Hemul hat geschrieben: Wo liest Du in der Bibel, dass die Jünger Jesu oder auch z.Z. Pauli in ihren Erwartungen enttäuscht waren?![]()
Noch mal zu nachlesen:
Die Idee von der Parusieverzögerung wurde ja erst entwickelt, als die Parusie ausblieb. Das heißt aber auch, daß sie vorher fester Glaubensbestandteil war.
"Die Jesusbewegung war von einer starken Naherwartung geprägt. Man erwartete das Kommen Jesu nahezu stündlich. Die erste Generation der Christen lebte in der Hoffnung, noch im eigenen Leben das Kommen des Reiches Gottes zu erleben (1 Thess 4,13-17 EU). Dass einige Christen schon gestorben sind, bevor die Parusie eingetreten ist, ist für Paulus zunächst die Ausnahme. Da die Zahl der Todesfälle anstieg, musste Paulus reagieren. In 1 Kor 15,51f EUf geht er wohl schon davon aus, dass die meisten vor der Parusie sterben werden, dass einige sie aber wohl noch erleben werden. In 2 Kor 5,1-10 EU scheint eine zunehmende Verzögerung ins Bewusstsein zu rücken. Daraus entwickelt Paulus die Vorstellung, dass jeder Christ bei seinem Tod einen verwandelten Leib erhält und dass das Kommen Jesu in eine fernere Zukunft rückt."
Quelle: Wikipedia
Paulus entwickelte also die Idee von der Parusieverzögerung, nachdem er einsehen mußte, daß es mit der Wiederkunft zu seinen Lebzeiten wohl nichts mehr werden würde.
Petrus kann als Zeuge angeführt werden, daß die Naherwartung auch von Jesus vertreten wurde.
„Sie werden sich über euch lustig machen und sagen: Er hat doch versprochen wiederzukommen! Wo bleibt er denn? Inzwischen sind unsere Väter gestorben, aber alles ist noch so, wie es seit Beginn der Welt war... "
Auch er relativiert die Naherwartung und interpretiert sie sozusagen in eine unbestimmte "Fernerwartung" um.
Dies alles ist aber nur der ausgebliebenen Parusie geschuldet. Alle Endzeitpropheten, incl. Jesus, haben sich geirrt.