closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Hätte Judas sich für Gott entschieden und Jesus nicht verraten, dann hätte Jesus bis zum ende seiner Tage gelebt und wäre friedlich im Bett gestorben.
Da Judas' Verhalten Grundlage (und nicht Folge) der Fügung ist, war seine Entscheidung beim "Verfassen" des Heilsplans bekannt. - Man darf da nicht in unserem Verständnis von Zeit denken, sondern muss überzeitlich denken - also aus einer Position, in der jegliche Gegenwart aller Zeiten "gleichzeitig" ist. - Schwer für uns vorstellbar - aber so macht es Sinn.
Gut gemeint, aber ich setze voraus, das dir bekannt ist, das in einigen Kirchen/Konfessionen Judas ein Heiliger ist, auch als Heiliger verehrt wird. Hier wird Judas, in seinem tragischen Schicksal, für das erkannt und geehrt, was Judas für den Heilsplan auch unbedingt bedeutete.
(Die Argumentation, wenn es Judas nicht gewesen wäre, dann wäre es eben ein anderer gewesen, die Argumentation halte und mit Verlaub gesagt - für völlig infantil.)
der Denkfehler besteht aus meiner Sicht darin, dass der sogenannte "freie Wille" zur heilsentscheidenden Größe gemacht wird. - Aus meiner Sicht ist dies ein irreführendes Zugeständnis an das, was man heute als "Aufklärung" bezeichnet - irreführend, weil es eigentlich um Erkenntnis geht und nicht Willen (ich habe mitgezählt: Von 1. Mose bis incl. Hiob wird der menschliche Wille so gut wie nicht thematisiert).
Was hier einige Christen immer wieder ausblenden - selbst die Unterwerfung unter Gottes Willen macht auch sie zu Totschlägern, zu Lügner, zu Heuchlern, zu Räubern und manchmal auch Massenmördern. Der Glaube an Gott bewahrte und bewahrt keinen Menschen davor, zum Mörder zu werden. Diese seelenlose und unrefklektierte Rabulistik (nicht du), mit der die gepachtete Moral nur im Glauben möglich, ist unsinnig und wie die Geschiche des Monotheismus beweist, eine famouse Selbstlüge.
Auf den Nenner gebracht: Der Mensch ohne Götzenglauben, im allgemeinen, der verbringt sein Leben ohen zu Morden und zu Stehlen, aus welchen Ur-Instinkten heraus auch immer. Es ist für ihn eine selbstverständliche, angeborene ethische Handlung.
Der Christ, der diese grundlegenden Moralien auch beherzigt und erfüllt, diese eigentlich urmenschliche Ethik, der will dafür auch noch in den Himmel, fordert also Belohnung für das, was für Menschen ohne Glauben eine Selbstverständlichkeit ist.
Das Himmelreich als Lohn für moralisch/ethisch beherzigte Handlungen..., manche brauchen als moralischen "Antieb" dringend einen Gott, andere Menschen durchaus nicht.
Und wenn hier die Kinder des Zorns künden, der freie Wille eines Menschen ohne Glauben, dieser freie Wille gebiert grundsätzlich nur das Böse und allein das Befolgen des Willens eines Gottes gebiert das Gute (im Menschen), dann darf und sollte man nachfragen dürfen, in welcher fernen Galaxie diese menschenfernen Unzeitgenossen sich zur Zeit gerade aufhalten.