Aberglaube im 21. Jahrhundert

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Pluto
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#371 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Pluto » Sa 11. Apr 2015, 13:22

Zeus hat geschrieben:Ich würde sagen, der Opfertod des angeblichen Sohnes Jahves plus seine vermeintliche Auferstehung...
Nee...
Das kam später, per Beschluss des Konzils von Nicäa.

Das Ziel des Konzils war es, eine Einigung über die Erhebung von Jesus zum göttlichen Status zu erreichen. Mit diesem Verständnis, wurde versucht, die alte Vorstellung eines strafenden, zornigen Gottes fortan durch das neue Bildnis der Barmherzigkeit Jesus' zu ersetzen, mit der Begründung diese läge (angeblich) näher am ursprünglichen Christentum.

Diese Redewendung, dass Jesus für unsere Sünden gestorben sei, kann man als Erfolg der Anti-Arianer am Konzil bewerten, die dogmatisch auf die Vereinigung von Jesus mit JAHWE drängten. Jesus wird demzufolge als Sohn Gottes dargestellt. Die Erlösung der Sünden sollte durch die verklärende Umkehrung der Hinrichtung Jesus' von einem Zeugnis der Ohnmacht und des Martyriums, in eine Demonstration totaler Macht (der Allmächtige stirbt nur freiwillig), verwandelt werden. Man nahm den Heiligen Geist hinzu und nannte es fortan die "Dreifaltigkeit Gottes".
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Leokadia
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#372 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Leokadia » Sa 11. Apr 2015, 13:30

Savonlinna hat geschrieben:
Faransil hat geschrieben:
closs hat geschrieben:und/oder "nah" auf zeitliche Weise weltgeschichtlich versteht.
Das kann man anders auch nicht verstehen, da Jesus sagte, dass einige vor ihm stehenden noch leben werden, wenn der Tag kommt.
Das trifft ganz offensichtlich nicht zu.
Oh - ich glaube, ich habe Deine Weltanschauung bisher falsch eingeschätzt, Faransil. Ich hielt Dich für einen Christentumkritiker, aber dieser Dein Text zeigt mir, dass Du in Richtung Evangelikaler gehst. Denn diese schreiben oft: "da Jesus sagte...". Sie glauben in der Regel, dass Jesus selber das genauso gesagt hat, wie es in der Bibel steht.
Darum Deine Giftereien andauernd, jetzt verstehe ich das besser. Du giftest gegen die, die die Bibel anders verstehen als Du. Wer sie anders sieht, ist in Deinen Augen halt ein mieser Mensch, den man demütigen muss.
Hattest Du vor ein paar Monaten noch einen anderen Nicknamen? Du erinnerst mich an jemanden, der ebenfalls in fast jedem post Andersdenkende beleidigte.
Meinst du da evtl nen gewissen ScryptOn/ Darkside?
Oder evtl auch den Pingu?
dein Gefühl täuscht dich nicht.
seine "Galle"hat viele Namen :roll:
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2Lena
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#373 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von 2Lena » Sa 11. Apr 2015, 13:39

Was war der Auslöser vom Drama der Kreuzigung ?
Heute wird die Kirche gekreuzigt - und ihr versteht es immer noch nicht.

Wie seltsam ihr doch diskutiert.
Da wisst ihr, dass keiner der Prof. der Vergangenheit, seit den Zeiten der Aufklärung es fertig gebracht hatte, den Riss "Wissenschaft - Kirchenpredigt" zu überbrücken. Trotzdem zitiert ihr laufend irgendwelche "wissenschaftliche" Werke, solche der Gegenpartei, die noch weniger wissen, dazu noch ein paar Meinungen - von "Tante Ida" sagte ...

Wenn jemand dabei der Hut hochgeht, wie Faransil ... ich kann das gut verstehen ...
Kaum ist das aber raus ... es nutzt auch nichts.

Nachdenken könnt ihr trotzdem nicht, es geht weiter mit der Hetzerei ...
Grad dort ...
All das Wutloslassen hat nur immer größere Wunden geschlagen.

Vergleicht ... und beendet ...

Ich sitze und weine, über so viel Unwissenheit.
Pflicht wäre es doch in der Allgemeinbildung Werke der klassischen Antike zu lesen.
Pflicht wäre es auch, das NT nicht wörtlich zu zitieren, sondern zu sehen was da steht.
Pflicht wäre es, die Literatur der Kirchenväter zu kennen.

Dann hätte man eine Ebene, in der zu verstehen ist, dass es große Kulturunterschiede seit 500 v. Chr. gab. Sie konnten unter vielen Kämpfen beseitigt werden. Doch wieder und wieder kam ein Verrat, vielfaches Morden, bis endlich Jesus Christus das Gesetz machte, das unsere Kultur ermöglicht hat.

Wie das Gesetz lautet?
Da finge die Pflicht an, das erstmals kennenzulernen - statt erneut hinterrücks in Wahnsinn und Irrsinn, Trübsal oder Unlust die Welt zu gestalten versuchen.

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Münek
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#374 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Münek » Sa 11. Apr 2015, 13:42

Savonlinna hat geschrieben:Huch? Ich habe doch gar nicht von den Großkirchen gesprochen, mich dazu null geäußert. Und nicht im Auge gehabt.

Dein Satz impliziert, es sei eine Besonderheit der Evangelikalen, in der Regel zu glauben,
"dass Jesus selber das genauso gesagt hat, wie es in der Bibel steht."

Da fielen mir spontan die Großkirchen bzw. ihre Gläubigen ein, die ja schließlich nichts an-
deres tun als die Evangelikalen.

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Zeus
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#375 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Zeus » Sa 11. Apr 2015, 13:45

Pluto hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Ich würde sagen, der Opfertod des angeblichen Sohnes Jahves plus seine vermeintliche Auferstehung...
Nee...
Das kam später, per Beschluss des Konzils von Nicäa.
Sorry, lieber Pluto, das hat der Paulus schon einige Hundert Jahre früher gepredigt.
Viele Christen (besonders die Arianer) haben jedoch nicht an die Göttlichkeit Jesu geglaubt.
Im Ersten Konzil von Nicäa ist dann durch ein Machtwort des Kaisers festgelegt worden, dass „der Sohn eines Wesens mit dem Vater“ sei.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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Savonlinna
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#376 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Savonlinna » Sa 11. Apr 2015, 13:52

Leokadia hat geschrieben: Meinst du da evtl nen gewissen ScryptOn
Jau! Genau den. Herzlichen Dank.


Leokadia hat geschrieben:seine "Galle"hat viele Namen :roll:
Okay. ;)

Bin dann fast erleichtert. Mit Scrypton hatte ich irgendwann damals schon meinen Frieden gemacht; ich nahm die Aussagen nicht mehr ernst, was mir bei einem Menschen eigentlich selten passiert. Aber ich muss mich dann damit nicht mehr befassen, weil das vielleicht außerhalb seiner Kontrollmöglichkeit liegt.

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Leokadia
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#377 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Leokadia » Sa 11. Apr 2015, 14:28

Savonlinna hat geschrieben: Bin dann fast erleichtert. Mit Scrypton hatte ich irgendwann damals schon meinen Frieden gemacht; ich nahm die Aussagen nicht mehr ernst, was mir bei einem Menschen eigentlich selten passiert. Aber ich muss mich dann damit nicht mehr befassen, weil das vielleicht außerhalb seiner Kontrollmöglichkeit liegt.
So seh ich es auch
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Pluto
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#378 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Pluto » Sa 11. Apr 2015, 14:29

Zeus hat geschrieben:Sorry, lieber Pluto, das hat der Paulus schon einige Hundert Jahre früher gepredigt.
Kein Grund zur Entschuldigung, Ich lerne gerne was hinzu.

Zeus hat geschrieben:Viele Christen (besonders die Arianer) haben jedoch nicht an die Göttlichkeit Jesu geglaubt.
Eben dies wurde erst in Nicäa per Beschluss bestimmt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Savonlinna
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#379 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Savonlinna » Sa 11. Apr 2015, 14:47

Münek hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Huch? Ich habe doch gar nicht von den Großkirchen gesprochen, mich dazu null geäußert. Und nicht im Auge gehabt.

Dein Satz impliziert, es sei eine Besonderheit der Evangelikalen, in der Regel zu glauben,
"dass Jesus selber das genauso gesagt hat, wie es in der Bibel steht."

Da fielen mir spontan die Großkirchen bzw. ihre Gläubigen ein, die ja schließlich nichts an-
deres tun als die Evangelikalen.
Okay. Verstehe jetzt Deine Assoziation.
Nur reden Christen, die nicht evangelikal sind - oder in diese Richtung gehen - deutlich anders.

Ich habe zwar seit langem nur selten Kontakt zu der heutigen Evangelischen Kirche, aber ab und zu informiere ich mich dann doch. Gemeindeblätter der ortsansässigen Kirche - die in meinem Briefkasten liegen - können hochinteressant sein. Da steht dann zum Beispiel unverblümt in der Weihnachtsausgabe, dass 'die Legende von Jesu Geburt' - ich paraphrasiere - 'selbstverständlich nur eine Legende sei, dennoch von ihrer Bildhaftigkeit her einem einiges zu sagen habe'.

Aber ich höre auch Klagen, dass manche Pfarrer zu feige seien, das im Studium Erlernte auch in den Kirchen zu predigen.

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Zeus
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#380 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Zeus » Sa 11. Apr 2015, 15:55

Savonlinna hat geschrieben: Aber ich höre auch Klagen, dass manche Pfarrer zu feige seien, das im Studium Erlernte auch in den Kirchen zu predigen.
Bei Pfarrern der RKK kann man wohl kaum von Feigheit sprechen, denn Abweichlern von der offiziellen Lehre laufen Gefahr, ihren Job zu verlieren.

http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Loisy#Leben
Der begabte Loisy wurde 1879 zum Priester geweiht und lehrte seit 1889 orientalische Sprachen und Bibelwissenschaft am Institut catholique de Paris.
Nach der Enzyklika Providentissimus Deus von Papst Leo XIII. (1893) mit ihrer gegen Loisy gerichteten Inspirationslehre, die die vollständige Irrtumslosigkeit der Bibel behauptete, verlor er sein Lehramt.

Die katholische Amtskirche greift durch. Drei Tage nach dem ersten Ökumenischen Kirchentag ist Priester Bernhard Kroll, 41, vom Dienst suspendiert worden, weil er an einem ökumenischen Abendmahl teilgenommen hat. SPIEGEL ONLINE sprach mit dem Theologieprofessor Gotthold Hasenhüttl, dem ebenfalls kirchliche Strafen drohen.
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(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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