Gott agiert nicht ohne Grund

Säkularismus
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Pluto
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#81 Re: Im Dasein nicht verifizierbar...

Beitrag von Pluto » Do 26. Mär 2015, 17:57

Leokadia hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Bösartigkeit" wird nicht vererbt. Punkt!
Münek,da muss ich dich leider enttäuschen.
Ich habe mich mit diesem Thema recht ausführlich beschäftigt und dabei einen Typus Mensch untersucht, der eine richtig unheimliche Anomalie der Menschengattung darstellt-die der geborenen Psychopathen.
Vielleicht doch nicht gründlich genung, sonst wüsstest du, dass Psychopathie NICHT als Erbkrankheit sondern eine Fehlentwicklung im Mutterleib, gesehen wird.

Prozentual gesehen handelt es sich zwar um eine kleine Zahl,
So klein ist die Zahl der psychopathisch Veranlagten gar nicht. Sie liegt schätzungsweise bei etwa 1-3%. Psychopathie ist ausserdem graduell. Es gibt eine von Psychologen u. Psychiatern verwendete Skala von 0-20. Psychopathie beginnt bei einer Punktzahl von etwa 12. Es sind sogar Selbsttests verfügbar.

Leokadia hat geschrieben:denn das übrige/erlernte psychopathische Verhalten entstand durch die familiäre Umgebung des psychisch Gestörten.
Das entspricht nicht de Meinung der Fachleute.
Sicher spielen die familiären Verhältnisse eine Rolle, aber es nicht das Hauptkriterium.

Leokadia hat geschrieben:sie kamen schon so auf die Welt-es ist von irgendwem vererbt worden
Nein. Von Vererbung wird von Spezialisten NICHT ausgegangen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#82 Re: Im Dasein nicht verifizierbar...

Beitrag von Münek » Do 26. Mär 2015, 18:08

@ Leokadia,

mit "vererbt" meine ich, dass ein bösartiges Ehepaar seine Bösartigkeit auf seine Kinder vererbt
und diese wiederum auf ihre Kinder...usw usw.

Das halte ich für ausgeschlossen. Gefühllose Psychopathen zeugen nicht automatisch gefühllose Psy-
chopathen. Nur darum gings hier.

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#83 Re: Ist Jesus auferstanden?

Beitrag von Samantha » Do 26. Mär 2015, 18:29

Münek hat geschrieben:Ergo: Er hat es nicht gewusst, und zwar bis zu dem Zeitpunkt, als er das bösartige Treiben der Menschen erst-
mals bewusst in den Fokus nahm
. So lautet ja auch der Text: "Als aber Gott sah, dass der Menschen Bosheit
groß war...". Von Allwissenheit, um die es hier letztendlich geht, kann ernsthaft keine Rede sein.
Er muss es gewusst haben. Alles, was er schuf, muss er bis ins Detail gekannt haben. Ist doch wohl logisch.

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#84 Re: Im Dasein nicht verifizierbar...

Beitrag von Leokadia » Do 26. Mär 2015, 18:32

Münek hat geschrieben:@ Leokadia,

mit "vererbt" meine ich, dass ein bösartiges Ehepaar seine Bösartigkeit auf seine Kinder vererbt
und diese wiederum auf ihre Kinder...usw usw.
ach so , ja das würde ich auch nicht behaupten wollen
es können ja auch schlechte Eltern gute Kinder haben
Münek hat geschrieben: Das halte ich für ausgeschlossen. Gefühllose Psychopathen zeugen nicht automatisch gefühllose Psy-
chopathen. Nur darum gings hier.
ja,das wollte ich damit auch nicht sagen
es lässt sich jedoch nicht völlig ausschließen ,dass da irgendwo in der Familie ein (in unseren Augen )defektes Gen lauert und irgendwann mal durchbricht (sei es unter bestimmten Voraussetzungen in der Schwangerschaft )
genau genommen weiß man es noch nicht ganz genau woher diese Störung kommt
es gibt Vermutungen und Thesen diesbezüglich
aber keine endgültigen Antworten (so weit mir bekannt ist)
"Kann einem Menschen der Glaube so wichtig sein, dass er nicht die Wahrheit erfahren will?
Für mich ist das unvorstellbar." von Mia

„Der Mensch hält die Grenzen seiner Denkfähigkeit für die
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#85 Re: Im Dasein nicht verifizierbar...

Beitrag von Leokadia » Do 26. Mär 2015, 18:36

Pluto hat geschrieben:Vielleicht doch nicht gründlich genung, sonst wüsstest du, dass Psychopathie NICHT als Erbkrankheit sondern eine Fehlentwicklung im Mutterleib, gesehen wird
ist ebenfalls nicht bewiesen
es wird unter anderem vermutet (auch ob Geburtsfaktoren dabei ne Rolle spielen )
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#86 Re: Im Dasein nicht verifizierbar...

Beitrag von Leokadia » Do 26. Mär 2015, 18:45

Pluto hat geschrieben:
Leokadia hat geschrieben:sie kamen schon so auf die Welt-es ist von irgendwem vererbt worden
Nein. Von Vererbung wird von Spezialisten NICHT ausgegangen.
welchen Spezialisten meinst du hiermit konkret ?
so weit mir bekannt ist sind die Gründe noch sehr rätselhaft und bislang wurde darauf keine endgültige Antwort gefunden
hast du irgendwelche neue Erkenntnisse von denen ich nichts weiß?
ich hätte evtl. statt :
Leokadia hat geschrieben:sie kamen schon so auf die Welt-es ist von irgendwem vererbt worden
das hier sagen können:
es könnte vererbbar sein
genauso wie es sein könnte , dass angeborene Psychopathie
Samantha hat geschrieben:Vielleicht gibt es kranke Gene oder vererbte Hormonstörungen, die solch ein Verhalten auslösen können.
oder durch
Pluto hat geschrieben:eine Fehlentwicklung im Mutterleib
entstanden ist
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#87 Re: Im Dasein nicht verifizierbar...

Beitrag von closs » Do 26. Mär 2015, 19:37

Münek hat geschrieben: Denn auch in diesem Fall bleibt Gottes Reaktion unerklärlich, wenn man wie Du unterstellt, er habe vorher alles gewusst.
Das wurde Dir aber erklärt.

Münek hat geschrieben:Ergo: Er hat es nicht gewusst, und zwar bis zu dem Zeitpunkt, als er das bösartige Treiben der Menschen erstmals bewusst in den Fokus nahm.
Ein völlig banales Gottesbild, bei dem ich nicht weiss, wie man da geistig ansetzen könnte.

Münek hat geschrieben: "Als aber Gott sah, dass der Menschen Bosheit groß war...".
"Er sah: Ja, groß war die Bosheit ...". - Es ist bereits eine Interpretation, wenn man "als Gott sah" so versteht, als habe er erst dann gesehen. - Man kann es genauso interpretieren: "Gott sah: Ja - jetzt ist das da, was für diesen Zeitpunkt gefügt ist". - Beides sind Interpretationen.

Münek hat geschrieben: Von Allwissenheit, um die es hier letztendlich geht, kann ernsthaft keine Rede sein.
In Deinem Interpretations-Korridor ist dies in der Tat nicht möglich.

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#88 Re: Im Dasein nicht verifizierbar...

Beitrag von closs » Do 26. Mär 2015, 19:47

Pluto hat geschrieben:Von Vererbung wird von Spezialisten NICHT ausgegangen.
In einem anderen Zusammenhang hast Du einmal zugestanden, dass epigenetische Gegebenheiten zwar nicht ewig halten, aber eine Rolle bei der Vererbung spielen können. Der Kontext war, ob ein Vater, der vorher in Krieg und Kriegsgefangenschaft war, dies (epi-)genetisch weitergeben kann (wir reden nicht von sozialer Vererbung).

Persönlich vermute ich stark, dass eine epigenetische Schaltungs-Kombination des Vaters bei der Zeugung eine Rolle spielen kann. Denn die Übernahme väterlicher und mütterlicher genetischer Komponenten ist ja nicht determiniert - es gibt also Spielräume. Wie diese Spielräume genutzt werden, kann aus meiner Sicht epigenetisch bedingt sein. - Eigentlich erwarte ich, dass diesbezügliche wissenschaftliche Erkenntnisse im Anmarsch sind.

Geistig nannte man das im AT "Geschlechterfluch", der nach 4(?) Generationen ausgestanden war - also sich wieder neutralisiert hat. - Möglicherweise hat man damals etwas erkannt, was 2500 Jahre später wissenschaftlich bestätigt werden kann.

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#89 Re: Ist Jesus auferstanden?

Beitrag von Münek » Do 26. Mär 2015, 23:09

Samantha hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ergo: Er hat es nicht gewusst, und zwar bis zu dem Zeitpunkt, als er das bösartige Treiben der Menschen erst-
mals bewusst in den Fokus nahm
. So lautet ja auch der Text: "Als aber Gott sah, dass der Menschen Bosheit
groß war...". Von Allwissenheit, um die es hier letztendlich geht, kann ernsthaft keine Rede sein.
Er muss es gewusst haben. Alles, was er schuf, muss er bis ins Detail gekannt haben. Ist doch wohl logisch.

Wo ist denn da die Logik?

Wenn Gott von Anfang an gewusst hat, dass die von ihm geschaffenen Menschen und deren Nachkommen durch und durch
bösartig werden
, ist es unlogisch, dass er SPÄTER darüber in Kummer verfällt und die Erschaffung des Menschen bereut
(bedauert, leidtut).


Wenn ich genau weiß, eine von mit geplante Sache wird 100%ig nicht klappen, ziehe ich diese wider besseren Wissens doch
nicht durch - es sei denn, ich wäre nicht ganz dicht im Oberstübchen. Die Bösartigkeit des Menschen erkennt Gott erst im
nachhinhein ("als aber Jahwe sah, dass...") - und erst dann folgt seine in der Genesis beschriebene Reaktion.

Ebenso unlogisch ist Deine Begründung, er muss alles - was er schuf - bis ins Detail gekannt haben. Wir reden hier nicht über
geschaffene Dinge, sondern über Ereignisse, die in der Zukunft erst stattfinden werden.

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#90 Re: Im Dasein nicht verifizierbar...

Beitrag von closs » Do 26. Mär 2015, 23:17

Münek hat geschrieben: die Erschaffung des Menschen bereut
Nein - er leidet darunter (nach Buber), dass er die Menschen erschaffen hat - das kann man vorher gewusst haben.

Münek hat geschrieben: Wenn ich genau weiß, eine von mit geplante Sache wird 100%ig nicht klappen, ziehe ich diese wider besseren Wissens doch nicht durch
Doch - wenn ich weiss, dass ich zwar leiden werde, es sich aber am Ende lohnt und ich Schöpfung habe, die mich bewusst erkennt.

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