Bedingungsloses Grundeinkommen

Säkularismus
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Pluto
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#361 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Pluto » Do 25. Jun 2015, 19:15

Novalis hat geschrieben:Die Menschen schlafen, denn wenn sie wirklich wach wären, dann würden sie sich nicht gegenseitig bekriegen und den Planeten zerstören, der ihre Lebensgrundlage ist. Sie würden sich zusammen setzen und mithilfe ihres gemeinsamen Wissens und der existierenden Technologie Lösungen erarbeiten.
Das glaube ich nicht!
Der Mensch schiebt unangenehme Aufgaben vor sich her und lebt im Hier und Jetzt.

Der Beweis ...

Angenommen ich biete dir die Wahl zwischen einer kleine Schachtel Pralinen heute, oder einer großen Packung in einer Woche. Was nimmst du?

(nicht schummeln! ;))
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Novas
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#362 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Novas » Do 25. Jun 2015, 19:21

Ein interessanter Text von der Seite "Wege der Mystik".

Alle Welt schaut heute auf Deutschland.
Lassen Sie uns heute von Deutschland aus auf die Welt schauen, auf diesen wunderbaren, blauen, kleinen Planeten am Rande der Milchstraße.
"Wir kamen wirbelnd aus dem Nichts, verstreuten Sterne wie Staub. Die Sterne bildeten einen Kreis, und in der Mitte tanzen wir. ..." schreibt Rumi, Sufimystiker im 13. Jh.
Gleichzeitig stehen wir in dieser wunderbaren Welt am Abgrund. Ganz gleich, ob es um die Menschenrechte, den Klimawandel, den Umgang mit der Tier- und Pflanzenwelt, die endlichen Ressourcen, die Radioaktivität oder die atmosphärischen Hüllen unserer Erde geht: Es ist schon fast zu spät so zu leben und sich dafür einzusetzen, dass die klar prognostizierten bedrohlichen Zukunftsszenarien nicht eintreten.
Laut Weltagrarbericht hungern fast eine Milliarde Menschen auf diesem Planeten, während ebenso viele an krankmachender Fettleibigkeit leiden.
Wussten Sie, dass ein Drittel der Menschheit - 2,6 Milliarden Menschen - keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen haben?
Ein Drittel aller Kinder und Jugendlicher weltweit leben in überbevölkerten Slums. Sie haben meistens keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Wasser, Gesundheitsversorgung und Schulen.
30 - 50% aller Neugeborenen in den rasch wachsenden Metropolen der Entwicklungs- und Schwellenländer werden nicht einmal registriert.
Gleichzeitig wird 1/3 aller Lebensmittel bei uns weggeworfen, und es darf sein, dass das Trinkwasser von großen Konzernen aufgekauft wird. Das Prinzip der Profitorientierung führt in einen unerbittlichen Kampf um die letzten Ressourcen, die ausgebeutet werden.
Alle 20 Sekunden stirbt ein Kind in Folge von Mangel an sauberem Trinkwasser.
Ist so eine Menschheit zukunftsfähig?
Wie können wir überleben?
Jede/r Einzelne ist vom heutigen Ungleichgewicht auf unserer Erde betroffen, und kann gleichsam zu einem neuen Gleichgewicht beitragen, denn jeder Gedanke, jede Handlung wirkt sich auf das Gesamtbewusstsein aus, und das wiederum formt die Welt mit.
Wir meinen die Welt sei dort draußen, nein sie ist in uns, mit jedem Atemzug in jedem Augenblick, genau hier.
Wenn die Pole schmelzen, schmelzen sie in uns, wenn die Gletscher verschwinden, verschwinden sie auch in uns. Was immer geschieht vermeintlich da draußen, geschieht in uns und umgekehrt. Unser Verhalten, unsere Gedanken, unser Sein hat eine Wirkung auf alles in diesem Universum.
Wir haben die Veränderung zu sein, die in der Welt geschehen soll. Nur durch einen epochalen Bewusstseinswandel, durch eine Veränderung in unserer Wahrnehmung kann Veränderung außen geschehen:
Wir sind das Brot, das wir essen. Diese erfahrene Wirklichkeit ist in unserem Alltagsbewusstsein meist überlagert von unseren Konditionierungen. Bewusstsein kann nur durch eine Wahrnehmung jenseits unserer Konzepte erweitert werden. Wir sind etwas anderes als wir denken.
Es geht darum aus dem was wir sind im Großen wahrzunehmen und im Kleinen, im Lokalen verantwortungsvoll zu denken und zu handeln. Bei mir, in meiner Familie habe ich anzufangen.
In Deutschland treffen jeden Tag 80 Millionen Konsumenten mindestens doppelt so viele Konsumentenentscheidungen. Keine Einzelne davon verändert alleine etwas. Aber allen zusammen gelingt das sehr wohl. Zum Beispiel: Wenn nur 10 % von Deutschlands Einwohnern an einem Tag während des Zähneputzens den Wasserhahn zudrehen, sparen sie gemeinsam etwa 40 Millionen liter Wasser pro Tag.
Ein Trost: Wir wissen heute, auch wenn ein Stern kollabiert, dass die Information weitergeht. Nichts ist verloren! Unser Sonnensystem hat erstmal noch nicht vor zu kollabieren. Falls die Menschen verschwinden, könnte sich dieser wunderbare blaue kleine Planet wieder erholen.
Es bleibt: "Wir kamen wirbelnd aus dem Nichts, verstreuten Sterne wie Staub. Die Sterne bildeten einen Kreis, und in der Mitte tanzen wir. ..."
http://www.wege-der-mystik.de/jetzt.htm

Jonas Hagen, ein freier Mitarbeiter im Verlag Wege der Mystik, hat einen kleinen Film gemacht:
http://www.youtube.com/watch?v=z0E-Di8o ... e=youtu.be

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#363 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Novas » Do 25. Jun 2015, 19:31

Thesen zum Grundeinkommen ;)

1. Einkommen ist heute Voraussetzung, nicht Folge von Arbeit. Denn erst muss man leben (können), dann kann man arbeiten.

2. Die Voraussetzung einer Gemeinschaft ist: Die bedingunglose Anerkennung jedes Einzelnen als Bürger, als selbstbestimmtes Wesen. Der Ausdruck dieses Vertrauens in den Einzelnen ist: Jedem die materielle und kulturelle Teilhabe zu ermöglichen.

3. Ein großer Teil der heute geleisteten gesellschaftlichen Aufgaben wird geleistet, ohne ein Einkommen vom Staat zu erhalten. Eine Gesellschaft kann sich nur entwickeln durch Menschen, die freiwillig Verantwortung übernehmen. Die Würde des Menschen liegt in seiner Freiheit. Diese ist dann geschützt, wenn jeder Bürger nicht ja sagen muss, sondern nein sagen kann zu einer Arbeit.

4. In unserer Gemeinschaft werden zunehmend mehr Arbeitskräfte durch Automatisierung von Produktionsprozessen ersetzt, bei steigender Produktivität. Weil jedoch die Verteilung von Einkommen an die zur Mangelware gewordenen Erwebsarbeitsplätze gekoppelt bleibt, nimmt die Konkurrenz zu und die Löhne sinken.

5. Das Festhalten am Ziel der Vollbeschäftigung und dem traditionellen Arbeitsbegriff erzeugt widersinnige Rahmenbedingungen: Hochproduktive Automaten erzeugen Überkapaziäten an Gütern für mehr als eine Volkswirtschaft und entlassen Millionen Bürger in die Einkommenslosigkeit. Jeder Einzelne soll sich aber dennoch durch eigene Leistung selbst versorgen.

6. Wenn mit immer weniger Arbeitskräften immer mehr produziert werden kann, ist Arbeitslosigkeit ein Gewinn für die Gemeinschaft und Vollbeschäftigung eine Illusion. Denn automatisierbare Arbeit ist weder sinnstiftend noch ist sie eine Herausforderung für Menschen.

7. Wir alle profitieren heute wirtschaftlich und sozial von den Leistungen anderer und früherer Generationen. Die Früchte der Ideen, welche technologisch und wirtschaftlich kulturprägenden Einfluss auf unser Dasein haben, sind nicht die Leistungen einzelner, sondern die Errungenschaften aller Generationen.


http://www.forum-grundeinkommen.de/grun ... deinkommen

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#364 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Novas » Do 25. Jun 2015, 19:36

Digitalisierung bedroht massenhaft Arbeitsplätze


Weil Roboter Menschen ersetzen und Arbeitsplätze vernichten, droht Deutschland eine „trostlose Zukunft“: So jedenfalls klingt eine neue, düstere Analyse der Deutschen Bank. Wie ausweglos ist das Arbeitsmarkt-Desaster?
...
Mehr Menschen in „Zwangsarbeit“ gedrängt
Kocic analysiert auch das Auseinanderdriften der Kapitalrenditen und der Lohn- und Gehaltsentwicklung der vergangenen Jahrzehnte und die Folgen vor allem aus amerikanischer Sicht: „Verbraucherkredite wurden ein Ersatz für Lohnerhöhungen, Hypotheken erfüllten das vermeintliche Recht auf Wohnraum, Studiendarlehen ersetzten kostenlose Bildung, und die öffentliche Gesundheitsversorgung wurde nach und nach in die private Versicherung verschoben.“ Daraus habe sich eine negative Rückkopplung für Arbeit ergeben, denn niedrige Löhne bedeuten eine höhere Abhängigkeit von Krediten, was wiederum zu höheren Lebenshaltungskosten führe. Dadurch würden mehr Menschen in „Zwangsarbeit“ gedrängt.

http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance ... 64186.html

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#365 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Novas » Do 25. Jun 2015, 19:39

Wir alle wissen, dass wir einen Umbau der Arbeitsgesellschaft brauchen und eine Entkoppelung der sozialen Sicherungssysteme vom Faktor Arbeit. Wir alle denken über Grundeinkommen und Bürgergeld nach, aber keine Partei traut sich, das vorzuschlagen.

Richard David Precht

http://www.forum-grundeinkommen.de/zita ... deinkommen

Für ein garantiertes Einkommen für alle spricht in erster Linie, daß die Freiheit des einzelnen auf diese Weise entschieden erweitert werden könnte.
Erich Fromm


Der Mensch definiert sich über die Arbeit, denn nur in der Arbeit kann der Mensch über sich hinauswachsen. Aber er muss natürlich den Sinn seiner Arbeit einsehen. Wenn ich eine Arbeit mache, nur um ein Einkommen zu haben, habe ich keinen Arbeitsplatz, sondern einen Einkommensplatz. Das ist das Dilemma in unserer Gesellschaft, dass viele Menschen nur einen Einkommensplatz haben. Das verändert sich in dem Moment, in dem die Menschen nicht mehr allein auf ihr Arbeitseinkommen angewiesen sind. Das bedingungslose Grundeinkommen verschafft dem Menschen einen Freiraum, so dass er sich keine Sorgen mehr um Existenz und Zukunft machen muss. Das setzt kreative Kräfte frei, und er kommt in die Lage, das zu machen, was er für richtig hält, auch abwarten zu können, mal ein Risiko eingehen zu können.
Goetz Werner
http://www.forum-grundeinkommen.de/blog ... geld-geben

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#366 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Pluto » Do 25. Jun 2015, 19:45

Novalis hat geschrieben:Digitalisierung bedroht massenhaft Arbeitsplätze
Eine solche Bedrohung ist zwar richtig, aber es gibt auch geeignete Gegenmaßnahmen.

Es zeichnen sich ganz interessante neue Prozesse ab. Neulich hat die Fa. Adidas ihr neues Fertigungskonzept für Turnschuhe vorgestellt: Eigenbau!
Man geht in ein Adidas-Outlet und stellt sich dort den Schuh nach eigenem Wunsch aus diversen Teilen zusammen. Danach wird der Schuh fertgigestellt, und zwar in Deutschland, von deutschem Fachpersonal.
Das ist deshalb so spannend, weil es Arbeitsplätze aus Billiglohnländern wieder nach Europa bringt, und gleichzeitig den Dienst am Kunden verbessert.
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#367 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Pluto » Do 25. Jun 2015, 19:47

Novalis hat geschrieben:Wir alle wissen, dass wir einen Umbau der Arbeitsgesellschaft brauchen und eine Entkoppelung der sozialen Sicherungssysteme vom Faktor Arbeit. Wir alle denken über Grundeinkommen und Bürgergeld nach, aber keine Partei traut sich, das vorzuschlagen.

Richard David Precht

http://www.forum-grundeinkommen.de/zita ... deinkommen

Für ein garantiertes Einkommen für alle spricht in erster Linie, daß die Freiheit des einzelnen auf diese Weise entschieden erweitert werden könnte.
Erich Fromm
Das Endergebnis ist Tittytainment.
Auch das ist nicht neu, denn es geht auf Kaiser Nero zurück, der panem et circenses für das Volk anordnete.
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#368 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von piscator » Fr 26. Jun 2015, 09:45

Novalis hat geschrieben:Thesen zum Grundeinkommen ;)

1. Einkommen ist heute Voraussetzung, nicht Folge von Arbeit. Denn erst muss man leben (können), dann kann man arbeiten.
Behauptung ohne Beleg.

2. Die Voraussetzung einer Gemeinschaft ist: Die bedingunglose Anerkennung jedes Einzelnen als Bürger, als selbstbestimmtes Wesen. Der Ausdruck dieses Vertrauens in den Einzelnen ist: Jedem die materielle und kulturelle Teilhabe zu ermöglichen.
Behauptung ohne Beleg.

3. Ein großer Teil der heute geleisteten gesellschaftlichen Aufgaben wird geleistet, ohne ein Einkommen vom Staat zu erhalten.
Und genau diese Menschen fordern seltsamerweise keine BGE.
Eine Gesellschaft kann sich nur entwickeln durch Menschen, die freiwillig Verantwortung übernehmen. Die Würde des Menschen liegt in seiner Freiheit. Diese ist dann geschützt, wenn jeder Bürger nicht ja sagen muss, sondern nein sagen kann zu einer Arbeit.
Unsinn.

4. In unserer Gemeinschaft werden zunehmend mehr Arbeitskräfte durch Automatisierung von Produktionsprozessen ersetzt, bei steigender Produktivität. Weil jedoch die Verteilung von Einkommen an die zur Mangelware gewordenen Erwebsarbeitsplätze gekoppelt bleibt, nimmt die Konkurrenz zu und die Löhne sinken.
Das stimmt definitiv nicht.

5. Das Festhalten am Ziel der Vollbeschäftigung und dem traditionellen Arbeitsbegriff erzeugt widersinnige Rahmenbedingungen: Hochproduktive Automaten erzeugen Überkapaziäten an Gütern für mehr als eine Volkswirtschaft und entlassen Millionen Bürger in die Einkommenslosigkeit. Jeder Einzelne soll sich aber dennoch durch eigene Leistung selbst versorgen.
Stimmt genau.

6. Wenn mit immer weniger Arbeitskräften immer mehr produziert werden kann, ist Arbeitslosigkeit ein Gewinn für die Gemeinschaft und Vollbeschäftigung eine Illusion. Denn automatisierbare Arbeit ist weder sinnstiftend noch ist sie eine Herausforderung für Menschen.
Das kannst du nicht verallgemeinern. Viele Menschen haben kein Problem damit.

7. Wir alle profitieren heute wirtschaftlich und sozial von den Leistungen anderer und früherer Generationen. Die Früchte der Ideen, welche technologisch und wirtschaftlich kulturprägenden Einfluss auf unser Dasein haben, sind nicht die Leistungen einzelner, sondern die Errungenschaften aller Generationen.
Genau, und diese Generationen hatten kein BGE.
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#369 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von piscator » Fr 26. Jun 2015, 10:01

Novalis hat geschrieben:Ein interessanter Text von der Seite "Wege der Mystik".

Alle Welt schaut heute auf Deutschland.
Sooo wichtig sind wir nun auch wieder nicht. Und wenn die Welt auf uns schaut, dann sicher nicht wegen der kleine Sekte der BGE-Befürworter.
Ein Trost: Wir wissen heute, auch wenn ein Stern kollabiert, dass die Information weitergeht. Nichts ist verloren! Unser Sonnensystem hat erstmal noch nicht vor zu kollabieren. Falls die Menschen verschwinden, könnte sich dieser wunderbare blaue kleine Planet wieder erholen.
Es bleibt: "Wir kamen wirbelnd aus dem Nichts, verstreuten Sterne wie Staub. Die Sterne bildeten einen Kreis, und in der Mitte tanzen wir. ..."
http://www.wege-der-mystik.de/jetzt.htm
Das Universum sähe ohne die Menschheit nicht anders aus als mit der Menschheit. Wenn man das ganze esoterische Geblubber mal weglässt, bleibt als Fazit, dass es zurzeit eine Intelligenz auf einem unbedeutenden Planeten in einem unbedeutenden Seitenast einer unbedeutenden Galaxie gibt, die sich den Luxus erlauben kann, sich Gedanken über ihr Sein zu machen.
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#370 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Novas » Fr 26. Jun 2015, 21:33

»Wäre man sich seiner Fähigkeiten sicher und nicht nur in bestehender Form, könnte man einer neuen Idee auch mal nachgehen und die Perspektiven erleben, die sie öffnet. Das bedingungslose Grundeinkommen ermöglicht mehr. Es ist ein Blick nach vorne. Sind wir denn schon fertig? Soll es bloß so bleiben, wie es ist?« Das sagt Enno Schmidt in seinem sehr lesenswerten Kommentar zur Empfehlung der Schweizer Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit. http://www.grundeinkommen.ch/kommentar-zur-kommision/



http://www.buergerinitiative-grundeinkommen.de/
http://www.forum-grundeinkommen.de/
http://blog.freiheitstattvollbeschaeftigung.de/
http://www.kroenungswelle.net/
http://www.unternimm-die-zukunft.de/de/




Durch Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens gilt allgemein:
Das ältere Recht auf Arbeit wird durch ein allgemeines, arbeits-unabhängiges Recht auf Existenz ersetzt. Jeder erhält dazu aus den Steuereinnahmen des Staates ein die Lebensgrundbedürfnisse deckendes Einkommen - unabhängig davon, was er macht oder wieviel Geld er hat.
Sozialstaatliche Gängelung fällt fort.
Der Sinn des Arbeitens ändert sich:
- Nach Einführung eines bedingungslos an Alle ausgegebenen Grundeinkommens geht es beim Arbeiten nicht mehr um die Sicherung der Existenz (diese ist dann durch das Grundeinkommen schon gesichert), sondern - wesentlich bedeutsamer: um den Sinn der Arbeit selbst und damit verbunden: um Steigerung der Lebensqualität – sei dies die eigene oder die der Gemeinschaft.
- Sozial ist nicht mehr, was Arbeit schafft, sondern, was Freiheit schafft - und damit die Freiheit, das zu tun, was man selbst für nötig und für richtig hält (in Wirtschaft, Umweltschutz, Erziehung, Sozialem, Bildung und Kultur).

Vorteile für Arbeitnehmer 1:
Arbeitsplätze müssen so eingerichtet werden, dass sie dem Sinnbedürfnis und einer Erhöhung von Lebensgefühl und Lebensqualität der Menschen entsprechen.
Niemand kann mehr auf Grund einer Notlage ausgebeutet und zu sinnlosen, entwürdigenden Arbeiten gezwungen werden.
Arbeitgeber müssen um Arbeitnehmer werben.
Jeder Zuverdienst ist für den Arbeitnehmer frei verfügbares Vermögen:
Es muss nicht zur Finanzierung der Lebensgrundbedürfnisse eingesetzt (diese sind durch Grundeinkommen finanziert), sondern kann in freier Weise für Konsum, Dienstleistung, Kultur verwendet werden.
Alles zusammengenommen heißt das:
Das Lebensgefühl des Menschen wird geachtet.
Die „Entfremdung“ der Arbeit schwindet.
Kurz:
Grundeinkommen ist das schönste Arbeits-Motivations-Programm!

Vorteile für Arbeitgeber 2:
Hohe Motivation der eingeworbenen freien Mit-Arbeiter.
Dadurch Steigerung der Effizienz und Produktivität des Unternehmens.
Das eigene Grundeinkommen und das der Familie ist gesichert.
Der Arbeitgeber muss bei der Entlohnung nicht mehr die Lebensgrundbedürfnisse der Mitarbeiter finanzieren. Diese sind durch Grundeinkommen finanziert.
Personalintensive (dienstleistungs-) Arbeit im Sozialen, in der Bildung, im Umweltschutz, in Kunst und Kultur kann endlich geleistet werden, weil nicht mehr der Lebensunterhalt sondern nur noch der gesellschaftlich bedeutsame "Wert" der erbrachten Leistung bezahlt werden muss.
Produzierende Betriebe dürfen rationalisieren (Effizienzsteigerung). Sie entlassen ihre Menschen in eine sich entwickelnde "Kulturlandschaft" und nicht mehr ins "soziale Nichts".
Das Volk hat Kaufkraft.

Gesamtgesellschaftliche Vorteile:
Jeder wird freigestellt, das zu tun, was er selbst für richtig hält.
Unnötig gewordene Arbeiten können, wie es der Logik der modernen Entwicklung entspricht, endlich sozialverträglich abgeschafft werden. Dadurch wird Potential für neue Arbeitsfelder frei.
Durch Verbesserung der allgemeinen Motivationslage und Änderung der Lohnstruktur wird der Wirtschaftsstandort Deutschland wieder attraktiv. Dem Angebot an Waren und Dienstleistungen steht im Volke Kaufkraft gegenüber.
Familien werden unterstützt: Kinder bringen das Geld für ihren Lebensunterhalt durch das Ihnen gewährte Grundeinkommen gewissermaßen mit. Eltern können frei entscheiden, in welchem Umfang und in welcher Rollenverteilung sie dem "Arbeitsmarkt" oder den Kindern zur Verfügung stehen.
Studium, Aus- und Weiterbildung sind jederzeit möglich, da die Lebensgrund-haltungskosten gedeckt sind.
Psychische Erkrankungen nehmen ab und größere Zufriedenheit mit den Lebens-verhältnissen zieht ein.
Ältere Menschen geraten auch bei unzureichenden Rentenansprüchen nicht in Not, dürfen Geld hinzuverdienen und hinzuerhalten und bleiben von sozialstaatlicher Gängelung ihrer Lebensführung frei.
Selbstständigkeit und neue Initiativen werden unterstützt:
Man muss durch seine Arbeit nicht mehr den eigenen Lebensunterhalt, sondern nur noch die Betriebskosten der erbrachten Initiative decken.
Alles, was darüber hinausgeht, ist frei verfügbares Vermögen.

Quelle http://www.buergerinitiative-grundeinkommen.de/

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