AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung (Bibelforum)

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closs
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#71 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von closs » So 15. Mär 2015, 18:16

Münek hat geschrieben: Warum dann der warnende Hinweis auf die Ungehorsamsfolgen "...an dem Tag musst du des Todes sterben"?
Weil Emanzipation gleichzeitig Entfremdung ist. - Gott hat etwas gesagt, was im Grunde keine "Strafe", sondern eine logische Folge war:

Erkenntnis von gut und böse = Eintreten in den dialektischen Raum = Entwicklung = Zeit = Sterblichkeit (egal, ob man 12 oder 1200 Jahre als wird). - Emanzipation weg von Gott = Eintreten in die Zeitlichkeit = Eintreten in die Sterblichkeit, also Tod.

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Scrypt0n
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#72 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von Scrypt0n » So 15. Mär 2015, 18:34

Rembremerding hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Das hat meines Erachtens erzählerische Gründe. - Insofern würde ich die Schaffung Evas und das Treffen auf die Schlange als Handlungs-Einheit verstehen.
Eva wusste, was ihr mit der Frucht drohte, sie hat es brav der Schlange wiederholt. Du wirst einwenden: Aber ohne es verstanden zu haben.
Richtig: ohne es verstanden zu haben - Eva hat das Gesetz nicht vorsätzlich gebrochen!
Hier muss ich ganz klar Kurt Recht geben, da die Bibel genau das untermauert.

Wir wissen zum Beispiel, dass Eva vor Adam sündigte. Doch war dies keine bewusste Sünde, weil sie von der Schlange getäuscht worden war. Adam dagegen war nicht verführt, sondern verstieß ganz bewusst und willentlich gegen Gottes Gebot, 1. Timotheus 2, 14. Das erklärt, warum nicht durch Eva, sondern durch Adam die Sünde in die Menschenwelt hinein kam: Es geht um die bewusste, willentliche Übertretung von Gottes Geboten.

closs
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#73 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von closs » So 15. Mär 2015, 18:44

Rembremerding hat geschrieben: Denn der Unterschied innerhalb/außerhalb dem Paradies war den beiden sehr wohl bewusst.
Glaube ich nicht. - Sie haben "Sterblichkeit" gehört, so wie ein Kind hört, wenn es "Rentenvorsorge" hört. - Irgend was, was weit weg ist.

Rembremerding hat geschrieben:Henoch war sich dessen bewusst, er wandelte mit Gott und durfte zurück ins Paradies.
Henoch lebte NACH dem Fall - insofern möglich. - Aber "Paradies? Fuhr Elija ebenfalls ins Paradies?

Rembremerding hat geschrieben:Es gibt Freimaurerlehren, die den Satan dafür verehren, weil er der Menschheit Erkenntnis ermöglichte.
Das ist natürlich satanisch gedacht: Brillant und trotzdem falsch.

Rembremerding hat geschrieben:Es muss Dir bewusst werden, dass Du Dich mit der alleinigen Erkenntnis/Gnosis auf wankenden Boden begibst, der Jesus Christus herabsetzt.
Verstehe ich nicht ganz - aus meiner Sicht ist "Erkenntnis im Dasein" kein Weg zu Gott, sondern bestenfalls Selbst-Erkenntnis der eigenen letztlichen Erkenntnis-Losigkeit. - Würde das den Verdacht der Gnosis ausräumen? - Die wahre Erkenntnis kommt erst, wenn man erkannt, wie man erkannt ist (1.Kor.13,12).

Rembremerding hat geschrieben:ohne mich habe ich Gott und damit ein göttliches Ich.
Nachvollziehbar - es gibt Sprachregelungen, wonach das Ego das Ich-Süchtige und das Selbst das Ich-Aufhebende ist (Aufheben heisst dabein NICHT Verlust, sondern nach oben heben, also veredeln).

Rembremerding hat geschrieben: Also eher ein Langzeitversuch sich für die eigentliche Liebe zu entscheiden.
Das wäre wieder mal der Punkt, an dem ich "entscheiden" mit "wahrhaft erkennen" ("jadah") ersetzen würde.

Rembremerding hat geschrieben:, sie hat es brav der Schlange wiederholt.
Sie hat es unbeholfen nachgeplappert - sie hätte das auch mit einem EU-Gesetz zur Krümmung der Banane so gemacht: "Ich sag Dir mal, was mir erzählt wurde".

Rembremerding hat geschrieben:Denke aber auch darüber nach, was in der Geschichte fehlt: Das Vertrauen in Gott
Selbst DAS ist ein bewusster Akt, der nur mit "geklärten Augen" möglich ist.

Rembremerding hat geschrieben:Gott, ich will wieder zu Dir, was muss ich tun, um wieder zu Dir zu kommen ins Paradies?
In meinen Ohren klingt das wie erschrockene Kinder, die sich erst rausreden und, wenn sie damit nicht durchkommen, ohnmächtig das entgegennehmen, was sie als "Strafe" empfinden.

Was wäre die Antwort auf Deine vorgeschlagene Frage gewesen? Dieselbe. - Denn Gott merkt doch auch so, dass beide erschrocken und NICHT aufmüpfig sind. - Es ist doch nicht so, dass A+E ihm jetzt den Mittelfinger zeigen würden - nein, sie fürchten sich, weil sie spüren, dass sie etwas ausgefressen haben.

Rembremerding hat geschrieben:Die beiden begnügten sich aber mit sich selbst
Das war das Empfinden zu diesem Moment - man hatte gerade erst entdecket, "dass man nackt war" - der Blick aufs Ich war eröffnet. - Und damit beginnt die Heilsgeschichte.

closs
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#74 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von closs » So 15. Mär 2015, 18:47

Scrypt0n hat geschrieben: Es geht um die bewusste, willentliche Übertretung von Gottes Geboten.
Und genau das ist der Streitpunkt: Adam wurde zwar nicht unmittelbar von der Schlange verführt, aber seine Augen waren eben auch noch nicht "geklärt" - dieser Auf-"Klärung" hätte es aber bedurft, um eine willentliche Entscheidung zu treffen. - Genau an diesem Punkt scheiden sich die Geister. - Der Sündenfall ist der Beginn der Aufklärung.

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#75 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von Scrypt0n » So 15. Mär 2015, 18:48

closs hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben:Es gibt Freimaurerlehren, die den Satan dafür verehren, weil er der Menschheit Erkenntnis ermöglichte.
Das ist natürlich satanisch gedacht: Brillant und trotzdem falsch.
Warum falsch bzw. was genau meinst du, ist falsch? :)
Dass er der Menschheit Erkenntnis ermöglichte - oder ihn dafür zu verehren?

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#76 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von Scrypt0n » So 15. Mär 2015, 18:49

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben: Es geht um die bewusste, willentliche Übertretung von Gottes Geboten.
Und genau das ist der Streitpunkt
Siehe meine Darlegung oben; Es gibt da keinen Streitpunkt, wenn man bei der Bibel bleibt.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Sterblich war Eva seit Beginn ihrer Erschaffung.
Dazu steht nach meiner Kenntnis nirgends was.
Das ist falsch; denn darüber habe ich dich durchaus bereits aufgeklärt.
Was denn los mit dir? :0)

Es ist zu unterscheiden zwischen körperlicher und geistiger Sterblichkeit!

closs hat geschrieben:Erkenntnis von gut und böse = Eintreten in den dialektischen Raum = Entwicklung = Zeit = Sterblichkeit
Aber die Sterblichkeit - den körperlichen Tod - gab es (wenn wir bei der Bibel bleiben - und das tun wir doch hier?) bereits vor dem Sündenfall. Eden befand sich außerdem auf dieser Erde; somit ist die Erkenntnis von Gut und Böse ganz offensichtlich nicht gleich die Entwicklung/Zeit usw. wie von dir dargestellt.

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#77 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von Salome23 » So 15. Mär 2015, 19:01

Scrypt0n hat geschrieben: Eva hat das Gesetz nicht vorsätzlich gebrochen!
Sie wusste um das Gebot und sie war nicht "blond":

2 Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten;
3 aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet!

Punkt.

Die Schlange aber lies nicht locker und sagte:

Ihr werdet keineswegs des Todes sterben,
5 sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.


Die Schlange sagte noch nicht mal, dass der Baum klug mache....

Adam war die ganze Zeit dabei, als sich das abspielte:

Und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß.


Und das war der Fehler, denn er hätte Eva davon abhalten müssen , statt dessen nahm er die Frucht von ihr an und aß selber (bevor er sich einem Zickenkrieg aussetzen würde).
Vermutlich lies auch er sich von der Aussage der Schlange überzeugen und wollte ebenso klug werden, jedoch trug er die Verantwortung...
Die Bibel gibt darüber keine Auskunft.

Laut closs These musste es einfach so kommen, was aber völlig unlogisch ist, da Gott die beiden von Grund auf so schaffen hätte können, dass sie unterscheiden können und offene Augen haben.
Das mit dem Baum ist doch Unsinn und überhaupt...soll jeder glauben, was er will

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#78 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von Scrypt0n » So 15. Mär 2015, 19:03

Salome23 hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben: Eva hat das Gesetz nicht vorsätzlich gebrochen!
Sie wusste um das Gebot und sie war nicht "blond"
Macht nichts, denn: Wir wissen zum Beispiel, dass Eva vor Adam sündigte. Doch war dies keine bewusste Sünde, weil sie von der Schlange getäuscht worden war. Adam dagegen war nicht verführt, sondern verstieß ganz bewusst und willentlich gegen Gottes Gebot, 1. Timotheus 2, 14. Das erklärt, warum nicht durch Eva, sondern durch Adam die Sünde in die Menschenwelt hinein kam: Es geht um die bewusste, willentliche Übertretung von Gottes Geboten.

Daran ändert sich ja nichts.

Da sprach er: Wer hat dir gesagt, daß du nackt bist? Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, du solltest nicht davon essen?
Da antwortete der Mensch: Die Frau, die du mir zur Seite gegeben hast, die gab mir von dem Baum, und ich aß!
Da sprach Gott der Herr zu der Frau: Warum hast du das getan? Die Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt; da habe ich gegessen![

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#79 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von Rembremerding » So 15. Mär 2015, 19:10

closs hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben:Denke aber auch darüber nach, was in der Geschichte fehlt: Das Vertrauen in Gott
Selbst DAS ist ein bewusster Akt, der nur mit "geklärten Augen" möglich ist.
Du bist also der Meinung ein Kind muss erst zur Erkennntis gelangen, dass es von seinen Eltern abhängig ist und jederzeit mit seinen Nöten zu ihnen kommen kann?
closs hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben:Gott, ich will wieder zu Dir, was muss ich tun, um wieder zu Dir zu kommen ins Paradies?
In meinen Ohren klingt das wie erschrockene Kinder, die sich erst rausreden und, wenn sie damit nicht durchkommen, ohnmächtig das entgegennehmen, was sie als "Strafe" empfinden.
Das klingt so, wie es im NT anklingt: Umkehren-Buße tun-Gott zuwenden. Und er verzeiht.

Du baust den Menschen eine mächtige Erkenntnis-Hürde auf, hinter der Du alles einreihen kannst und die schützen soll vor Entscheidungen. Schau in dieses Forum auf die Atheisten: Sie lesen Gottes Wort, wenn auch nur holpernd, sie lesen Gotteserfahrungen, die Millionen über Jahrtausende und User im Forum erlangten, aber sie verweigern sich. Wann denkst Du ist der optimale Erkenntnisstand von ihnen erreicht, damit sie verantwortlich werden? Unterschätze nicht den menschlichen Verstand! Mehr als Wissen und Wahrheit kann man ihnen nicht geben. Und argumentiere nicht, dass Wahrheit erst erkannt werden muss. Wahrheit ist.
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv

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#80 Re: AT: Wörtlicher Text und geistige Bedeutung

Beitrag von Scrypt0n » So 15. Mär 2015, 19:14

Rembremerding hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben:Denke aber auch darüber nach, was in der Geschichte fehlt: Das Vertrauen in Gott
Selbst DAS ist ein bewusster Akt, der nur mit "geklärten Augen" möglich ist.
Du bist also der Meinung ein Kind muss erst zur Erkennntis gelangen, dass es von seinen Eltern abhängig ist und jederzeit mit seinen Nöten zu ihnen kommen kann?
Aber selbstverständlich.
Wenn es nicht lernt, dass das so ist, wird es diese Erkenntnis dementsprechend auch nicht gewinnen.

Rembremerding hat geschrieben:Schau in dieses Forum auf die Atheisten: Sie lesen Gottes Wort
Richtig; so, wie du Gottes Wort liest. Allerdings verstehen diese die biblischen Inhalte oft anders als du - na und? Auch gläubige Christen verstehen längst nicht alles so, wie du es tust - es gibt eben viele christliche Dominationen, die sich in so unglaublich vielen Dingen uneins sind.
Das hat mit Atheisten also überhaupt nichts zu tun; auch wenn es dir sicherlich lieber wäre, man würde zu deinen Bibelauslegungen schweigend Ja und Amen sagen, nicht wahr?

Wer bist du schon, zu entscheiden, welches biblisches Verständnis das richtige ist?
Damit kritisiere ich auch weder den Glauben, noch die BIbel als solche sondern alleine deine einseitige Unterstellung.

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