Anton B. hat geschrieben:Nennen wir das eine doch die Erfahrungs- und die andere die wissenschaftliche Wissensebene.
Einverstanden.
Anton B. hat geschrieben: Letztlich geht es auf Popper zurück, weswegen manches, was Du als Methodik vorschlägst und für möglicherweise "gegeben" erachtest, von anderen als Esoterik, Pseudowissenschaft usw. tituliert wird.
Kann sein (da bist Du schlauer als ich). - Was aber macht man mit Bereichen, die auf wissenschaftlicher Wissensebene nicht ausreichend durchdrungen sind, aber trotzdem der Fall sind/sein könnten? - Und noch mehr: Wer überprüft, ob der Test-Aufbau zur Erlangung wissenschaftlichen Wissens korrekt ist? (Gerade bei HP eine sehr knifflige Frage).
Aber gehen wir einmal in die PRaxis - mit einer Anekdote, die ich schon mal Zeus erzählt habe - und mit Bitte an Dich, sie einzuordnen:
Vor 30 Jahren hatten wir eine gute Bekannte, die eine schwere Psychose (Schizophrenie, Hebephrenie, etc) hatte. Wir hatten die Vollmacht, mit den Ärzten in der Universitätsklink zu sprechen, die uns eröffnet haben, dass man nichts machen können, außer Haloperidol o.ä. als Dauermedikation in hoher Dosis zu geben. Die Frau könne froh sein, wenn sie ihr damals 1jähriges Kind noch erkennen würde, wenn es eingeschult werden würde.
Danach haben wir unseren Hausarzt (damals ein HP-Arzt) gefragt, ob er etwas tun können, worauf er geantwortet hat, er könne das NICHT, kenne aber einen Spezialisten in Köln, der als einziger in Deutschland Psychosen homöopathisch behandeln würde und dabei gute Erfolge habe - auch Patienten von ihm seien dabei. - Wir sind also zu Dritt (meine Frau, ich und die Patientin) nach Köln und hatten auch dort die Vollmacht, mit dem Arzt zu sprechen (und haben deshalb alles mitgekriegt).
Dieser Arzt hat am ersten Tag sehr umfangreiche Tests gemacht und am Ende gemeint, er sei sicher, dass in diesem Fall Aurum D100 das richtige Mittel sei, er allerdings nicht wisse, ob 100a,b, oder c. - Die Patienten möge mit a anfangen - wenn sich nach spätestens einer Woche nichts getan habe, solle sie b nehmen (und bei Scheitern nach einer weiteren Woche c). - Eines dieser drei Mittel sei aber das richtige. - Danach hat er einen Zeitplan eröffnet, was sich in Folge tun würde - er gehe aus seinem Erfahrungs-Wissen davon aus, dass beim richtigen Mittel (a,b, oder c) nach 1 Woche eine schwere Depression käme, die zu überwachen sei (Suizid-Gefahr), die nach maximal einem Monat vorbei wäre und abgelöst werden würde von einer körperlichen Entgiftungs-Aktion - aus irgendeiner Körper-Öffnung würde Flüssigkeit austreten (welche, wisse er nicht).
Nach Einnahme von b) (a hat nicht funktioniert) kam in der Tat eine schwere Depression (wir hatten also einen Patienten bei uns zu Hausa an Bord

), die nach 3 Wochen abklang und abgelöst wurde von einer Otitis (die wir nach Rücksprache NICHT behandeln sollten). - Das Trommelfell platzte und fortan kam über geschlagene 14 Monate (gottseidank nicht mehr bei uns zu Hause

) jeden Tag ein Teelöffel Eiter heraus ("Total-Entgiftung"). - Psychisch war die Patientin seit dem Abklingen der Depression unauffällig - nach den 14 Monaten auch somatisch unauffällig.
Als wir nach den 14 Monaten zurück an die Universitäts-Klinik gingen, hat der damals behandelte Professor gesagt, dass er sich das überhaupt nicht erklären kann und es nicht glauben würde, wenn die ihm bekannte frühere Patienten nicht vor ihm stünde. - Diese Frau hat dann noch weitere Kinder bekommen und kommt heute noch alle paar Jahre vorbei - kerngesund.
So - wie ist das zu beurteilen. Da ist diese Patientin mit dem eben beschriebenen Heilungsverlauf - da ist ein Spezialarzt, der dafür bekannt war, solche Fälle innerhalb von einem Tag zu lösen (sonst wären wir ja nicht dorthin nicht ärztlicherweise vermitteln worden). - Und übrigens: Die gesamte Sache hat damals ca. 200 DM gekostet (also nix da mit Abzocke).
Nun behaupte ich NICHT, dass die Aurum-100b-Globuli die Heilung bewirkt haben (was dieser Arzt selbstverständlich behaupten und begründen könnte) - ich behaupte lediglich (und damit sind wir bei UNSEREM Thema), dass es hier ein Phänomen gab (das offensichtlich nicht das einzige war). - Wie ordnest Du solche Phänomene ein (wenn es nicht doch einen verborgenen Wirk-Mechanismus bei HP gibt)? - Als Placebo-Effekt, voraussagbare Anekdoten? - Nix dagegen.
Aber würdest Du diese Phänomene deshalb exekutieren, weil sie kausal/wissenschaftlich nicht/noch nicht ergründet sind? - Könntest Du Dir vorstellen, dieser Frau zu sagen, dass ihre Erfahrungs-Ebene "esoterisch" ist, weil sie auf wissenschaftlicher Wissensebene nicht greifbar ist?