piscator hat geschrieben: irgendwann landet man dann in der Beliebigkeit.
Das ist genau das Problem, das wir gerade auch an anderer Stelle haben:
Es gibt objektivierende Methoden, die Phänomene bis zu einer gewissen Komplexität nachweisen können - das entspricht unserer Wissenschaftskultur und ist gut so. - Im Umkehrschluss heisst dies, dass man Phänomene ab einer gewissen Komplexität nicht mehr beachtet, weil sie nicht mehr objektiv nachweisbar sind (selbst wenn sie plausibel sind/wären) - Begründung: Man läuft Gefahr, beliebig zu werden - ist tatsächlich so.
Man nimmt also lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach - auch verständlich. - Ärgerlich ist allerdings, wenn man den Spatzen als Adler darstellt, weil man nur Spatzen kennt. - Wenn der offizielle Wissenschafts-Betrieb sagt, dass es sich nach ihren Möglichkeiten so darstellt, dass Impfung von Kinderkrankheiten unverzichtbar ist, versteht das jeder und nimmt es ernst. - Wenn der offizielle Wirtschafts-Betrieb hinzufügen würde, dass ihm natürlich bewusst sei, diese Frage im komplexen Kontext NICHT abschließend beantworten zu können, würde dies a) ehrlich sein und b) Glaubwürdigkeit stärken. - Dagegen macht die gängige Apodiktik (eine Aussage, deren Gegenteil unmöglich wahr sein kann) misstrauisch, weil damit zu offensichtlich wird, dass nicht die Welt als Maßstab genommen wird, sondern das eigene System.