Magdalena61 hat geschrieben:Meine ganz persönliche Philosophie lautet: Entweder richtig oder gar nicht. *eigensinnig bin*
SB halte ich nicht für gut. In Verbindung mit Gedankenbildern fällt sie unter die Rubrik "Unzucht".
Selbstbefriedigung ist "richtig"... sie ist nicht bloss "halber Sex" oder so.
Es entsteht eine innerliche Bindung an den "Partner", welcher in bildhafter Form als Gegenüber herhalten muß. Dieser Vorgang läuft im Unterbewußtsein ab, ist vielen nicht bekannt und behindert dann möglicherweise tatsächlich die Fähigkeit zur Aufnahme einer Beziehung im realen Leben zu einem realen Partner. Da der Konsum pornographischen Materials mit wechselnden Partnern (Vorlagen) einhergeht, leidet auch die Bindungsfähigkeit.
Selbstbefriedigung muss nicht mit Pornokonsum verbunden sein. Porno ist ein ganz anderes Thema.
Und ja, natürlich entsteht eine innerliche Bindung; aber die entsteht ja immer, wenn man an jemanden denkt. Die entsteht auch bei Ideen wie "oh, Onkel Alois hat übermorgen Geburtstag, ich muss noch ein Geschenk für ihn organisieren" - was die Kontaktaufnahme im realen Leben nicht erschwert, sondern sogar erleichtert.
Ich verstehe nun nicht im Geringsten, wie du zu diesen Ideen kommst ,die für mich höchst seltsam klingen.
Meiner Ansicht nach werden die Folgen gewohnheitsmäßiger SB in Bezug auf Lernverhalten/ Konditionierung gründlich unterschätzt . D.h., der Verkehr mit einem realen (unvollkommenen) Partner ist dann möglicherweise nicht mehr wirklich befriedigend für den Kandidaten.
Ich würde sagen, eher umgekehrt: wer den eigenen Körper gut kennt, hat es auch einfacher, sich auf andere Körper einzulassen.
Setzt natürlich voraus, dass Masturbation nicht auf mechanische Triebabfuhr beschränkt wird, sondern tatsächlich als Form körperlicher Selbstliebe prakzitiert wird. Mit Liebe.
Gott will unser Leben heil machen. Es liegt jedoch in unserer Verantwortung, daran zu arbeiten, dass unser Denken (unser Glaube) und unser Handeln so weitgehend wie möglich übereinstimmen.
In der Tat. Selbstliebe gehört für mich dazu, auch in körperlicher Form.
Wie soll ich "meinen Nächsten lieben wie mich selbst", wenn ich es mir verweigere, mich selbst zu lieben? - und ja, ich interpretiere das Liebesgebot auch körperlich.
Die Wertschätzung, die mit dem Begehren eines Mannes zusammenhängt kann man sich auch auf andere Weise holen --- etwas dezenter

.
Das eine tun, das andere nicht lassen...
Der Mensch unter dem Diktat seines Körpers? Der Mensch, ein Sklave seiner Hormone und Gefühle?
Ein Mensch IST sein Körper. Der Körper ist nichts Getrenntes vom Menschen, nichts Fremdes - also ja: der Mensch ist unter dem Diktat seiner selbst.
Besonders was die Überlebensfunktionen betrifft, da hat der Körper deutlich mehr Ahnung davon, als unsere bewusstne Gedanken, die ja sowieso nur eine winzige Spitze des riesigen Eisbergs ausmachen, der wir sind.

Bisher hatte ich eigentlich angenommen, es handelt sich überwiegend um Idealisten, die Gott, den Menschen und ihrer Kirche dienen wollen.
Wenn ich mir die so anschaue: der Idealismus mag eine willkommene Rationalisierung sein, aber grundsätzlich: die Zölibatären wirken grösstenteils sehr komisch auf mich. ganz besonders jene, die von jung auf zölibatär leben.
Das kommt, glaube ich, auf die Situation an. Ein Puff und andere Präsentationen ordinären Charakters mag den Asketen kalt lassen... aber die Sympathie zu einer Person des anderen Geschlechts/ echte Zuneigung kann gefährlich werden. Ein zölibatär lebender Christ ist ja nicht kastriert oder "abgestellt".... sondern er hat sich dafür entschieden, seine sexuellen Bedürfnisse nicht auszuleben.
Wenn es "gefährlich" werden kann, war das Zölibat nicht gut genug überlegt. Oder diese Person sollte sich vielleicht in eine einsame Einsiedelei zurückziehen, wo nie jemand vorbeikommt, nach dem Prinzip: führe mich schon gar nicht erst in Versuchung.
Josef, ein gesunder junger Mann... floh, als er von der Frau seines Arbeitgebers belästigt wurde. Wahrscheinlich war sie hübsch und begehrenswert.
Was nichts mit Zölibat zu tun hat, sondern mit sexueller Belästigung. Diese Art von Anmache fühlt sich übel an - hast du als Frau wohl auch schon erlebt, zumindest ansatzweise.
Dass ein Mann jung und gesund ist, heisst ja noch längst nicht, dass er mit jeder beliebigen Frau Sex haben will.
grüsse, barbara