Ohne Gott keine Moral?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
closs
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#181 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von closs » Di 26. Mai 2015, 17:25

Savonlinna hat geschrieben:Ich denke, in der Regel, dass sich die Sprache, die jemand wählt, auf das hinweist, wie sein Denken ist.
Alles klingt für mich so individualistisch - der eine denkt halt so und der andere anders.

Savonlinna hat geschrieben:Wer zwingt Dich denn, von "Sein" zu sprechen?
"Sein" ist ein Synonym für "Realität". - Sollte man nur von seiner Wahrnehmung sprechen?

Savonlinna hat geschrieben: nun steht plötzlich die "Erkenntnis"-Ebene gegen die emotionale Erlebnisebene, wozu ich gar nichts gesagt habe
Stimmt - ich bin ganz einfach am Stochern, weil ich noch nicht verstanden habe.

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Queequeg
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#182 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Queequeg » Di 26. Mai 2015, 17:34

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:SPANIEN UNTER DEN MAUREN
Da habe ich mich ungenau ausgedrückt - natürlich gehört Spanien heute zu Europa. - Es ist bekannt, dass fast das gesamte Spanien über Jahrhunderte islamisch war. :) :) :)

Ich hätte statt "Europa" "Abendland" sagen sollen. - Oder zählst Du das islamische Spanien zum Abendland?

Queequeg hat geschrieben:Und wenn wir die Götter dieser Welt noch sehr mit den (allzu)menschlichen Attributen der Moral und Ethik, der Liebe und Gnade schmücken, es sind und bleiben doch immer nur illusionäre Trugbilder, geboren aus menschlicher Phantasie und Einbildungskraft.
Es gäbe demnach NICHT so etwas wie das, was Kant "inneres Gesetz" nennt? - Alles Moralische wäre opportunistischer Ausdruck, was einer Gesellschaft jeweils so einfällt?

Also endlich Kant! Hättest du ihn nicht endlich angeführt, ich wäre fortgesetzt betrüblich gewesen.

Wir waren dabei, eine für alle Menschen, also für alle Menschen verbindliche Moral in Definitionen zu bringen. Ist dir das in deinem eigenen Denken und Gedankengängen möglich, oder benötigst du hier grundsätzlich die Philosophen aller Couleur als geistige Gehhilfen?

closs
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#183 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von closs » Di 26. Mai 2015, 17:50

Queequeg hat geschrieben:Ist dir das in deinem eigenen Denken und Gedankengängen möglich, oder benötigst du hier grundsätzlich die Philosophen aller Couleur als geistige Gehhilfen?
Warum das Rad neu erfinden, wenn so viel wesentliches schon gesagt (und wahrscheinlich vergessen) wurde. - Kannst Du meine Frage dazu beantworten?

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Queequeg
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#184 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Queequeg » Di 26. Mai 2015, 18:22

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Ist dir das in deinem eigenen Denken und Gedankengängen möglich, oder benötigst du hier grundsätzlich die Philosophen aller Couleur als geistige Gehhilfen?
Warum das Rad neu erfinden, wenn so viel wesentliches schon gesagt (und wahrscheinlich vergessen) wurde. - Kannst Du meine Frage dazu beantworten?

Gut, ich habe damit kein Problem, eine allgemeingültige Moral-Instanz für alle Menschen zu benennen:

Unser innerer Richter, unser eigentlich oberster Richter, auch unser ewiger Mahner und damit kurz und ohne alle Sophisterei gesagt: unser Gewissen.

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Savonlinna
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#185 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Savonlinna » Di 26. Mai 2015, 19:58

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Ich denke, in der Regel, dass sich die Sprache, die jemand wählt, auf das hinweist, wie sein Denken ist.
Alles klingt für mich so individualistisch - der eine denkt halt so und der andere anders.
Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen Deiner Aussage und meiner.
Kannst Du versuchen, den Bezug herzustellen?

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#186 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von closs » Di 26. Mai 2015, 20:34

Queequeg hat geschrieben: unser Gewissen.
Das gäbe es also? - Wenn ja: Wie ist dieses begründet? - Sozialisiert? - Oder was sonst?

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#187 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von closs » Di 26. Mai 2015, 20:37

Savonlinna hat geschrieben:Kannst Du versuchen, den Bezug herzustellen?
Es klingt so für mich, als gäbe es keine Möglichkeit, Denkmuster des Menschen in Kategorien zusammenzufassen, sondern individuell zu addieren. - Eine Ansammlung von Phänomenen ohne weitere Wertung.

Immer wieder: Ich will Dir wirklich nichts unterstellen - ich suche.

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#188 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Queequeg » Di 26. Mai 2015, 21:00

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben: unser Gewissen.
Das gäbe es also? - Wenn ja: Wie ist dieses begründet? - Sozialisiert? - Oder was sonst?

Fühlst du dich nur noch in Verschlagwortungs-Gewittern wohl? Ist es dir nur noch möglich, dich im Wortbrei der Sophisten als Mensch zu fühlen? Redest du auch, in der Realität, manchmal noch mit ganz "gewöhnlichen" Menschen, oder siehst du die Menschen nur von deinem himmelshohen Elfenbeinturm aus, nur noch durch die matte Lupe längst verstaubter Geistesriesen?

Springst du auch selbst durch die brennenden Reifen, die du für andere hier anzündest?

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#189 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von closs » Di 26. Mai 2015, 21:19

Queequeg hat geschrieben:Redest du auch, in der Realität, manchmal noch mit ganz "gewöhnlichen" Menschen
Meistens sogar - dort versteht man im Durchschnitt grundlegende Dinge besser als intellektuell Versaute.

Davon abgesehen: Meine Frage an Dich war wirklich ganz einfach: Hältst Du das, was Du "Gewissen" nennst, für etwas Sozialisiertes? - Wenn nein, wofür dann? - Reine Sachfrage - ich schwör's.

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Savonlinna
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#190 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Savonlinna » Di 26. Mai 2015, 21:22

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Kannst Du versuchen, den Bezug herzustellen?
Es klingt so für mich, als gäbe es keine Möglichkeit, Denkmuster des Menschen in Kategorien zusammenzufassen, sondern individuell zu addieren. - Eine Ansammlung von Phänomenen ohne weitere Wertung.
Oh - nein, ich habe etwas ganz anderes sagen wollen mit diesem meinen Satz ->
Savonlinna hat geschrieben:Ich denke, in der Regel, dass sich die Sprache, die jemand wählt, auf das hinweist, wie sein Denken ist.
Dieser mein Satz war eine Antwort auf diese Deine Frage:

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Eine echte Alternative zur rationalistischen Weltsicht wäre ganz anders, ohne System, ohne Kategorien
Wie könnte man über so etwas sprechen? - Was wäre die Sprache dafür? - Was wären die Inhalte?
Meine Antwort also war darauf: Deine Sprache, die Du für dieses Forum hier wählst, weist darauf hin, wie Dein Denken ist.
Ich kann also niemandem eine Sprache für eine nicht-rationale Weltsicht vorschlagen, wenn seine Sprache auf ein anderes Denken hinweist.

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Wer zwingt Dich denn, von "Sein" zu sprechen?
"Sein" ist ein Synonym für "Realität". -
Und da haben wir wieder die Sackgasse. Du tauschst ein unverständliches Wort gegen ein anderes aus, das für jeden eine andere Bedeutung hat - und damit hast Du die Diskussion erfolgreich abgeblockt.
Es wird getextet, aber es wird nichts gesagt.
Es wird gespielt - 'Wer kriegt als erstes den anderen mundtot oder sprachlos".

closs hat geschrieben:Sollte man nur von seiner Wahrnehmung sprechen?
Du teilst die Welt ein in "Sein" und "Wahrnehmung" offenbar.
Und weil Du diese Einteilung absolut setzt, kannst Du Dir nicht vorstellen, dass andere diese Einteilung nicht machen.

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