Pluto hat geschrieben:Und wenn es noch so unwahrscheinlich ist, wir selbst sind die Zeugen, dass es Leben gibt.
Richtig. Das ist für mich der Ansatz zur Mystik... ich fange nicht bei wilden Spekulationen, sondern beim einfachen und alltäglichen „Zeuge-Sein“ an... ich bezeuge Leben... Bewusstsein ist der Zeuge und es ist sehr seltsam, dass bewusstes Erleben existiert. Es ist – im wahrsten Sinne des Wortes – magisch und religiös, ein „mysterium tremendum“Â (gr.-lat. „Geheimnis, das Furcht und Zittern auslöst“) oder „mysterium fascinosum“ (Entzückt-Sein oder Seligkeit).
Als mein Neffe auf die Welt kam habe ich beobachtet, wie er sich an einem Kerzenlicht erfreute. Er war unendlich verwundert, dass soetwas existiert und diese Verwunderung ist auf mich über gesprungen. Auch ich sah dieses Licht zum ersten mal, frisch und unverbraucht, ein Moment wirklicher Unschuld. Das ist eine meiner ersten Erinnerungen mit ihm. Der „Schleier der Illusion“ hebt sich nicht durch unsre Gedanken, unsre „Vernünftelei“, er kommt überraschend, als überwältigende GNADE oder heimlich, wie ein Dieb in der Nacht. Nur dann ist das Sehen klar und unverbraucht, dann sind wir Nicht-Wissende, die zum ersten mal leben, atmen, sehen.... und das ist wahr, denn jeder Augenblick ist einzigartig.
Einem frisch geborenem Kind genügt ein Kerzenlicht oder das Lachen der Mutter, um im Himmel zu sein. Ein erwachsener, verstandesbegabter Mensch muss vielleicht erst aus dem Flugzeug springen, um den Verstand, den er jahrzehnte trainiert hat, wieder los zu werden und REINES BEWUSSTSEIN zu erleben und zu spüren, dass er an das Universum angeschlossen ist.
