Parusieverzögerung II

Themen des Neuen Testaments
Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#71 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Münek » Mo 18. Mai 2015, 02:05

Hemul hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Als gläubiger Christ interpretiert man HEUTE das "Kommen des inneren Reichs" als geistige Wiederkunft.
Könnte das eine Erklärung sein?
NEIN! Denn als gläubiger Bibelkenner weiß man was in Daniel 2:44 steht:

44 Zur Zeit dieser beiden Königreiche aber wird der Gott des Himmels sein Reich errichten, das niemals untergehen wird; kein anderes Volk wird danach noch zur Herrschaft kommen und dieses Reich ablösen. Das Königreich Gottes beseitigt alle anderen Reiche, aber es selbst bleibt für alle Zeiten bestehen
:wave:

In diesem Punkt gebe ich Dir recht.

Der Prophet und Seher Daniel meinte ganz gewiss kein "geistiges" Reich, sondern ein
konkretes "Reich Gottes" hier auf Erden in der Gegenwart Gottes - nicht anders als
der Apokalyptiker Johannes in seiner Offenbarung.

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#72 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Münek » Mo 18. Mai 2015, 02:30

Halman hat geschrieben:
Nebenbei, dieses Forum setzt KEINE theologischen Fachkenntnisse voraus. User dürfen ohne Rückgriff auf Fachkenntnisse argumentieren, auch aus aus ihren Glauben heraus. Dies ist kein wissenschaftliches Fachforum, sondern ein gehobener Stammtisch für Lieschen Müller, den theologisch Kundigen und Herrn Jedermann usw.

Ich stimme Dir uneingeschränkt zu...

...bis auf einen klitzekleinen Punkt: Gegen die historischen Ergebnisse der neutestament-
lichen Wissenschaft
kann man redlicherweise nicht mit Glaubensvorstellungen "argumen-
tieren".

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#73 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Münek » Mo 18. Mai 2015, 02:58

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Damit willst du uns sagen, daß der "echte" Jesus anders gewesen sei, als der biblische.
Das ist schräg formuliert - denn Jesus aus Sicht der Bibel-Texte im historisch-kritischen Sinne ist ja schon in sich widersprüchlich - oder wie willst Du es auf einen Nenner bringen, dass Jesus einmal für und das andere Mal gegen eine Naherwartung zitiert wird?

Wer zitiert denn Jesus GEGEN eine Naherwartung? Nenne doch mal Ross und Reiter!
Behaupten tust Du viel...Aber das kennen wir ja mittlerweile...

2Lena
Beiträge: 4723
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 09:46

#74 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von 2Lena » Mo 18. Mai 2015, 07:44

Münek hat geschrieben:Exegese ist "Interpretation
Exegese war bisher Interpretation
Notwendig wäre, biblische Texte auseinanderzufalten und fehlende Informationen endlich herzuholen.

Damit ist das Kommen nicht ein Zufallsgenerator, (oder die vermeintliche "Naherwartung") sondern ein Gesetz, das Erfüllung gefordert hat. Klar ist das nicht eingetreten, weil anfangs wenig getan wurde, verhindert worden war und dann kam der Gang in viele Gleise, abseits.

Benutzeravatar
Savonlinna
Beiträge: 4300
Registriert: So 2. Nov 2014, 23:19

#75 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Savonlinna » Mo 18. Mai 2015, 08:09

Münek hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:
closs hat geschrieben:[...]
Und:
Wer hier im Forum kann ÜBERHAUPT beurteilen, was "die Mehrheit der Forscher" zu einem Thema meint?

Diese Frage ist relativ einfach zu beantworten:

Aussagen in dieser Richtung werden von Theologen selbst gemacht. Die entsprechenden Zitate
wurden hier aufgelistet und Du kennst sie doch mittlerweile.

Ohne diese Aussagen würde es kein User hier im Forum wagen, eine solch weitreichende Feststel-
lung zu treffen!
Oh doch, Du wagst es.
Du nennst ein paar Theologen und schließt daraus: "die Mehrheit der Forscher".
Das ist ein Fehlschluss.

Samantha

#76 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Samantha » Mo 18. Mai 2015, 08:28

Münek hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Nebenbei, dieses Forum setzt KEINE theologischen Fachkenntnisse voraus. User dürfen ohne Rückgriff auf Fachkenntnisse argumentieren, auch aus aus ihren Glauben heraus. Dies ist kein wissenschaftliches Fachforum, sondern ein gehobener Stammtisch für Lieschen Müller, den theologisch Kundigen und Herrn Jedermann usw.
Ich stimme Dir uneingeschränkt zu...

...bis auf einen klitzekleinen Punkt: Gegen die historischen Ergebnisse der neutestament-
lichen Wissenschaft
kann man redlicherweise nicht mit Glaubensvorstellungen "argumen-
tieren".
Aha. Also darf man nur aus wissenschaftlichen Erwägungen anderer heraus glauben? .... was den Glauben an Gott natürlich "verbietet"! :mrgreen:

Benutzeravatar
Savonlinna
Beiträge: 4300
Registriert: So 2. Nov 2014, 23:19

#77 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von Savonlinna » Mo 18. Mai 2015, 08:49

Münek hat geschrieben: Ich als Küchenpsychologe tippe ehe auf "Verdrängung" (gefühlsmäßige Abwehr - gegen wen oder was auch immer)...
Das weiß nur sie allein...
Wie wär's mit Sachlichkeit?

Es besteht kein Grund, Menschen psychologisch zu bewerten oder gar abzuwerten, wenn sie einen Beleg fordern.
Das hier ist kein Forum der Küchenpsychologen, jedenfalls habe ich Pluto nie so verstanden.

Ich werde bei Pluto aber nachfragen, ob psychische Bewertungen und Abwertungen - die Du ja vielfach nutzt, um Gegenmeinungen aus dem Feld zu schlagen - für ihn Mittel der sachlichen Diskussion sind. Ob er also unterstützt und sinnvoll findet, dass man die Person angreift, statt sachliche Argumente zu bringen.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#78 Re: Parusieverzögerung II

Beitrag von closs » Mo 18. Mai 2015, 08:50

Pluto hat geschrieben: Könnte das eine Erklärung sein?
Von der Substanz her ein guter Ansatz.

Um es einmal ohne Nachweise rein inhaltlich nachzuzeichnen:
Es gibt laut Bibel das Erscheinen Jesu am Ende unserer "normalen" Weltzeit - siehe Offenbarung. - Dieses Erscheinen ist unbestimmt - bis dahin muss laut Bibel vieles passieren.
Gleichzeitig gibt es laut Bibel "die Nähe des Gottesreichs".

Nun kann man beides zusammenwerfen - dann ist "die Nähe des Gottesreichs" identisch mit Jesu Erscheinen am Ende unserer "normalen" Weltzeit. - So scheinen es die Verfechter der Hypothese zu verstehen, Jesus habe eine Naherwartung gehabt: Das Ende unserer "normalen" Weltzeit sei unmittelbar bevorstehend.

Andere unterscheiden insofern zwischen dem Ende der "normalen" Weltzeit und "der Nähe des Gottesreichs", dass durch Jesu Kommen und seiner Aufersthehung selbst das Gottesreich nahe sei - und zwar in jedem Menschen, der dies erkenne. - "Nähe" ist in diesem Sinne sowohl zeitlich als auch geistig-emotional gemeint: Jesus ist kurz vor der Auferstehung und somit ist die Nähe zeitlich nahe - die Präsenz Gottes in einem selbst ist durch Jesu Anwesenheit nah, also unmittelbar greifbar, also geistig-emotional nah.

Letztere Denkweise ist dem AT ziemlich fremd - der heutigen Zeit auch. - Und dort wie hier zieht man das "haptische" Verständnis dem geistigen Verständnis vor. - Es ist also (jetzt kommt Deine Argumentation) ein geistiger Prozess, das "haptische" Verständnis in ein geistiges Verständnis zu transponieren.

Dementsprechend gab es ständig Missverständnisse zwischen den Jüngern und Jesus ("Mein Reich ist nicht von dieser Welt" - "Gottes Gedanken sind nicht Menschen-Gedanken" - "Und sie verstanden ihn nicht" - "Sie fragten ihn, aber er schwieg" - etc.). - Diese Missverständnisse begannen, mit dem Pfingsterlebnis ausgeräumt zu werden - die Jünger checken langsam, was da abgegangen war und gehen damit missionierend in die Welt. - Wie es aussieht, haben sie (oder ein Teil von ihnen) immer noch im "haptischen" Sinne missioniert - also im Sinne der Aussage (arg grob skizziert): "Leute, in spätestens 20 Jahren sind die Römer weg und das Gottesreich ist da". - Mit dem Ergebnis, dass bei den Urchristen eine Naherwartung da war.

Katholische, evangelische und orthodoxe Bibel-Forschung kommt unterm Strich zum Schluss, dass die "haptische Wiederkehr" Jesu am Ende der Weltzeit und "geistig-emotionale Nähe des inwenigen Gottesreichs" zwei vollkommen unterschiedliche Phänomene sind, sehen aber natürlich auch, dass die Jünger und Urchristen das am Anfang noch nicht unterscheiden konnten. - Insofern ist die Naherwartung der Urschristen selbstverständlich anerkannt.

Andere Forscher kommen - wie die Urchristen - zum Schluss, dass "haptische Wiederkehr" und "geistig-emotionale Nähe des inwenigen Gottesreichs" nicht zu trennen seien, Jesus also selbst gemeint habe, er käme in den nächsten Jahrzehnten mit Glanz und Gloria auf die Weltbühne zurück.

Der Unterschied zwischen beiden "Forscher-Fraktionen" besteht darin, dass die eine Fraktion (überm Daumen) sagt: "Wir haben nur die Bibel-Texte über Jesus und setzen diese gleich mit der Meinung Jesu". - Während die andere Fraktion sagt: "Moment - zur Klärung dieser Frage muss das Verständnis der gesamten Bibel miteinbezogen werden wie auch das Fehlverständnis der Jünger, was ja ebenfalls textlich nachweisbar ist". - Polemisiert wird diese Diskussion dadurch, dass die eine Seite der anderen Seite Wissenschaftlichkeit abspricht, wenn sie übergeordnete Parameter des Textverständnisses miteinfließen lässt.

Ist das eine Zusammenfassung, lieber Pluto, die Dir ein überzeugendes Gesamt-Bild vermittelt?

Benutzeravatar
Savonlinna
Beiträge: 4300
Registriert: So 2. Nov 2014, 23:19

#79 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Savonlinna » Mo 18. Mai 2015, 08:55

Münek hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Nebenbei, dieses Forum setzt KEINE theologischen Fachkenntnisse voraus. User dürfen ohne Rückgriff auf Fachkenntnisse argumentieren, auch aus aus ihren Glauben heraus. Dies ist kein wissenschaftliches Fachforum, sondern ein gehobener Stammtisch für Lieschen Müller, den theologisch Kundigen und Herrn Jedermann usw.

Ich stimme Dir uneingeschränkt zu...

...bis auf einen klitzekleinen Punkt: Gegen die historischen Ergebnisse der neutestament-
lichen Wissenschaft
kann man redlicherweise nicht mit Glaubensvorstellungen "argumen-
tieren".
Der Punkt ist ja der, dass man anzweifelt, dass Du die Ergebnisse der neutestamentlichen Wissenschaft hier überhaupt korrekt wiedergegeben hast.
Nur darum geht es.

Hemul
Beiträge: 19835
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:57

#80 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Hemul » Mo 18. Mai 2015, 09:10

Münek hat geschrieben: Du weißt genau, dass Du jetzt Unsinn erzählst. Solange ich meine Ansichten biblisch belegen kann,
ist doch alles paletti. Oder? Meine wenigen Bibelzitate passen wenigstens zum diskutierten Sachver-
halt (Punktlandung)...
Du kannst gar nichts biblisch belegen. Was Du nachweislich kannst, entweder Bibelbücher die Dich entlarven wie z.B. den 2.Thessalonicher oder 2.Petrusbrief für ungültig erklären u. auf andere wie z.B. den 1. Petrusbrief erst gar nicht antworten.
Ansonsten versteckst Du Dich hinter Kubitza&Co.
Zuletzt geändert von Hemul am Mo 18. Mai 2015, 09:45, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Antworten