barbara hat geschrieben:Münek hat geschrieben:Es war unser seliger Martin Luther, der alles für einen "Götzen" hielt, "woran der Mensch sein Herz hängt",z.B. am Mammon = Geld und Gut (Martin Luther, "Der Große Kathechismus", 1. Gebot, 1529). Eine sehr eigenwillige Interpretation des alttestamentlichen Gebotes: "Du sollst keine anderen Götter haben neben mir."
Das ist keineswegs eigenwillig, sondern sehr klassisch. Kommt genau so auch im NT vor, "man kann Gott dienen oder dem Mammon, aber nicht beiden" - und kommt auch in andern spirituellen Traditionen genau so vor, zB bei den Anhaftungen des Buddhismus.
Mir leuchtet nicht ein, was in dem Fall "eigenwillig" sein soll - er ist ja mitten im Fluss der Tradition.
Jahwe hatte in seinem 1. Gebot
Götter gemeint, die von den Nachbarvölkern
angebetet und verehrt wurden.
Gegen dieses Gebot hat sein auserwähltes Volk wiederholt verstoßen, indem es von ihm abfiel und sich anderen
Göttern zuwandte (z.B. kanaanäischen Gottheiten wie Baal).
Zu diesen Göttern zählte gewiss nicht der "
Gott Mammon" (Geld, Vermögen, Besitz). Einen "solchen Gott" gab es
nicht.
In der "Hebräischen Bibel" heißt es z.B.:
Hiob "war
reicher als alle, die im Osten wohnten" (Hiob 1,3). Über die-
sen mit
Besitz und Vermögen gesegneten Menschen äußerte sich Gott wie folgt: "
Es ist seinesgleichen nicht auf
der Erde, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse."
Der gottesfürchtige
Hiob verdankte seinen Reichtum
allein Gott (Hiob 1,10). Erkennbar war dieser Besitz nicht sei-
ne lebensbestimmende Maxime.
Luther schießt mit seiner Interpretation des alttestamentlichen "
Verbots der Götterverehrung" über das Ziel hinaus,
wenn er alles zum "Götzen" erklärt, "woran das Herz des Menschen hängt".
Völliger Quatsch!