Salome23 hat geschrieben:ThomasM hat geschrieben:Salome23 hat geschrieben:
Ich meine damit in etwa, (einen)Gott und seine Nächsten einfach nur "lieben" und auch all das Religiöse dabei weg lassen ...
Seinen Lebenspartner(Eltern, Kinder) liebt man ja grundsätzlich auch einfach nur so, ohne ihn zu verehren und anzubeten etc. oder nur weil(wenn) er besondere Qualitäten aufweist...
Das, was du als "das Religiöse" siehst, bedeutet einfach, eine Beziehung haben.
Eine Beziehung haben, heißt miteinander
reden, aufeinander achten, etwas miteinander tun, usw.
Das ist bei Gott genauso, wie bei einem Partner.
Miteinander reden ist nicht das, was man im AT nachlesen kann, also Altäre bauen ,
formale Gebete beten,
vorgegebene Lieder singen und "verehren"(glorifizieren) und
anzubeten -also einen
Götzen aus Gott (oder einen Menschen) zu machen....denn das ist Religion
Oh, im AT kommt viel vor, schau dir mal an, wie Abraham, Mose oder David mit Gott geredet haben.
Das, was du meinst ist die Vergesellschaftlichung der Religion, wenn Religion zum Kulturgut wird.
Das gab es im alten Israel, als die Rituale der Opfer und das Priestertum zu staatstragenden Rollen aufgestiegen sind und die Leute begonnen haben, die Rituale pro Forma auszuführen. Die Propheten sind dagegen richtig Sturm gelaufen.
Das ist auch bei uns geschehen, wenn Konfirmation oder Gottesdienst zu Ostern und Weihnachten oder Spenden für irgendwas usw. zur kulturellen Gewohnheit wird und ihres inneren Sinnes beraubt wird. Dazu gehört auch Gebete beten, ohne zu beten.
Das liegt eben daran, dass Menschen Rituale brauchen, symbolische Handlungen benötigen. Man muss aber verhindern, dass diese sich verselbständigen. Tun sie das, hört die Religion auf und wird zu Kultur (komisch, dass Religion von so vielen negativ und Kultur positiv gesehen wird).
Ein Weg dagegen ist ständige Erneuerung. Finde neue, moderne Symbole, Rituale. Werfe die alten weg. Das ist natürlich Aufgabe der Jungen, aber manchmal ist der Druck der Alten größer, die an ihrem Gewohnten hängenbleiben.
Ein anderer Weg ist die Rückbesinnung auf den Inhalt. Also Gebet als Reden mit Gott, Singen als Ausdruck der Freude bzw. allgemein der Gefühle, Anbetung als das Zeichen des Willens, Gott zu folgen usw. Auch das passiert in vielen Kirchen.
Das hier beschriebene Problem ist aber nicht nur eines der Religion. Das gibt es auch in anderen Zusammenhängen
Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.