was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

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closs
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#151 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von closs » Do 9. Apr 2015, 00:34

Pluto hat geschrieben:Allerdings bleibt dein Postulat reine Spekulation, wenn du nicht die Schnittstelle zwischen Sender und Empfänger beschreiben kannst.
Und diese Spekulation ist entweder zutreffend oder nicht.

Pluto hat geschrieben:Es gibt keinen einzigen biologischen Hinweis für mehr als das Fleischliche.
Diesen Hinweis kann es prinzipiell doch gar nicht geben.

Pluto hat geschrieben:Es gibt keine Trennlinie.
Auch DAS wissen wir nicht.

Pluto hat geschrieben:Deine monistische Sicht ist, so weit ich es erkennen kann, ein verkappter Dualismus.
Sehe ich eher umgekehrt: Das, was man "Dualismus" nennt, ist möglicherweise ein SChein-Dualismus. - Unter Dualismus verstehe ich, dass sich zwei Phänomene auf GLEICHER Ebene gegenüberstehen.

Pluto hat geschrieben:Was ist das System Astronaut/Raumanzug anderes als ein eine Analogie für den Dualismus?
Weil "Raumanzug" nicht dialektisch dem "Astronauten" gegenübersteht, sondern nichts anderes als ein Instrument des Astronauten ist - so wie Materie ein Instrument des Geistes ist/sein kann. - Dann ist es kein Dualismus.

Pluto hat geschrieben:Das ist ganz einfach zu erklären wenn man Geist als Prozess des Körpers versteht.
ZU einfach. - Die einzige Möglichkeit, wie Materie und Geist zusammenkommen könnten, wäre, dass Materie eine verdünnte Form von Geist wäre (so ähnliches hört man ja von Physikern). - Dann hättest Du Deinen Monismus.

Das wäre eh ein interessanter Ansatz, der möglicherweise beiden Seiten gerecht werden könnte.

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Münek
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#152 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von Münek » Do 9. Apr 2015, 01:38

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Allerdings bleibt dein Postulat reine Spekulation, wenn du nicht die Schnittstelle zwischen Sender und Empfänger beschreiben kannst.
Und diese Spekulation ist entweder zutreffend oder nicht.

Richtig, Kurt...

Entweder es gibt Gott - oder es gibt ihn nicht. Heureka! Die "Tautologie" ist die Göttin der Weisheit.
Jetzt wissen wir endlich alle Bescheid! :lol:

Oder vielleicht doch nicht? :shock:

closs
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#153 Re:was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von closs » Do 9. Apr 2015, 02:00

Münek hat geschrieben:Jetzt wissen wir endlich alle Bescheid!
Mehr geht eh nicht.

ENTWEDER es gibt Gott, dann kann man "dieses" schließen ----- ODER es gibt Gott NICHT, dann man kann man "jenes" schließen. - Weder dass es Gott gibt noch dass es Gott NICHT gibt, ist falsifizierbar - beides ist Glaube.

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Faransil
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#154 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von Faransil » Do 9. Apr 2015, 10:19

closs hat geschrieben:In diesem Sinne mag man das Gehirn einerseits als "eigene Behörde" verstehen ("Steuerung biologischer Abläufe") als auch "Verwaltungs-Behörde" ("Kommunikation geistiger Dinge").
Mag sein.
Die biologischen Abläufe führen zu geistigen Dingen.

:)

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Was ist so schlimm daran, dass wir stoffliche Wesen sind?
Überhaupt nichts - selbstverständlich sind wir stoffliche Wesen. - Aber offensichtlich sind wir vom Wesen her nicht NUR stoffliche Wesen
Da ist überhaupt nichts "offensichtlich".
Denn ganz offensichtlich sind wir NUR stoffliche Wesen, auch wenn Menschen wie du einfach anderes Behaupten. Du irrst dich offensichtlich.

closs hat geschrieben:Wie kann ein Mensch vom HG sprechen (von dessen Existenz Du ja überzeugt bist), wenn nicht etwas Geistiges im Menschen ist, das nicht materiell generiert sein kann.
Geistige Dinge können doch materiell generiert werden.
Siehe die Erfindung des HG.

closs hat geschrieben:Denn wenn Jesus im "Himmlischen Reich" neben Jahwe auf dem Thron sitzen sollte
Nicht "wenn". Es ist so.
So beschreibt es die Bibel an mehreren Stellen. Du darfst aber tortzdem deine eigene Religion gründen.

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Faransil
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#155 Offenbarung 19 : Der Reiter auf dem weißen Pferd

Beitrag von Faransil » Do 9. Apr 2015, 10:21

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Allerdings bleibt dein Postulat reine Spekulation, wenn du nicht die Schnittstelle zwischen Sender und Empfänger beschreiben kannst.
Und diese Spekulation ist entweder zutreffend oder nicht.
Dann ist sie offensichtlich NICHT zutreffend.
:)

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es gibt keinen einzigen biologischen Hinweis für mehr als das Fleischliche.
Diesen Hinweis kann es prinzipiell doch gar nicht geben.
Doch, kann es. Wenn es derartiges geben würde.
Gibt es aber nicht. Darum...

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Halman
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#156 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von Halman » Do 9. Apr 2015, 21:51

Münek hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Hesekiels Vision von den Totengebeinen (s. auch Hes 37:10) liefert eine Vorstellung davon, wie so eine Auferweckung geschehen könnte. Zwar wird hier bildhaft die Wiederherstellung Israels beschrieben, doch erlaubt die Vision meiner Meinung nach auch die Deutung, dass sich so die leibliche Auferstehung der Toten vollzieht (vgl. bitte Dan 12:1-3).

Dazu passt gut die Schilderung des Evangelisten Matthäus (27, 51 ff.).
Vielen Dank, Münek - hier tritt Deine weit überdurchschnittliche Bibelkenntnis wieder einmal zum Vorschein. :) So kniffliche Bibelstellen kennt nicht jeder. ;)

Dies lies sich schon irgendwie seltsam. Lass und den Text mal im Kontext betrachten:
Zitat aus Mat 27:51-54:
51 Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriss in zwei Stücke, von oben bis unten; und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, 52 und die Grüfte öffneten sich, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt, 53 und sie gingen nach seiner Auferweckung aus den Grüften und gingen in die heilige Stadt und erschienen vielen. 54 Als aber der Hauptmann und die, die mit ihm Jesus bewachten, das Erdbeben sahen und das, was geschah, fürchteten sie sich sehr und sprachen: Wahrhaftig, dieser war Gottes Sohn!
Im Kontext wird ein Erdbeben beschrieben, welches sich bei Jesu Tod um ca. 15:00 Uhr Karfreitag ereignete. Dabei zerrissen sogar Felsen.

An dieser Stelle möchte ich den griechischen Text der obigen Übersetzung gegenüberstellen.
Zitat aus Mat 27:
51 και ιδου το καταπετασμα του ναου εσχισθη εις δυο απο ανωθεν εως κατω και η γη εσεισθη και αι πετραι² εσχισθησαν
52 και³ τα μνημεια ανεωχθησαν και πολλα σωματα° των κεκοιμημενων αγιων ηγερθη²'
53 και εξελθοντες εκ των μνημειων μετα την εγερσιν αυτου εισηλθον εις την αγιαν πολιν και ενεφανισθησαν πολλοις
54 ο δε εκατονταρχος και οι μετ αυτου τηρουντες τον ιησουν ιδοντες τον σεισμον και τα γενομενα εφοβηθησαν σφοδρα λεγοντες αληθως θεου υιος ην ουτος
Em Ende von Vers 51 ist von den Felsen die rede:
²πετραι (petrai) (Felsen im plural)

Der 52. Vers beginnt mit einem Bindewort, der einen Bezug zu den Felsen und damit den Erdbeben herstellt.
³και (Bindewort)

Ebenso erscheint das griechische Bindewort, bevor von den Leibern der Heiligen die Rede ist: "... und (και) viele Leiber ...", was einen kausalen Bezug zwischen den Leibern aus den Grüften und dem Erdbeben nahelegt.
°σώματα (sōmata), plural von σώμα (sōma), Körper/Leib

Das letzte Wort in Vers 52 wurde mit "auferweckt" übersetzt?
²'ἠγέρθη (Ä“gerthÄ“) von εγειρω (egéiro) kann auch mit aufrichten übersetzt werden. Etwa durch das Erdbeben?

Als Jesus starb fand ein Erdbeben statt, der Vorhang im Tempel zerriss, Felsen barsten, die Grüfte wurden geöffnet und die Leiber wurden "auferweckt" oder "aufgerichtet". Wurden sie wirklich von den Toten auferweckt und gingen dann nach Jerusalem?
Da gibt es eine "Ungereimtheit", welche Du treffsicher ansprichst:
Münek hat geschrieben:Er berichtet, dass zu dem Zeitpunkt, als Jesus am Kreuz sein Leben aushauchte u.a. die Erde erbebte, die Felsen zerrissen und sich
anschließend die Gräber auftaten . Aber nicht nur das...

Der Evangelist berichtet weiter, dass viele Leiber der dort schlafenden Heiligen "aufstanden" (Totenauferstehung), in ihren Grüf-
ten zunächst bis zu Jesu Auferstehung verharrten, dann aber ihre Gräber verließen, die Stadt Jerusalem aufsuchten und vielen er-
schienen.
Genau dies macht mich auch stutzig. Wenn die Heiligen aus den Gräbern in Jerusalem sichbar wurden, dann stellt sich die Frage, warum sie, obgleich sie am Freitag aufgerichtet wurden, nicht vor Sonntag gesehen wurden.
Aus der matthäischen Schilderung kann ich leider nicht entnehmen, wie weit die Grüfte, in denen die Heiligen lagen, von Jerusalem entfernt lagen. Es könnte sich vielleicht um ein Felsengrab gehandelt haben, wie das Talpiot-Grab, welches in fünf Kilometer Entfernung südlicher Richtung von der Altstadt Jerusalems lag. Diese Strecke kann man bequem in einer Stunde schaffen.
Noch näher lag das Dorf Bethanien, in dem Lazarus in einer Höhle begraben wurde (2,7 km südöstlich von Jerusalem),
Jesu Grab lag noch näher, dies entnehme ich jedenfalls Joh 19:41.42.

Wahrscheinlich lagen die Grüfte der Heiligen nahe Jerusalem. Dies würde auch zur theologischen Bedeutung der Hauptstadt passen.

Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass "Matthäus" an dieser Stelle einen achronologischen Einschub in die Erzählung intregiert hat. Um dies deutlicher herauszustellen, verweis ich auf die NWÜ.
Zitat aus Mat 27:51-54:
52 Und die Gedächtnisgrüfte wurden geöffnet, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden aufgerichtet 53 (und Leute*, die nach seiner Auferweckung von den Gedächtnisgrüften herkamen, gingen in die heilige Stadt), und sie wurden vielen sichtbar.

*Od.: „sie“, nicht bezogen auf die „Leiber“.
Wie kommen die Übersetzer der NWÜ auf die Fussnote? Nun, der von ihnen in Klammern gesetzte Teil bezieht sich offenbar auf die Zeit "nach seiner [Jesu] Auferweckung", also nach Ostern (der achronoligische Einschub). Der restliche Text bezieht sich auf den Zeitpunkt von Jesu Tod am Karfreitag-Nachmittag. Die Übersetzer folgerten wohl, dass jene, die frühestens ab Ostermontag in Jerusalem von den Grüften kamen nicht identisch mit den Heiligen sind, die am Freitag in den Grüften [vom Erdbeben?] "aufgerichtet" wurden.

Münek hat geschrieben:Tolle Geschichte! Über das weitere Schicksal dieser Auferstandenen ist nichts bekannt...
Auch dies ist seltsam. Überraschend nüchtern ist die Erklärung: Bei Jesu Tod Grüfte geöffnet. Recht interessant erscheint mir auch die Erläuterung des Users SK35483.
Sofern dies korrekt ist, erkärt sich auch, warum nichts über die "Auferstandenen Heiligen" berichtet wird: Schlicht und ergeifend, weil sie nicht auferstanden sind, sondern lediglich durch ein Erdbeben aus dem Gräbern befördert wurden. Vielleicht hörte der Evangelist davon, dass nach Jesu Auferstehung Leute in Jerusalem davon erzählten, dass durch das Erdbeben am Karfreitag die Heiligen in einer nahen Gruftanalge aus dem Gräbern hervorkamen. Falls dem so war, deutete Matthäus dies theologisch als ein Zeichen, ein Symbol für die Auferstehung, welche durch Jesus Christus repräsentiert wird und verknüpfte die thematisch mit der Kreuzigung, da Jesu Tod mit dem Erdbeben korrelierte.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

R.F.
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#157 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von R.F. » Sa 11. Apr 2015, 15:56

Halman hat geschrieben: - - -
Im Kontext wird ein Erdbeben beschrieben, welches sich bei Jesu Tod um ca. 15:00 Uhr Karfreitag ereignete.
- - -
Am "Karfreitag"? Ei,ei,ei...

R.F.
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#158 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von R.F. » Sa 11. Apr 2015, 16:14

Halman hat geschrieben: - - -
Leokadia hat geschrieben:Was ich aber wieder nicht verstehe -du glaubst ja den Aussagen der Johannes Offenbarung
und dort wird so was behauptet
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr.
Off.21,1
Hier scheint es sich wieder mal um materielle Dinge zu handeln-da das Meer nimmer da ist -ein neuer Planet OHNE Ozeane ,Meere,Seen?
Eine Emigration zu einem gänzlich anderen Planeten ,in einem gänzlich anderen galaktischen "Bezirk" ?
Erstes Planet-Experiment zu Ende?
Neues wird woanders begonnen?
Jedoch kann der biologische Mensch in einem wasserfreien Territorium kaum leben -also wäre der Mensch dann anders beschaffen? :o
Wäre er dann körperlos/mit einem anderen Vehikel ausgestattet?
Nun, die Offenbarung wurde größtenteils in prophetisch-kryptischer Symbolsprache verfasst. Himmel und Erde verstehe ich an dieser Stelle nicht buchstäblich, sondern als Symbole.
- - -
Es ist die naturalistische Voreinstellung, die Dich vom wörtlichen Verständnis der Schrift abhält. Ich frage mich, wie Du dennoch an eine buchstäbliche Auferstehung von den Toten glauben kannst...

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Vitella
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#159 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von Vitella » Sa 11. Apr 2015, 18:11

Leokadia hat geschrieben:Hallo @alle
Habt ihr diesbezüglich Ideen ?
Wer sind die "Vögel" ?
Wofür steht das Senfkorn ?
Wofür soll der Garten stehen ?


ich denke, der Garten steht für die Seele, oder das Herz....
Die Samen sind die Gedanken.

Das Reich Gottes ist in der Haltung, dem Herzen und den Gedanken.
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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Halman
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#160 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von Halman » Sa 11. Apr 2015, 18:56

R.F. hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: - - -
Im Kontext wird ein Erdbeben beschrieben, welches sich bei Jesu Tod um ca. 15:00 Uhr Karfreitag ereignete.
- - -
Am "Karfreitag"? Ei,ei,ei...
Damit weiß jeder, welcher Tag gemeint ist. Ich will verstanden werden und bediene mich daher einer allgemeinverständlichen Frage.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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