Münek hat geschrieben:closs hat geschrieben:Münek hat geschrieben:Geht es in unserer Diskussion um "Philologie" = Sprach- und Literaturwissenschaft einer Sprache?
In den Universitäten, die ich kenne, ist "Geschichtswissenschaft" eine Disziplin innerhalb der Philologie. -
In wik. werden in der Tat ausschließlich Sprachwissenschaften im engeren Sinne aufgeführt.
Na also. Sprache ist Sprache und Geschichte ist Geschichte.
Es geht in der Geschichtswissenschaft und damit auch in der historisch-kritischen Forschung nicht um
Sprache, sondern um die Frage, was sich in längst vergangener Zeit höchstwahrscheinlich zugetragen
hat.
Es geht primär um Text, und also um Sprache. Die
Texte werden historisch untersucht.
Was sich "hochstwahrscheinlich zugetragen hat", kann nicht primäres Ziel sein, da ja noch nicht mal bei einem heutigen Geschehen dergleichen möglich ist, wenn alles auf Zeugenaussagen beruht.
Es geht eher um die Beschreibung des Denkens der Zeugen, um
deren historische Mentalität.
Wikipedia:
Die Historisch-kritische Methode ist ein im 18. und 19. Jahrhundert entwickelter Methodenapparat zur Untersuchung von historischen Texten. Bekannt ist sie vor allem aus der biblischen Exegese. Sie hat zum Ziel, einen (biblischen)
Text in seinem damaligen historischen Kontext zu verstehen und schließlich auszulegen, wobei die Rekonstruktion der vermuteten Vor- und Entstehungsgeschichte
des Textes und seine situative
Einbindung in das historische Geschehen eine besondere Rolle spielt. Wichtige methodische Teildisziplinen der historisch-kritischen Methode sind die
Textkritik, die
Textanalyse,
Redaktionskritik,
Literarkritik,
Formkritik und die
Traditionskritik.
http://de.wikipedia.org/wiki/Historisch ... he_Methode
Die von mir rotgefärbten Begriffe stammen mit Ausnahme der "Traditionskritik" alle aus der Literaturwissenschaft.
Das Inhaltsverzeichnis in dem Artikel zeigt noch einmal recht übersichtlich auf, was diese Methode alles untersucht und wie streng textbasiert das ist.