Münek hat geschrieben:Du magst ja Dein eigenes Modell haben.
Die hkM ist ebenfalls ein eigenes (begrenztes) Modell.
Münek hat geschrieben:ich finde es überhaupt nicht gut, wenn Du hier "aus Deiner Erinnerung" Dinge behauptest, die einfach nicht den Tatsachen entsprechen.
Substantiell haben Foristen (Savonnlinna?) von gegenteiligen Aussagen seitens Rahner und Kasper gesprochen, die ihnen/ihr bekannt sind. - Ich meine, dass da auch Zitate dabei waren, weiss es aber nicht mehr genau, weil ich mir 300 Seiten Austausch nicht merken kann. - Ich unterstelle anderen Foristen nicht, dass sie so etwas erfinden - zumal ich wirklich meine, dass dabei Zitate oder zumindest konkrete Umschreibungen von Zitaten im Spiel waren. - Kommt eine Aussage erst dann bei Dir an, wenn sie konkret zitiert wird? Eine Inhaltsbeschreibung kann doch auch schon nachdenklich machen - oder nicht?
Münek hat geschrieben:Der gläubige Theologe Lindemann hat mit den Ergebnissen der historisch-kritischen Exegese keine Schwierigkeiten.
Ja - weil er sie in ihrer Begrenztheit von seinem Glaubens-Bild trennt. - Im Grunde sagt Lindemann sinngemäß: "Fokussiert man exklusiv im Sinne der hkM, kann das rauskommen, was Kubitza sagt".
Münek hat geschrieben:Wieso tust Du Dich mit den Resultaten der theologischen Wissenschaft so unendlich schwer?
Weil es ein zeitgenössisches Schlaglicht ist, das schon morgen erloschen sein kann. - Es ist eine periphere Erscheinung im Gesamtkontext der Bibel.
Man müsste nur das Motiv des Paradigmen-Wechsels zwischen AT und NT thematisieren und würde dann diskutieren müssen, ob die Schreiber überhaupt die NT-Message Jesu verstanden haben. - Das tut man offensichtlich nicht, weil man methodisch korrekt sagt: "Wir müssen die Aussagen der Schreiber zur Grundlage nehmen, weil wir sonst nichts haben. Wir können also nicht überprüfen, ob die Schreiber falsch rezipiert haben, weil wir keine textlichen Korrektive haben. Also müssen wir setzen, dass die SChreiber authentisch in Bezug auf Jesu Aussagen schreiben, weil wir sonst erst gar nicht anfangen können". - Und schon sitzt man in der Falle.
Ungeachtet dessen finde ich es schockierend, dass man Jesu Aussage des nahen Gottesreichs äußerlich interpretiert - als wäre die Rede davon, dass Jesus innerhalb einiger Jahrzehnte als irdischer Herrscher die Macht auf Erden übernähme. - Tut man das, muss man sich nicht wundern, wenn Entsprechendes dabei herauskommt. - Zweite Falle.
Zur Ehrenrettung der hkM (WENN das Forschungsbild der hkM wirklich so homogen ist, wie Du es darstellst): Nimmt man die Perspektive ein ...
* Wir interpretieren die Schriften als inhaltlich übereinstimmend mit dem, was Jesus gemeint hat.
* Wir interpretieren den Begriff "nahes Gottesreich" äußerlich
... kann man zu Kubitzas Ergebnis kommen. - Die Frage, welchen Stellenwert eine solche Perspektive innerhalb der gesamten Bibel-Forschung spielen kann, ist damit jedoch nicht beantwortet.