NEIN - das ist ein Treppenwitz.sven23 hat geschrieben:Dabei ist sie doch eine Teildisziplin und ergänzt diese.
Dass Hermeneutik auch in der HKM verwendet werden kann, ist unbestritten. Aber sie ist keine Teildisziplin davon, sondern HKM ist umgekehrt EIN Bereich, in dem Hermeneutik anwendbar ist. - Da versucht wieder mal jemand, mit dem Schwanz mit dem Hund zu wackeln. - Allerdings: "Hermeneutik" ist ein sehr unterschiedlich definierter Begriff, weshalb ich immer von "Hermeneutik" im Sinne von Friedrich Ast spreche.
Wenn Du - ganz ohne Texte - eine Frau kennenlernst und mit ihr 50 Jahre lebst, sind diese 50 Jahre ebenfalls ein hermeneutischer Prozess. - Du gehst von einer verengten Definition von "Hermeneutik" aus.sven23 hat geschrieben:Die HKM ist die umfassendere Methode, weil sie Texte unter allen möglichen Aspekten untersucht.
Natürlich kann man "Hermeneutik" enger definieren (man kann alles). - Aber dann sollte man die Grundidee der Hermeneutik verstanden haben - hier ein textlicher Versuch zum Verständnis:
Nach Ast gelte es, „aus dem Einzelnen den Geist des Ganzen zu finden und durch das Ganze das Einzelne zu begreifen; jenes die analytische, diese die synthetische Methode der Erkenntnis.“[36] Nach Ast ist der Geist des Ganzen in jedem einzelnen Element repräsentiert. Die Idee des Ganzen werde nicht erst durch die Zusammensetzung aller seiner einzelnen Elemente geweckt, sondern schon „mit der Auffassung der ersten Einzelnheit“.[37] Das Verstehen und Erklären eines Werkes sei „ein wahrhaftes Reproduzieren oder Nachbilden des schon Gebildeten.“ (wik)
Wenn ich hier von "Hermeneutik" spreche, dann in diesem Sinne - andere Definitionen mag es gehen, mögen sogar zur Zeit mehr im Vordergrund stehen, aber es geht hier um Inhalte und nicht um "wer hat den längsten".