Münek hat geschrieben:Unter wissenschaftlichen Aspekten kann nur ergebnisoffen geforscht werden - und das tun diese Theologen.
Willst Du damit sagen, dass es Aufgabe der Theologie sei, wissenschaftlich zu klären, ob es Gott gibt?
Münek hat geschrieben:Es wird schon seinen guten Grund haben, warum die historisch-kritische Methode die Standardexegese an den theologischen Fakultäten ist.
Unter hilfs-wissenschaftlichen Gesichtspunkten macht das großen Sinn - es gibt sehr viel Bedarf, historischen Kontext, volkskundliche Alltags-Realität, Quellen-Forschung, etc. zu betreiben. - Soooo gesehen stimme ich Dir zu - aber es kann per Wissenschaft nicht um geistige Fragestellungen gehen ("Wofür steht 'Sündenfall'?" - "Was ist göttliche Liebe?" - "Was bedeutet 'Wahrer Mensch und wahrer Gott'?" - etc.) - dies würde das Mandat der Wissenschaft verlassen.
Zeus hat geschrieben:denn du verlangst Respekt zu haben, was einem (positiven) Urteil für den besagten "Fug" gleichkommt.
Das ist nicht dasselbe. - Natürlich kommt einem einiges absurd vor - das ist eh normal. - Aber man sollte halt im Zweifelsfall zu seinem "Ich weiss es nicht" stehen.
Beispiel: Persönlich halte ich von Astrologie überhaupt nichts. - Trotzdem weiss ich nicht, ob es nicht doch irgendeine Begründung dafür gibt, die auf einer uns (auch mir) heute vollkommen fremden Schiene läuft. - Also distanziere ich mich und konzentriere mich auf das, was ich positiv spüre oder erkenne.
Oder nehmen wir die Gender-Diskussion. - Persönlich bin ich überzeugt von den den verschiedenen Charismen von Mann und Frau. - Trotzdem respektiere ich zeitgenössische Phänomene, die dies vollständig übergehen. - Also distanziere ich mich davon, ohne denjenigen, die diesbezüglich zeitgenössisch denken, meinen Respekt zu verweigern - weil ich mir denke, dass jeder sein Kreuz zu tragen hat.
Oder nehmen wir Materialisten. - Persönlich halte ich es für einen Höhepunkt der Egozentrik, das menschlich Objektivierbare zum einzigen Maßstab der Welt zu machen. - Trotzdem distanziere ich mich nicht von den Menschen, die von diesem Strom unserer Zeit erfasst sind - weil ich mir denke, dass jeder sein Kreuz zu tragen hat.
Usw.
Münek hat geschrieben:Die Antwort ist doch ganz simpel.
Du hast Dich komplett in den Gedanken der Naherwartung vernarrt, der theologisch unterm Strich irrelevant ist, weil es aus göttlicher Sicht kein Zeitverständnis in unserem Sinne gibt - Du sprichst von der Erwartung der Menschen, also vom Maß des Menschen, das oft genug ein falsches Maß ist - und unterstellst es Gott, weil Dir das Menschenmaß die Primär-Orientierung ist.
Münek hat geschrieben:Du setzt Dir Deine Welt
Zumindest WEISS ich, wann ich etwas setze. - Diese Hürde haben Materialisten noch nicht genommen.