Informationsgesellschaft als Faktum

Politik und Weltgeschehen
Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#21 Re: Informationsgesellschaft als Faktum

Beitrag von sven23 » Sa 22. Jun 2013, 21:21

Demian hat geschrieben:Welche der vielen witzigen Verschwörungstheorien fanden schon ihren Weg in den gesellschaftlichen Diskurs?

Es hat auch einen ehemaligen deutschen Minister gegeben, der der 11. September-Verschwörungstheorie anhing und darüber ein Buch schrieb. So abwegig ist das gar nicht.

Da das Netz für alle offen steht, findet man dort natürlich das ganze Spektrum der Möglichkeiten und solange das im Rahmen der Gesetze passiert, ist ja auch nichts dagegen einzuwenden.
Eine staatliche Zensur ist in jedem Fall abzulehnen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
Demian
Beiträge: 3533
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:09

#22 Re: Informationsgesellschaft als Faktum

Beitrag von Demian » So 23. Jun 2013, 01:12

Besser finde ich es, wenn man darüber spricht. Die Aktivitäten des CIA sind tatsächlich äußerst verworren und höchst brisant ... zum Beispiel was die Unterstützung der Mudschaheddin gegen die Sowjets anbelangt ... oder die Aktionen gegen den demokratisch gewählten Salvator Allende. Da gibt es viel Diskussionsbedarf. Ich persönlich finde solche Verschwörungstheorien aber zweitrangig. Es ist nur verständlich, dass im Hintergrund verborgene Ziele verfolgt werden. Das zeigt für mich nur die enorme Wichtigkeit einer umfassenden Transparenz politischer Abläufe und ihrer Legitimation. Wesentlich wäre dann eher die Frage, welche Machtstrukturen sinnvoll sind und wie diese in Zukunft aussehen könnten. Verschwörungen sind nun mal nur innerhalb undurchsichtiger Machtstrukturen möglich.

sven23 hat geschrieben: Es hat auch einen ehemaligen deutschen Minister gegeben, der der 11. September-Verschwörungstheorie anhing und darüber ein Buch schrieb. So abwegig ist das gar nicht.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#23 Re: Informationsgesellschaft als Faktum

Beitrag von sven23 » So 23. Jun 2013, 08:20

Demian hat geschrieben:... zum Beispiel was die Unterstützung der Mudschaheddin gegen die Sowjets anbelangt ... oder die Aktionen gegen den demokratisch gewählten Salvator Allende.


Diese beiden Beispiele sind nun ausnahmsweise keine Verschwörungstheorien, sondern historische Fakten.
Das Feld der Verschwörungstheorien ist ein eigenes Thema. Sie entstehen oft aus einem Mangel an Information und Transparenz, wie du richtig sagst, aber im Falle des 11. September, als die Welt in Echtzeit Zeuge der Einschläge wurde, wurden selbst diese Bilder in Zweifel gezogen und die Verschwörungstheoretiker behaupteten, es seien Hologramme gewesen.
Verwirrte Spinner wird es immer geben, sie haben halt durch das Internet eine größere Plattform.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

barbara
Beiträge: 3269
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:07
Kontaktdaten:

#24 Re: Informationsgesellschaft als Faktum

Beitrag von barbara » So 23. Jun 2013, 12:18

sven23 hat geschrieben: Diese beiden Beispiele sind nun ausnahmsweise keine Verschwörungstheorien, sondern historische Fakten.

Das Internet zeigt und leider auch immer wieder, dass die Realität noch viel verrückter ist, als es sich alle Verschwörungstheorien überhaupt vorstellen. Was Leute wie Manning, Assange, Snowden ans Licht gebracht haben, is tja nun genau der Stoff, aus dem Romane sind. aber in (grösstenteils, nehme ich an) real und historisch.

grüsse, barbara

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#25 Re: Informationsgesellschaft als Faktum

Beitrag von sven23 » So 23. Jun 2013, 12:54

barbara hat geschrieben:
Das Internet zeigt und leider auch immer wieder, dass die Realität noch viel verrückter ist, als es sich alle Verschwörungstheorien überhaupt vorstellen. Was Leute wie Manning, Assange, Snowden ans Licht gebracht haben, is tja nun genau der Stoff, aus dem Romane sind. aber in (grösstenteils, nehme ich an) real und historisch.

grüsse, barbara

Manchmal ist es in der Tat so, daß die Realität so bizarr ist, daß man glaubt, das kann sich doch nur jemand ausgedacht haben.
Die Whistleblower haben aber nichts mit Verschwörung zu tun, sie haben reale Mißstände aufgezeigt und bezahlen dafür einen hohen persönlichen Preis.
Im Falle des 11. September war das Ereignis als solches ja schon schrecklich und dramatisch genug. Aber nicht genug für die Verschwörungstheoretiker, die das Ereignis zusätzlich in eine Nebelwolke von
bizarren und abstrusen Verschwörungen verpacken, aus welchen Gründen auch immer.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

barbara
Beiträge: 3269
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:07
Kontaktdaten:

#26 Re: Informationsgesellschaft als Faktum

Beitrag von barbara » So 23. Jun 2013, 12:57

sven23 hat geschrieben: Die Whistleblower haben aber nichts mit Verschwörung zu tun, sie haben reale Mißstände aufgezeigt und bezahlen dafür einen hohen persönlichen Preis.

jo, aber noch vor zwanzig Jahren wären solche Geschichten als pure Fiktion abgekanzelt worden. Halt eben als haltlose Verschwörungstheorien....

Im Falle des 11. September war das Ereignis als solches ja schon schrecklich und dramatisch genug. Aber nicht genug für die Verschwörungstheoretiker, die das Ereignis zusätzlich in eine Nebelwolke von
bizarren und abstrusen Verschwörungen verpacken, aus welchen Gründen auch immer.

Es gibt mindestens zwei Gründe, die ich für plausibel halte:

1. die Geheimdienste wissen in der Tat mehr darüber, als an die Öffentlichkeit gelangt ist als offizielle Version - nehme ich an. das beflügelt die Fantasie.

2. die Tat selbst ist so schrecklich - und unglaublich - dass man als europäisch sozialisierter Mensch damit einfach nicht wirklich klar kommt und nach Alternativen sucht.

Irgendwo hab ich gelesen, das passt wohl hierzu: bei Halbwahrheiten ist das Problem, dass in der Regel die falsche Hälfte geglaubt wird.

grüsse, barbara

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#27 Re: Informationsgesellschaft als Faktum

Beitrag von sven23 » So 23. Jun 2013, 13:08

barbara hat geschrieben:
Irgendwo hab ich gelesen, das passt wohl hierzu: bei Halbwahrheiten ist das Problem, dass in der Regel die falsche Hälfte geglaubt wird.

grüsse, barbara

Sicherlich blocken Geheimdienst immer ab, besonders wenn sie eine gewissen Mitschuld trifft, wie im Falle des 11. September.
Man kann ja auch eine andere Theorie entwickeln, sollte sie aber auch halbwegs belegen können.
Was mir beim World Trade Center an abstrusen Behauptungen begegnet ist, in einfach unvorstellbar.
Man weiß nicht, ob man lachen oder weinen soll. :cry: :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

piscator
Beiträge: 4771
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:18
Wohnort: Großraum Stuttgart

#28 Re: Informationsgesellschaft als Faktum

Beitrag von piscator » So 23. Jun 2013, 15:48

sven23 hat geschrieben: Sicherlich blocken Geheimdienst immer ab, besonders wenn sie eine gewissen Mitschuld trifft, wie im Falle des 11. September.
Man kann ja auch eine andere Theorie entwickeln, sollte sie aber auch halbwegs belegen können.
Was mir beim World Trade Center an abstrusen Behauptungen begegnet ist, in einfach unvorstellbar.
Man weiß nicht, ob man lachen oder weinen soll. :cry: :lol:

Geheimdienste sind in der Wirklichkeit bürokratische Organisationen mit allen Stärken und Schwächen, die bürokratische Organisationen haben. Also mit
Geschäftsverteilungsplan, Laufbahnbeamten und Besoldung nach den Tarifen des öffentlichen Diensts.

Die tägliche Arbeit dort dürfte ähnlich spannend sein wie die Arbeit in einem deutschen Finanzamt. :mrgreen: Kreativität und Eigeninitiative dürften Mangelware
sein.
Also, was kann man dort Spektakuläres erwarten?
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#29 Re: Informationsgesellschaft als Faktum

Beitrag von sven23 » So 23. Jun 2013, 17:11

piscator hat geschrieben: Also, was kann man dort Spektakuläres erwarten?

Den Feierabend und den vorgezogenen Ruhestand. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Antworten