Anton B. hat geschrieben: Es ist nach heutigem Wissensstand in der Tat so, dass der "Kölner HP-Arzt" mit "HP" nicht heilen konnte.
Das ist ok - da würde ich zustimmen. - Wenn jede wissenschaftliche Aussage nach dem Modus verfährt "Nach heutigem Wissensstand", ist das eine faire Formulierung.
JackSparrow hat geschrieben:Sollten die Patienten an einer dringend behandlungsbedürftigen Krankheit gelitten haben, könnte man ihm natürlich auch unethisches Verhalten unterstellen.
Der Weg ist üblicherweise andersrum: Facharzt für Neurologie/Psychiatrie - Überweisung Klinik - einige Jahre Therapie - danach kein Weiterkommen - dann Versuch mit "Wunderheilern". - In diesem Fall war der "Wunderheiler" wenigstens ein Arzt.
JackSparrow hat geschrieben:Um dem Arzt spezielle Fähigkeiten zu diagnostizieren, reichen die Erfolgszahlen nicht aus. Wir brauchen auch die Misserfolgszahlen.
Ich habe sie nicht, sondern kann nur die damalige (Insider-)Ärzteschaft zitieren, die ihn dringend empfohlen hat - das hätte man sicherlich nicht gemacht, wenn von 10 Mal einmal was rausgekommen wäre.
JackSparrow hat geschrieben:in beliebter Trick ist auch, dem Patienten einfach beides zu verschreiben.
Hier nicht - dieser Arzt hat keine Psychopharmaka verschrieben (allein deshalb, weil er kein Facharzt für Psychiatrie war).
JackSparrow hat geschrieben:Man müsste unterstellen, dass sich unter seinen Patienten überdurchschnittlich viele Homöopathie-Anhänger befanden, bei denen die Placebos besonders gut wirkten.
Kann sein. - Dann aber nur um den Preis, dass Placebo-Effekte höher sein können als Behandlung mit dem pharmakologischen "Mittel der Wahl" - dies wird hier aber hier auf dem Forum gelegentlich bestritten.
Es KANN sein, dass die Sicherheit des Arztes ("In zwei Wochen passiert "das", in ca. 6 Wochen passiert "das", dann wird ein halbes bis ein ganzes Jahr "das" passieren und dann bist Du ganz sicher gesund") mehr bewirken kann als Pharmazeutika - die Sicherheit darf allerdings nicht gespielt sein. - Aber eben weil das so spannend ist, wäre es schön, wenn sich jemand um die Patienten-Datei dieses Kölner Arztes kümmern würde.
Wir hatten ja Gelegenheit, damals mit ihm zu sprechen, während die Patientin schriftliche Tests gemacht hat - er war (wie alle HP-Ärzte, die ich gekannt habe) vollkommen un-"esoterisch" und hat seinen Erfolg auf zweierlei Dinge geschoben:
a) Verständnis des Körpers und der Seele des Menschen im Kontext von HP, und
b) akribische Arbeit über Jahrzehnte.