Bedingungsloses Grundeinkommen

Säkularismus
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JackSparrow
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#331 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von JackSparrow » Di 23. Jun 2015, 17:13

Rembremerding hat geschrieben:Die christliche Urgemeinde kannte bereits ein BGE (Apg 2:45).
Stimmt. (2Tess3:10)

Denn schon als wir bei euch waren, wiesen wir euch dies an: Wenn jemand nicht arbeiten will, soll er nicht essen. Denn wir hören, dass einige unter euch unordentlich wandeln, nichts arbeiten, sondern vorwitzig sind. Solche aber weisen wir an und sprechen ihnen in dem Herrn Jesus Christus zu, dass sie in Stille arbeiten und ihr eigenes Brot essen.


Novalis hat geschrieben: (was für mich bedeutet, dass ich nicht nur um mein materielles Überleben kämpfe, sondern meine Gaben leben kann und anderen damit diene, was bei mir der Fall ist)
Im Kapitalismus lebt der Arbeitgeber von den Gewinnen, die seine Arbeitnehmer erwirtschaften. Der Arbeitnehmer kämpft also nicht nur um sein eigenes materielles Überleben, sondern sichert durch seine Tätigkeit zusätzlich dem Arbeitgeber ein bedingungsloses Grundeinkommen. Das Problem, wie man andere Menschen für den eigenen Lebensunterhalt arbeiten lässt, ist also längst gelöst.

Wir können dem kollektiven Erwachen in Richtung globale Einheit und Solidarität dienen
Nein, können wir nicht. Jeder Mensch hat seine eigene Meinung zu Einheit und Solidarität. Eine Gleichschaltung eines gesamten Volkes zugunsten deiner persönlichen Vorstellungen wirst du nur mit Gewalt durchsetzen können.

Novas
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#332 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Novas » Di 23. Jun 2015, 17:15

piscator hat geschrieben:Ich kann mir nicht vorstellen, dass die jemanden alimentiert haben, der den ganzen Tag Liedchen geträllert und sich in der Hängematte selbst verwirklicht hat.

Darum geht es auch nicht beim BGE. Es ist schon interessant, wie Du alle Vorteile ausblendest und sofort wieder mit diesem Totschlagargument kommst... genau, dann hängen wir alle in der Matte und singen Liedchen... das ist wirklich ein sehr schwaches Menschenbild... kennst Du keine höheren Werte der Menschlichkeit? :|

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#333 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Novas » Di 23. Jun 2015, 17:20

JackSparrow hat geschrieben:Eine Gleichschaltung eines gesamten Volkes zugunsten deiner persönlichen Vorstellungen wirst du nur mit Gewalt durchsetzen können.

Genau um das Gegenteil geht es. Weg von Arbeitssklaventum zu bewussten, freien, schöpferischen Menschen... hast Du Angst vor freien Menschen? Brauchst Du Zwang, um zu funktionieren? Ich nicht. Ich arbeite und engagiere mich, weil es das Leben reich und bedeutsam macht. Niemand muss mir das befehlen.

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#334 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Novas » Di 23. Jun 2015, 17:25

Wir leben im 21. Jahrhundert... in einer Informationsgesellschaft... die keine Sklaven gebrauchen kann, sie braucht freie Schöpfer, Denker, Architekten, Erfinder, Unternehmer, Gestalter. Anstatt Angst davor zu haben, sollten wir die Chancen ergreifen und das Beste daraus machen.
Zuletzt geändert von Novas am Di 23. Jun 2015, 17:27, insgesamt 1-mal geändert.

Rembremerding
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#335 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Rembremerding » Di 23. Jun 2015, 17:27

piscator hat geschrieben: Das hat doch nichts mit einem BGE zu tun, sondern eher mit einer Zweckgemeinschaft, in der jeder seinen Teil zum Ganzen, damit die Gruppe überleben konnte, beigetragen hat.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die jemanden alimentiert haben, der den ganzen Tag Liedchen geträllert und sich in der Hängematte selbst verwirklicht hat.
... und trotzdem hatte jeder so viel, wie er nötig hatte. Auch ein Lied am abend zur Erbauung. Es war nicht nur eine Zweckgemeinschaft, es waren Gläubige, die einander liebten.
Aber ich weiß, was Du meinst. So wie das Bewusstsein des Menschen heute geprägt ist, wird es Schmarotzer geben und solche, die darunter leiden wollen. Es würde mir auch schwer fallen, Bezahlung jenseits von Leistung und materiellem Gewinn zu akzeptieren.
Wem würde es denn heute genügen zufrieden und in Freude zu leben? Das Weniger oder Mehr des anderen ist doch erst die Wonne des heutigen Menschen unzufrieden oder in Angst zu leben. Der eine hat Angst, dass ihm etwas genommen wird, das andere nicht verdient haben, der andere hat Angst etwas vorenthalten zu bekommen.
Die Ideallösung ist nun mal eine christliche:
Die Liebe vertreibt alle Furcht und Angst.
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#336 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Novas » Di 23. Jun 2015, 17:31

Rembremerding hat geschrieben:So wie das Bewusstsein des Menschen heute geprägt ist, wird es Schmarotzer geben und solche, die darunter leiden wollen

Dahinter verbirgt sich die Angst vor Kontrollverlust. Dabei ist das erst der Beginn einer freien Gesellschaft: einander frei zu lassen und zu vertrauen oder zu erbauen und zu stärken... Menschen schmarotzen nur, wenn sie psychisch krank sind... ein gesunder Mensch möchte etwas sinnvolles mit seinem Leben tun... :)
Zuletzt geändert von Novas am Di 23. Jun 2015, 17:32, insgesamt 1-mal geändert.

piscator
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#337 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von piscator » Di 23. Jun 2015, 17:32

Novalis hat geschrieben:Darum geht es auch nicht beim BGE. Es ist schon interessant, wie Du alle Vorteile ausblendest und sofort wieder mit diesem Totschlagargument kommst... genau, dann hängen wir alle in der Matte und singen Liedchen... das ist wirklich ein sehr schwaches Menschenbild... kennst Du keine höheren Werte der Menschlichkeit? :|
Ich habe mir gerade mal vorgestellt, wer sich hierzulande über ein BGE freuen würde.

Da fallen mir spontan die Neonazis und Reichsdeppen in meinen Kaff ein, dann die testerostongeschwängerten Jungtürken ohne Ausbildung, die Kiffer und Spraydosenkünstler. Nicht zu vergessen das halbe Dutzend fundi-religiöser Gemeinschaften mit jeder Menge Kinder. Dass mein Kaff dann wahrscheinlich aussehen wird wie Ballermann morgens um 6 Uhr, geschenkt.

Dazu jede Nacht Lärm und Radau auf den Straßen und Plätzen.
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#338 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Novas » Di 23. Jun 2015, 17:34

piscator hat geschrieben:Da fallen mir spontan die Neonazis und Reichsdeppen in meinen Kaff ein

Denen wird jedes Argument genommen, je freier und selbstbestimmter die Menschen leben können. Die Menschen haben wichtigeres zu tun. Ich habe keine Angst ;)

dann die testerostongeschwängerten Jungtürken ohne Ausbildung, die Kiffer und Spraydosenkünstler. Nicht zu vergessen das halbe Dutzend fundi-religiöser Gemeinschaften mit jeder Menge Kinder. Dass mein Kaff dann wahrscheinlich aussehen wird wie Ballermann morgens um 6 Uhr, geschenkt.

Das klingt so, als wären deine Mitmenschen alle faul und irre ... abgesehen von Dir und ein paar Ausnahmen... alles klar! Mich wundert dieses mangelnde Vertrauen in die Fähigkeiten und freie Initiative der Menschen.
Zuletzt geändert von Novas am Di 23. Jun 2015, 17:45, insgesamt 1-mal geändert.

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#339 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Novas » Di 23. Jun 2015, 17:39

Ich bin ein geborener Freidenker und Unternehmer. Niemand muss mir das befehlen. Musste man Steve Jobs und Bill Gates etwas befehlen? Nein... sie haben so viel verändert in der Welt, weil sie sich über diese angstvolle und begrenzte Denken hinweg gesetzt haben... DAS ist die Zukunft.

Den mutigen Visionären gehört die Welt. Das sind die Erbauer, die Denker, die Gestalter. Und ich glaube, dass das in jedem Menschen steckt... nicht nur in mir... aber die Menschen werden oft so klein gemacht, anstatt sie zu erbauen und auf ihre Fähigkeiten und Gaben zu vertrauen... das ist wirklich schade.


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#340 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Rembremerding » Di 23. Jun 2015, 17:44

Novalis hat geschrieben:
Dahinter verbirgt sich die Angst vor Kontrollverlust. Dabei ist das erst der Beginn einer freien Gesellschaft: einander frei zu lassen und zu vertrauen oder zu erbauen und zu stärken... Menschen schmarotzen nur, wenn sie psychisch krank sind... ein gesunder Mensch möchte etwas sinnvolles mit seinem Leben tun... :)
Ich überlege mir oft, was es bedeuten würde, ein BGE zu erhalten. Das erste wäre ein Gefühl von Freiheit. Nicht, dass meine Berufung mich gefangen hält, aber doch manchmal meinen Geist.
Und dann würde der Kampf in mir beginnen, dass andere mir vertrauen und ich anderen vertrauen darf. Wir haben verlernt zu vertrauen.
Wenn dieser erste Kampf überwunden ist, wäre dann meine größte Freude andere zufrieden, freudig und frei zu sehen. Und die Gewissheit, dass ich mit meinen gottgegebenen Fähigkeiten dazu beitragen konnte.

Allerdings hat @Piscator mit seiner "Straßenanalyse" ebenso recht. Der Mensch ist nun mal ein Sünder, also Egoist, dort, wo ihm die Liebe fehlt. Liebe kann man zwar dort hinbringen, wo sie nicht ist, damit man sie findet, aber es wird immer Menschen geben, die ihr ausweichen. Sie werden immer Argumente finden, nicht zu lieben.
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