seeadler hat geschrieben:
Nun, Thomas, dann wiederhole ich es nochmal, zumal uns gerade der Aufbau unseres Universums ein ideales Bild dazu liefert, wie ich meine These vom sich teilenden und verdichtenden Schwarzen Loch UND Universum verstehe.
Du benutzt teilweise sehr merkwürdige Formulierungen, die ich oft nicht verstehe. Ich muss daher deine Worte interpretieren, was ich im positiven Sinn tun kann (Du meinst etwas Richtiges und drückst es nur schräg aus) oder im negativen Sinn (Du meinst etwas Falsches). Ich werde daher meine Formulierung darunter setzen, so dass Du entscheiden kannst, ob das das ist, was Du meinst.
seeadler hat geschrieben:
Erstens: zwischen jeglicher Masse und dem Schwarzsschildradius (SR) jener Masse besteht die Beziehung 2 G m/c². Sie besagt zunächst einmal, dass die Masse dann einen Radius eingenommen hat, wodurch sie für uns von außen unsichtbar wird, weil ab jenem Radius nach innen gerechnet das Licht nicht mehr entweichen kann, bzw streng genommen absolut nichts mehr hinaus kann, denn hier ist die absolute Flucht- Geschwindigkeit c erreicht (die dazu gehörige Radialgeschw. beträgt demzufolge c / √2 = 212123 km/s )
Zu einer Masse gehört ein Schwarzschildradius von 2 G m/c². Ist die Dichte der Masse so groß, dass der Radius, über den diese sich ausdehnt, kleiner als dieser Radius ist, dann liegt ein schwarzes Loch vor.
Das nennt man so, weil bei einer Masse dieser Dichte nichts, was die Masse aussendet (auch kein Licht) mehr entweichen kann und auf die Masse zurückgeworfen wird. Denn die Fluchtgeschwindigkeit beträgt dann c. So weit scheint sich das mit deinen Ausführungen zu decken.
Aber: Die Fluchtgeschwindigkeit ist eine Radialgeschwindigkeit, d.h. egal wie die Geschwindigkeit einer Testmasse aussieht (das ist ja ein Vektor), als Fluchtgeschwindigkeit bezeichnet man den radialen Anteil (senkrecht zum Gravitationsschwerpunkt).
seeadler hat geschrieben:
Zweitens: Jegliche Masse kann niemals schneller als C fliegen.
Ja, sehe ich auch so.
seeadler hat geschrieben:
Das bedeutet nach meiner Auffassung, dass spätestens am Ereignishorizont mit jeglicher Masse, die von außen einströmt die Reise vorbei ist, da sich ansonsten die Geschwindigkeit über c erhöhen würde; und dies kann ja nicht sein.
Eine Masse, die von aussen in ein schwarzes Loch strömt, erreicht nicht notwendigermassen die Lichtgeschwindigkeit. Körper können auch langsamer auf eine Masse zustürzen (z.B. Fällt ein Objekt aus einem Flugzeug auch viel langsamer auf die Erde, als die 11 m/sec, die die Fluchtgeschwindigkeit darstellt).
Damit ist also nicht notwendigerweise "die Reise vorbei" (was immer du damit meinst). Im Gegenteil, der Gravitationskraft kann (klassisch gesehen) in dieser Situation keine andere Kraft etwas entgegenstellen (z.B. bei einem Neutronenstern ist das etwas anderes), d.h. es gibt keine bekannt Kraft, die verhindert, dass die Masse im schwarzen Loch bis in alle Ewigkeit im Gravitationsmittelpunkt zusammengepresst wird, wodurch letztlich eine unendliche Dichte wird. Daher nehmen viele Physiker an, dass es eine (noch unbekannte) Kraft gibt, die dem entstehen der unendlichen Dichte irgendwann Einhalt gebietet.
seeadler hat geschrieben:
Soll heißen, das Licht jener Masse, die sich dem SL nähert kann sehr wohl noch den SR verlassen, aber eben nicht mehr in vertikaler Richtung. Das Licht wird abgelenkt.
Licht verhält sich genauso, wie jede andere Masse auch, es wird zum Gravitationsschwerpunkt abgelenkt
seeadler hat geschrieben:
Erst bei einem Radius von 1/2 SR also G m/c² kann sich das Licht auch nicht mehr Radial , bzw horizontal zum SL bewegen, sondern wird klar nach innen gelenkt. Wir haben also hier eine Zone von 2 G m / c² bis G m / c" in der sich das Licht weiterhin aufhalten kann und somit indirekt einen Weg findet, sich innerhalb dieser Zone aufzuhalten.
Es kann durchaus sein, dass (klassisch gesehen) das Licht eine Kreisbahn um den Gravitationsschwerpunkt einschlägt. So etwas wie die geostationäre Umlaufbahn. Dort wird sich vermutlich das Licht anreichern. Ob das jetzt 1/2 SR ist, müsste ich mir noch überlegen.
Die normalen Einwände sind, dass bei diesen Gravitationsstärken die klassische Theorie vermutlich falsch ist. Inwiefern eine Quantentheorie der Gravitation das jetzt ändert, ist erst klar, wenn wir diese kennen.
seeadler hat geschrieben:
Darum nehme ich auch an - wie ich shcon einmal schrieb, dass jene Zone unheimlich hell sein müsste. Also vertikal gesehen sehen wir zwar ein Schwarzes Loch, doch wenn wir in jene Zone eintauchen wird es plötzlich unheimlich hell, bzw Lichtdurchflutet, um dann wiederum bei G m / c² auf einmal weg zu sein... (meine These dazu)
Wenn das so ist (wie gesagt, da müsste ich erst einmal überlegen), dann wird das vermutlich von den Frequenzen abhängen, d.h. Licht verschiedener Farbe hat unterschiedliche stationäre Umlaufbahnen.
seeadler hat geschrieben:
Ich denke, dann kommt es quasi zu einer "Umkehrung" der Prozesse; darum sprach ich auch von einem "Negativfilm", der in einem SL stattfindet, ein Abzug des äußeren Prozesses jedoch in umgekehrter Wirkung....
Damit kann ich nichts anfangen, welche Prozesse werden umgekehrt?
seeadler hat geschrieben:
Drittens: was auch immer in ein Schwarzes Loch eindringt - nehmen wir an es sei die Masse selbst, allerdings meiner Meinung nach nicht mehr im ursprünglichen Zustand - es kann sich aufgrund der klaren Bezwiehung zwischen SR und Masse nicht weiter auf einen Punkt hin verdichten, sonst würde es diese Gesetzmäßigkeit zwangsläufig verletzen.
Wenn z.B. ein Elektron in ein SL eindringt, dann bleibt es ein Elektron und fällt weiter Richtung Gravitationsschwerpunkt. Es wird vermutlich auf dem Weg Energie abgeben (durch Bremsstrahlung), so dass es auch nicht notwendig an Geschwindigkeit zunimmt. Also wird sich der Gravitationsmittelpunkt mit Masse anreichern.
seeadler hat geschrieben:
Dies ist für mich der Grund, warum ich annehme, dass es hier sofort zu einer Teilung der eindringenden "Masse" kommt; Denn nur wenn sich die Masse beispielsweise in zwei Hälften Teil kann sie sich auf einen jeweiligen Volumen von 1/8 des Gesamtvolumens verteilen ( = (1/2)³ ) . Und ab diesem Moment beginnt dann der duale entgegengesetzte Prozess von Verdichtung und Teilung, wobei es zugleich zu einer scheinbaren Expansion des dazwischen liegenden Raumes kommt. In Wirklichkeit liegt hier eine Verdichtung vor, und keine Expansion.
Masse ist nicht unendlich teilbar. Elektronen habe ich schon genannt, genau genommen gilt es für alle Leptonen und quarks, da sie punktförmig sind (vielleicht bestehen sie aus strings, aber klassisch sind sie punktförmig). Es spricht nichts dagegen, dass diese Massen mehrheitlich in den Gravitationsschwerpunkt fallen.
Was passieren kann, sind Streuvorgänge, wie z.B. die Bremsstrahlung bei Elektronen oder die Wechselwirkung zwischen quarks.
seeadler hat geschrieben:
Viertens: Das SL wächst nur, wenn es Masse aufnimmt, und Masse aufnehmen kann es wiederum nur, solange seine Rotation kleiner als c ist. Wenn ein SL mit c rotiert kann meiner Meinung nach keine Masse oder was auch immer absorbiert werden; denn die dann wirkende Fliehkraft ist exakt gleich der Zentripetalkraft. Ein rotierendes SL wird demzufolge wesentlich langsamer anwachsen, als ein nichtrotierendes SL. Ich denke, die maximale Absorptionsmenge und damit auch die Wachstumsgeschwindigkeit eines SL kann berechnet werden.
Ich habe mich sehr wenig mit rotierenden SL beschäftigt, aber es ist vermutlich so, dass ein rotierendes SL mehr Probleme hat, Masse aufzunehmen, weil die Rotation viel Masse wegschleudert, bevor es den SR erreicht. Das bremst aber die Rotation. Mit der Zeit wird sich also die Rotation des SL verringern.
seeadler hat geschrieben:
Wenn unser Universum mit einem SL bzw einem WL vergleichbar wäre, wie ich vermute, dann handelt es sich hierbei um ein nicht oder nur gering rotierendes System. Die beobachtbare Expansion unseres Universums würde ich in diesem Fall unter Punkt drei sehen, also Expansionseffekt infolge zunehmender Kontraktion der Materie....
Die Frage, wie groß die Gesamtrotation unseres Universums ist, ist eine durchaus gestellt Frage. Die vermutete Antwort ist "null", aber sicher ist man nicht. Es macht durchaus erhebliche Probleme, alle Drehimpulse aufzuaddieren und nichts zu vergessen, zumal hier gerade die dunkle Materie eine wesentliche Rolle spielen kann.
Gerade dein Punkt 3 enthielt die meisten Probleme im Verständnis. Eine "Expansion auf Grund von Kontraktion" kann ich so weder sehen noch verstehen.
Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.