Ohne Gott keine Moral?

Säkularismus
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Scrypt.on
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#251 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Scrypt.on » Di 2. Jun 2015, 19:25

Rembremerding hat geschrieben:Du bist tatsächlich eine Gefangene Deiner Vorurteile und gefesselt an Deinem Standpunkt.
Und wieder: Traurig ist alleine, dass du auf seine Ausführung und Darlegung mit diesem unsinnigen Vorwurf ausweichst um nur nicht auf den Inhalt einzugehen.

Gefällt dir ein Inhalt nicht, weil er nicht deinem Glaubensdogma entspricht, wirfst du immer wieder die selben leeren Phrasen von dir...

Ebenso könnte man auch dir ganz klar vorwerfen, dass du ein Gefangener deiner Vorurteile und Glaubensdogmen bist und gefesselt an eine dir eingetrichterte Ideologie. Wenn man das aber so machen würde, was wäre zu erwarten? Ein großes Gejammer deinerseits, dass dadurch doch jedwede Diskussion kaputt ginge.
Fass dir mal ruhig ans eigene Näschen.

Samantha

#252 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Samantha » Di 2. Jun 2015, 19:56

Queequeg hat geschrieben:Hätte Judas sich für Gott entschieden und Jesus nicht verraten, dann hätte Jesus bis zum ende seiner Tage gelebt und wäre friedlich im Bett gestorben. Allerdings hätten damit alle Propheten, die auf Jesus Tod hinwiesen und selbst Gott, auch Gott hätte gelogen, wir erinnern uns hier an 1.Mose 3, 15.
Nein, wenn nicht Judas, dann wäre jemand anders der Verräter gewesen.


Denn wenn ich mich aus freiem Willen heraus, aus dem mir von Gott geschenkten freien Willen - gegen Gott entscheide, dann werde ich für diese "freie" Willensentscheidung mit dem ewigen Aufenthalt in der Hölle "belohnt".
Frei zu entscheiden bedeutet nicht, auch Böses tun zu dürfen, sondern sich gegen das Böse freiwillig entscheiden zu können.


Queequeg hat geschrieben:Die Moral der einfachen Menschen, was ist sie anderes als verzweifelte, aber auch immer wieder hoffnungsvolle Hingebung, oft auch Selbstverlust, oft auch die Erkenntnis des eigentlich Vergeblichen und doch immer wieder Machbaren, geboren aus der Leidenschaft zur Freiheit, eine Freiheit und Leidenschaft, die dir, die den Christen auf immer verboten sein wird.
Dieser ewige, vielleicht nie endende Kampf des Individiums, um Erkenntnis, um Freiheit und Selbstbestimmung, das ist das gewaltigste Werk, was der Mensch überhaupt vollbringen kann, gewaltiger als göttliche Gebote, gewaltiger noch als die menschenfernen Satzungen der ungezählten Götzen dieser Welt.
Es geht um die Freiheit zu entscheiden, und das Böse zu wollen ist keine Freiheit.

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Scrypt.on
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#253 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Scrypt.on » Di 2. Jun 2015, 20:29

Samantha hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Hätte Judas sich für Gott entschieden und Jesus nicht verraten, dann hätte Jesus bis zum ende seiner Tage gelebt und wäre friedlich im Bett gestorben. Allerdings hätten damit alle Propheten, die auf Jesus Tod hinwiesen und selbst Gott, auch Gott hätte gelogen, wir erinnern uns hier an 1.Mose 3, 15.
Nein, wenn nicht Judas, dann wäre jemand anders der Verräter gewesen.
Das kannst du ja wohl kaum wissen - oder willst du dich jetzt als Hellseherin aufspielen?

Samantha

#254 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Samantha » Di 2. Jun 2015, 20:52

Scrypt.on hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben:Nein, wenn nicht Judas, dann wäre jemand anders der Verräter gewesen.
Das kannst du ja wohl kaum wissen - oder willst du dich jetzt als Hellseherin aufspielen?
Du meinst, mein logisches Denkvermögen reicht nicht aus, nur weil Du nicht hellsehen kannst?

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#255 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Scrypt.on » Di 2. Jun 2015, 20:53

Samantha hat geschrieben:
Scrypt.on hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben:Nein, wenn nicht Judas, dann wäre jemand anders der Verräter gewesen.
Das kannst du ja wohl kaum wissen - oder willst du dich jetzt als Hellseherin aufspielen?
Du meinst, mein logisches Denkvermögen reicht nicht aus, nur weil Du nicht hellsehen kannst?
Behauptete Hellseherei hat mit Logik ebenso wenig zu tun wie deine weiteren Fantasiegebilde... o.O

closs
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#256 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von closs » Di 2. Jun 2015, 20:57

Queequeg hat geschrieben:Das Böse im heilsnotwendigen Plan, damit Gott an das Kreuz geschlagen werden konnte, um Gott zu besänftigen...
Das ist die "Story", die aber (manche mögen es nicht hören) Chiffre für Inhalte ist. - Es geht nicht um irgendeinen Boss, der das Böse schafft, um seinen Sohn in die Bresche springen zu lassen, um dann als der King dazustehen - Christentum ist nicht FIFA.

Man kann die EIGENTLICHEN Inhalte dieser Chiffren auflösen (wurde auch schon einige Male diskutiert). - Unterm Strich: Deskriptiv hast Du vermutlich recht, normativ nicht.

Rembremerding hat geschrieben:Dass göttliche Fügung auch zugleich freier menschlicher Wille aufgrund der Überzeitlichkeit und damit Allwissenheit Gottes möglich ist.
Lebhafte Zustimmung: Fügung (Heilsplan) und menschliche Handlungsfreiheit interferieren NICHT. - Noch mehr: Fügung ist nicht Planung vom Anfang her, sondern vom Ende her.

Queequeg hat geschrieben:Hätte Judas sich für Gott entschieden und Jesus nicht verraten, dann hätte Jesus bis zum ende seiner Tage gelebt und wäre friedlich im Bett gestorben.
Da Judas' Verhalten Grundlage (und nicht Folge) der Fügung ist, war seine Entscheidung beim "Verfassen" des Heilsplans bekannt. - Man darf da nicht in unserem Verständnis von Zeit denken, sondern muss überzeitlich denken - also aus einer Position, in der jegliche Gegenwart aller Zeiten "gleichzeitig" ist. - Schwer für uns vorstellbar - aber so macht es Sinn.

Queequeg hat geschrieben:Denn wenn ich mich aus freiem Willen heraus, aus dem mir von Gott geschenkten freien Willen - gegen Gott entscheide, dann werde ich für diese "freie" Willensentscheidung mit dem ewigen Aufenthalt in der Hölle "belohnt".
Aus meiner Sicht ist dies eine zu missbilligende Version des christlichen Verständnisses (rem und ich streiten da bei jeder Gelegenheit drüber, obwohl wir uns substantiell sehr einig sind) - der Denkfehler besteht aus meiner Sicht darin, dass der sogenannte "freie Wille" zur heilsentscheidenden Größe gemacht wird. - Aus meiner Sicht ist dies ein irreführendes Zugeständnis an das, was man heute als "Aufklärung" bezeichnet - irreführend, weil es eigentlich um Erkenntnis geht und nicht Willen (ich habe mitgezählt: Von 1. Mose bis incl. Hiob wird der menschliche Wille so gut wie nicht thematisiert).

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#257 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Scrypt.on » Di 2. Jun 2015, 21:15

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Das Böse im heilsnotwendigen Plan, damit Gott an das Kreuz geschlagen werden konnte, um Gott zu besänftigen...
Das ist die "Story", die aber (manche mögen es nicht hören) Chiffre für Inhalte ist.
Das ist die Behauptung, die aber - du willst es nicht hören - steht für subjektives Kopfkino deinerseits. Behauptungen werden durchs Wiederholen weder rationaler, noch logischer oder richtiger.

closs hat geschrieben:also aus einer Position, in der jegliche Gegenwart aller Zeiten "gleichzeitig" ist.
Das kann es im absoluten Sinne nicht geben.
Zuletzt geändert von Scrypt.on am Di 2. Jun 2015, 21:46, insgesamt 1-mal geändert.

closs
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#258 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von closs » Di 2. Jun 2015, 21:33

Scrypt.on hat geschrieben:Das ist die Behauptung, die aber - du willst es nicht hören - steht für subjektives * deinerseits.
Geistiges Erkennen geht NUR subjektiv. - Intersubjektiv kann man Rumedum untersuchen, aber nicht in den Kern vordringen. - Wenn dieses Forum mir eine Erkenntnis gebracht hat, dann diese.

Scrypt.on hat geschrieben:Das kann es im absoluten Sinne nicht geben.
Dialektisch schon. - Stelle Dir mal (modellhaft) vor, unsere Zeit stünde zur Überzeitlichkeit wie ein Würfel zum Tesserakt.

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#259 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Scrypt.on » Di 2. Jun 2015, 21:47

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Zuletzt geändert von Scrypt.on am Di 2. Jun 2015, 22:59, insgesamt 1-mal geändert.

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#260 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Queequeg » Di 2. Jun 2015, 22:44

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Hätte Judas sich für Gott entschieden und Jesus nicht verraten, dann hätte Jesus bis zum ende seiner Tage gelebt und wäre friedlich im Bett gestorben.
Da Judas' Verhalten Grundlage (und nicht Folge) der Fügung ist, war seine Entscheidung beim "Verfassen" des Heilsplans bekannt. - Man darf da nicht in unserem Verständnis von Zeit denken, sondern muss überzeitlich denken - also aus einer Position, in der jegliche Gegenwart aller Zeiten "gleichzeitig" ist. - Schwer für uns vorstellbar - aber so macht es Sinn.

Gut gemeint, aber ich setze voraus, das dir bekannt ist, das in einigen Kirchen/Konfessionen Judas ein Heiliger ist, auch als Heiliger verehrt wird. Hier wird Judas, in seinem tragischen Schicksal, für das erkannt und geehrt, was Judas für den Heilsplan auch unbedingt bedeutete.
(Die Argumentation, wenn es Judas nicht gewesen wäre, dann wäre es eben ein anderer gewesen, die Argumentation halte und mit Verlaub gesagt - für völlig infantil.)

der Denkfehler besteht aus meiner Sicht darin, dass der sogenannte "freie Wille" zur heilsentscheidenden Größe gemacht wird. - Aus meiner Sicht ist dies ein irreführendes Zugeständnis an das, was man heute als "Aufklärung" bezeichnet - irreführend, weil es eigentlich um Erkenntnis geht und nicht Willen (ich habe mitgezählt: Von 1. Mose bis incl. Hiob wird der menschliche Wille so gut wie nicht thematisiert).

Was hier einige Christen immer wieder ausblenden - selbst die Unterwerfung unter Gottes Willen macht auch sie zu Totschlägern, zu Lügner, zu Heuchlern, zu Räubern und manchmal auch Massenmördern. Der Glaube an Gott bewahrte und bewahrt keinen Menschen davor, zum Mörder zu werden. Diese seelenlose und unrefklektierte Rabulistik (nicht du), mit der die gepachtete Moral nur im Glauben möglich, ist unsinnig und wie die Geschiche des Monotheismus beweist, eine famouse Selbstlüge.

Auf den Nenner gebracht: Der Mensch ohne Götzenglauben, im allgemeinen, der verbringt sein Leben ohen zu Morden und zu Stehlen, aus welchen Ur-Instinkten heraus auch immer. Es ist für ihn eine selbstverständliche, angeborene ethische Handlung.

Der Christ, der diese grundlegenden Moralien auch beherzigt und erfüllt, diese eigentlich urmenschliche Ethik, der will dafür auch noch in den Himmel, fordert also Belohnung für das, was für Menschen ohne Glauben eine Selbstverständlichkeit ist.
Das Himmelreich als Lohn für moralisch/ethisch beherzigte Handlungen..., manche brauchen als moralischen "Antieb" dringend einen Gott, andere Menschen durchaus nicht.

Und wenn hier die Kinder des Zorns künden, der freie Wille eines Menschen ohne Glauben, dieser freie Wille gebiert grundsätzlich nur das Böse und allein das Befolgen des Willens eines Gottes gebiert das Gute (im Menschen), dann darf und sollte man nachfragen dürfen, in welcher fernen Galaxie diese menschenfernen Unzeitgenossen sich zur Zeit gerade aufhalten.

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