Das mosaische Recht regelt keine strafbaren Gefühle sondern immer Taten. Diese werden dann als (Tat-)Sünden mit Strafen versehen. Natürlich war denen nicht unbekannt, wie das Herz des Menschen (heute: Gefühl und Verstand), also innere Vorgänge diese Taten erst hervorbringen. Das Judentum ist eine Gehorsams-Religion. Ja gerade, dass man seinen inneren Wünschen und Trieben trotzt, gereicht zu Ehren Gottes.Magdalena61 hat geschrieben: Gedanken und Gefühle sind im AT straffrei (bleiben ohne Konsequenzen)?
Das heißt nicht, dass er das innere Begehren als Sünde sah, sondern dass hieraus Handlungen bzw. Verantwortungen entstehen können, die er nicht mehr richtig meistert (in der Tat).Was hat denn dann Hiob hier nur für ein Problem gehabt?:
Hiob 31, 1-5 (Schlachter 2000): Ich hatte einen Bund geschlossen mit meinen Augen, daß ich ja nicht [begehrlich] auf eine Jungfrau blickte.
Natürlich. Aber er hielt nicht die Ursache für Sünde, sondern das tätliche Wirken.Hiob wußte um den Tun- Ergehens- Zusammenhang in Verbindung mit redlichen oder unredlichen Absichten.
Die Juden sehen das übrigens heute noch so. Deswegen schütteln die auch ungläubig den Kopf, dass man das Gesetz nicht einhalten könne. Sie argumentieren, dass Du kein konkretes Gebot nennen kannst, das man nicht einhalten könne. Sie empfinden es auch als abstrus, dass Gott ein Gesetz geben sollte, das man nicht einhalten könne.
Die Gegenüberstellung von Gesetz/Werke und Glauben bei Paulus ist gelinde gesagt unglücklich und führt ständig nur zu Missverständnissen. Jakobus hatte sich dann auch gemüßigt gesehen die Sachverhalte klarzustellen unter konkreter Bezugnahme auf Paulus-Aussagen in anderen Briefen (der einzige Vorgang, bei dem eine andere neutestamentliche Schrift als Bezug herhält, soweit ich mich erinnere).Zwar schreibt Paulus "...wo kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung" Röm. 4,15-- aber warum ahndete Gott dann die Bosheit der Menschen durch die Sintflut?
Dass die damals übrigens dachten, dass Gott die Sintflut auf lediglich bloße böse Gedanken und Gefühle schickte, ist recht unwahrscheinlich. Im Gegenteil ihre Bosheit zeigte sich ja in konkreten Werken, z.B. auch bei Sodom und Gomorrah.
Nichts mit zufällig. Du uminterpretierst meine Aussage. Betrachte folgenden Sinn: Jesus meint, dass wer die Frau eines anderen ansieht um sie für sich als eigene Frau zu begehren, der hat die Ehe bereits gebrochen.Und warum will er sie haben?Naqual hat geschrieben:Jesus redete hier nur nicht von einem sexuellen Begehren, sondern von dem besitzenwollenden Begehren die Frau des anderen haben zu wollen. Zwar ist das erstere meistens die Voraussetzung für zweiteres, aber als sündhaft beschreibt Jesus die Frau des anderen als eigene Frau für sich selbst haben zu wollen.
Die Formulierung in der Schlachter 2000 sagt:... also nicht: "Hier sieht jemand rein zufällig eine Ehefrau und der Arme kann ja gar nichts dafür, dass seine Triebe mit ihm durchgehen", sondern: Er taxiert vorsätzlich eine Frau, um sie zu begehren. Dahinter steht eine Absicht."Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren"
Der Bezugspunkt des Ehebruchs ist das Begehren der anderen Frau für sich. Das reine Begehren als solches ist nicht gemeint, das ist biologisch gegeben. Natürlich kann das reine Begehren Grundlage sein für den späteren Ehebruch (es gäbe allerdings durchaus andere Gründe auch, z.B. der Reichtum der Frau) .
Die Bibel bezeichnet Jesus nicht als Jahwe und sie trennt zwischen Gott und Jesus sprachlich (und nicht nur zwischen Vater und Sohn!!). Das behalte ich bei.Irgendwann werden sie den erkennen, den sie durchbohrt haben und werden wissen:Naqual hat geschrieben:Sicherlich, nur die alten jüdischen Interpretationen kennen keinen Jesus, geschweige denn kannte ihn Salomo als Autor vom Hohelied.
Jesus ist JHWH.
Sach. 12,10-- Joh. 19, 37
