verstandenen Begriff "Textkritik" zu tun.

Es liegen viele voneinander abweichende Abschriften biblischer Texte vor. Theologen versuchen auf streng wissenschaftlicher
Basis, den vermeintlichen Urtext dieser Texte so gut es geht zu rekonstruieren. Diese Tätigkeit oder Methode bezeichnet man
als "Textkritik".

Diesen Begriff gebrauchst Du hier aber ständig in falschem Zusammenhang. Nur darauf habe ich Dich hingewiesen...

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Münek
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#453 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Münek » Mo 13. Jul 2015, 02:41

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Hier im Forum bleibe ich sachlich-nüchtern...
Was hast Du sachlich-nüchtern zu meiner Antwort auf Deine Frage zum Thema "Geottesreich"/"Heiliger Geist" zu sagen?

Ehrlich gesagt: Nichts.

Deine Ausführungen sind mir zu sehr - sorry - "wischi-waschi". Ich kann mit ihnen wegen fehlender Klarheit und
Eindeutigkeit und mangels irgendeiner Substanz absolut nichts anfangen...

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sven23
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#454 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von sven23 » Mo 13. Jul 2015, 05:47

closs hat geschrieben:Aber selbstverständlich ist das so. - Verwechsle bitte nicht "historisch-kritisch" mit "text-kritisch". Beides überlappt allerdings.
Langsam, langsam, wie man hier sehen kann, ist die Textkritik selbstverständlich ein Teil der historisch kritischen Methode.
Textkritik allein wäre zu kurz gesprungen, deshalb ist die HKM das weitaus mächtigere Werkzeug.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell


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Scrypt0n
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#456 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Scrypt0n » Mo 13. Jul 2015, 07:22

Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es findet auch keine Überlappung "textkritischer und historisch-kritischer Belange" statt.
Dann gehen wir mal in die Praxis: Wo würdest Du den Umstand einordnen, wenn ein Politiker Autobiografien schreibt, in denen politische Dinge besprochen werden, die er selbst mitgestaltet hat?

Häh?! Das hat doch nichts mit dem von Dir offensichtlich falsch verstandenen Begriff "Textkritik" zu tun.

Es liegen viele voneinander abweichende Abschriften biblischer Texte vor. Theologen versuchen auf streng wissenschaftlicher
Basis, den vermeintlichen Urtext dieser Texte so gut es geht zu rekonstruieren. Diese Tätigkeit oder Methode bezeichnet man
als "Textkritik".

Diesen Begriff gebrauchst Du hier aber ständig in falschem Zusammenhang. Nur darauf habe ich Dich hingewiesen...
Kurtchen kapiert nicht, dass die Methode auf alle altertümlichen Texte angewendet werden kann (und in großen Teilen auch wird), unabhängig von der Bibel.
Wenn ihm Wikipedia diesbezüglich zu umfangreich ist, sollte er sich vielleicht hier einlesen: http://www.die-bibel-lebt.de/exegese.htm

Dort wird die historisch kritische Methode ziemlich gut dargelegt, alle wichtigen Schritte der Vorgehensweise sowie die Begründungen, warum diese einzelnen Schritte so wichtig sind, werden dort knapp und dennoch verständlich erklärt.
Ich denke aber, dass er das ungelesen übergeht und nichts weiter macht, als seine eigenen Dogmen als Argumente zu verwenden. Mit Kurt dreht man (wir) sich im Kreis, seit Jahren und es ist auch kein Ende in Sicht.

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sven23
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#457 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von sven23 » Mo 13. Jul 2015, 07:39

Hier mal eine Auszug aus "Der historische Jesus: Ein Lehrbuch" von Theißen/Merz.
"Am Ende aber knüpft sich die Erwartung der Parusie an den letzten Überlebenden der ersten Generation, an einen sehr alt gewordenen Jünger - den "Lieblingsjünger" des JohEv. Über ihn wird ein Jesuswort tradiert, das ihm verheißt: "Er stirbt nicht, bevor nicht Jesus kommt." (vgl. Joh 21,22ff). Wer den Anstoß zur Bildung solcher Terminworte auf Jesus selbst zurückführt, argumentiert damit, daß diese Worte im Urchristentum Verlegenheit bereiteten, da sie nicht in Erfüllung gegangen waren. Sie hätten sich nur halten können, weil sie mit der Autorität Jesu verbunden waren"

Im Grunde auch das, was Kubitza sagt und ein weiterer Beleg für die Naherwartung durch Jesus.
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sven23
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#458 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von sven23 » Mo 13. Jul 2015, 07:41

Scrypt0n hat geschrieben:Mit Kurt dreht man (wir) sich im Kreis, seit Jahren und es ist auch kein Ende in Sicht.
Kurt denkt wohl: wer im Kreis geht, spart sich den Rückweg. :lol:

Ps. Kurt hat das Problem, daß er auf Grund seines Alters und seiner Lebenserfahrung glaubt, schon alles zu wissen. Das ist ein tragischer Irrtum. Seine Weigerung, sich Literatur zu besorgen, spricht Bände.
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#459 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von closs » Mo 13. Jul 2015, 11:02

sven23 hat geschrieben:Im Grunde auch das, was Kubitza sagt und ein weiterer Beleg für die Naherwartung durch Jesus.
Wo ist hier das Motiv der falschen Rezeption (Stichwort: Paradigmenwechsel AT/NT). - Mit diesem Argument ist diese Aussage Schall und Rauch, weil die Grundlage eine andere ist.

Scrypt0n hat geschrieben:Kurtchen kapiert nicht, dass die Methode auf alle altertümlichen Texte angewendet werden kann
Sag ma, spinnst Du immer mehr? - Gerade weil wir in der Uni bei (nicht-theologischen) Texten historisch-kritisch gearbeitet haben, rege ich mich über den Zirkus hier auf.

Merke: Zur historisch-kritischen Methode gehört auch die Rezeptions-Geschichte - diese wird hier (ob Kubitza oder sonstwer) vollkommen ausgeklammert. - Das ist unwissenschaftlich.

sven23 hat geschrieben:eine Weigerung, sich Literatur zu besorgen, spricht Bände.
Es macht keinen Sinn, Zusatz-Bücher zu lesen, bevor die Grundlagen nicht festgezurrt sind. - Insofern nützt kein Buch etwas, wenn es - in diesem Fall - nicht eine ausführliche Beschäftigung mit Rezeptions-Geschichte beinhaltet.

OT: Das gilt übrigens an anderer Stelle für Wissenschafts-Theorie: Was nützen (sicherlich hoch-intelligente) Bücher darüber, wenn man VORHER nicht geklärt ist, was "Sein" und was "Wahrnehmung" ist?

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Scrypt0n
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#460 Re: Parusieverzögerung III

Beitrag von Scrypt0n » Mo 13. Jul 2015, 11:04

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Kurtchen kapiert nicht, dass die Methode auf alle altertümlichen Texte angewendet werden kann
Gerade weil wir in der Uni bei (nicht-theologischen) Texten historisch-kritisch gearbeitet haben, rege ich mich über den Zirkus hier auf.
Den Zirkus veranstaltest doch alleine du. ;)


closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Selbstverständlich ist dem so.
Wäre es anders, würden fest glaubende Fundamentalisten ihren Glauben nicht so oft in der Studienzeit verlieren... - vermutlich sogar Kurt. :D

Ist ja nun nicht so, dass die Einwände nur einem Kurt einfielen und von Studierenden nicht aufgegriffen werden.
Woher willst Du das wissen?
Von studierenden Theologen natürlich. ;)
Ein Beispiel, wo du dich darüber informieren kannst ein Forum für Studenten der Theologie: http://www.theoforum.de/theoforum/index.php4

closs hat geschrieben:Möglicherweise spielen meine Einwände im Modell keine Rolle.
Tja, möglicherweise; allerdings liegst du damit falsch.
Nette Ausrede, trotzdem. ^_-

Tatsache ist, dass deine Einwände theologisch behandelt und ausgeräumt werden. Dass du das nicht wahr haben willst liegt an deinen Dogmen, die du über alles stellend nicht loslassen möchtest.

Da du nun nur auf den an Münek gerichteten Beitrag mit Wischiwaschi-Ausreden eingegangen bist, mit keiner Silbe aber auf den an dich gerichteten Beitrag, eben noch einmal:
closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Habe es dir ja innerbiblisch dargelegt
Deine Zitate sind durchaus diskutabel. - Es wäre hier zu diskutieren:
* Was weist auf ein inneres Gottesreich hin?
* Was weist auf Pfingsten hin?
* Was weist auf die Verklärung hin?
* Was weist auf den Kreuzes-Tode hin?
* Was weist auf den irdischen Tod des Menschen hin?
* Was weist auf ein äußeres Gottesreich auf Erden hin?
* Was davon ist wörtlich seitens der Autoren gemeint?
* Was davon ist wörtlich zu verstehen?
* Was ist als Chiffre/Metapher seitens der Autoren gemeint?
* Was ist als Chiffre zu verstehen?
Das kannst du gerne machen - doch durch das Ignorieren der erwähnten und meist eindeutigen Bibelstellen wird das nichts. Keine einzige schaffst du aufzugreifen - sehr arm.

closs hat geschrieben:Darüber haben sich Generationen von Theologen den Kopf zerbrochen und sind nicht überall zum selben Ergebnis gekommen
Aber hauptsächlich.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Wirds mal was?
Das ist eher meine Frage an Dich: Du wolltest wissen, welche Methoden es gibt, die nicht intersubjektiv (oder nur teilweise intersubjektiv) funktionieren.
Du konntest aber keine darlegen und wurstelst dich ununterbrochen in Ausreden. So wird das nichts. ;)

closs hat geschrieben:Ich habe Dir die Hermeneutik (nach Ast) angeboten
Ich kenne die Hermeneutik und auch dessen Willkür darin - eine Ausrede jagt die nächste, hm? ;)

Also, da du mal wieder nur auf zwei kleine aus dem Kontext gerissene Sätze meines Beitrages eingegangen bist:
closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Nun steht es dir frei, eine Methode (also das planmäßige Vorgehen!) ausführlich darzulegen, wie du "geistig" überprüfen möchtest ob die "Jungfrauengeburt" oder das "übers Wasser wandeln" zutreffend ist.
Das macht keinen Sinn.
Und Stopp!
Du wurschtelst dich jetzt bitte nicht in schwachen Ausreden sonder legst eine Methode - also das planmäßige Vorgehen - dar, wie du das geistig überprüfen möchtest. Schließlich hast du das nun schon seit unzähligen Seiten gegenüber sämtlichen DIskussionsteilnehmern behauptet.

Wenn du das nicht kannst, bist du als Spinner entlarvt.
Du sollst auch nicht die geistige Überprüfung als Ergebnis intersubjektiv vermitteln, wie deine letzte Ausrede, sondern das planmäßige Vorgehen darlegen.
Bis jetzt zeigt sich nur, dass deine Argumentation bei 0 stehen geblieben ist.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Diese Aussagen stehen jedoch NICHT im Widerspruch zu den Aussagen einer Naherwartung.
Ja - kann man so interpretieren
Da gibt es überhaupt nichts zu interpretieren. Wenn sich zwei Aussagen nicht widersprechen, liegt auch kein Widerspruch vor - und zwar interpretationsfrei.
Was du machst ist, einen Widerspruch in Aussagen hinein zu zaubern der faktisch nicht vorliegt.

Auch wenn ich Krebs im Endstadium hätte, stünde die Aussage dass mein Tod nah ist nicht im Widerspruch dazu, dass ich den Tag und die Stunde meines Todes nicht kenne...
Du verstehen? Oder nix verstehen?

Da jedwede innerbiblische Aussage darüber, dass niemand den exakten Zeitpunkt kennt und jede andere unkonkrete Aussage dazu keinen Widerspruch zu den Naherwartungen bilden, solltest du dich also einfach mal auf die dahingehend wirklich relevanten Stellen eingehen. ^_-

closs hat geschrieben:Im gegebenen Fall gibt es aus meiner Sicht gute Gründe anzunehmen, dass sich hkMler überheben, wenn ihre Aussage ist: "Jesus selbst hatte eine Naherwartung".
Genau umgekehrt ist es ja - wie im letzten Beitrag ausgeführt.

Aus deiner Perspektive ist es deshalb umgekehrt, weil andernfalls Teile deines Glaubens nicht mehr für dich zu halten wären. Da du dich aber daran klammerst, MUSS es umgekehrt sein.

Womit du letzten Endes den sonderlichen Standpunkt vertrittst, dass
a) alle, die es anders sehen automatisch falsch liegen und
b) du meinst zu wissen, die Worte Jesu in der Bibel besser verstehen zu können als jene, die diese Worte niedergeschrieben haben und mit ihm lebten.

Solche naiven Anmaßungen kann es nur von fundamental dogmatisch verblendeten wie dir geben. Anders ist das nicht zu erklären.

Da es hier um die Parusieverzögerung geht also nochmal die relevanten Stellen hierzu:
Matthäus 10, 7:
Geht aber hin, verkündigt und sprecht: Das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen!
Matthäus 16, 28 (und parallel dazu Lukas 9, 27):
Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie den Sohn des Menschen haben kommen sehen in seinem Reich!

Auch Paulus glaubte, die Wiederkunft stünde kurz bevor - 1.vKorinther 7, 29:
Das aber sage ich euch, liebe Brüder: Die Frist ist nur noch kurz bemessen; künftighin müssen auch die, welche eine Frau haben, sich so verhalten, als hätten sie keine
1. Thessalonicher 4, 15:
Denn das sagen wir euch aufgrund eines Wortes des Herrn: Wir, die wir leben, die wir bis zur Wiederkunft des Herrn übrigbleiben, werden vor den Entschlafenen nichts voraushaben.
Jakobus 5, 8:
So haltet auch ihr geduldig aus und macht eure Herzen fest, denn die Ankunft des Herrn steht nahe bevor.
Hebräer 1, 2:
hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn...
Hebräer 10, 37:
Denn es währt nur noch eine kleine, ganz kurze Zeit, dann wird der kommen, der kommen soll, und nicht auf sich warten lassen.

Und viele, sehr viele weitere Bibelstellen.
Man muss schon sehr ignorant an seinen subjektiven Glaubensträumereien festhalten, um eben dieses aufrecht erhalten zu können..

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