closs hat geschrieben:
Ich würde an diesem Thema nicht so dranbleiben, wenn nicht daraus der satanische Gedanke entstehen könnte, dass es eine Sache menschlichen Wollens sei, ob man Christ wird oder nicht.
Am Ende ist immer Gott da, der die Herzen prüft. Jedoch sind Gottes Verheissungen wahr und finden setzt eben auch suchen voraus, ausser man geht davon aus jeder stolpert mal über das was er längst verloren hat. Der Mensch sucht eigentlich schon nach Erkenntnis aber eben oft am falschen Ort.
Spr 8:35 Denn wer mich findet, hat das Leben gefunden und Wohlgefallen erlangt von Jehova.
Der Teilbereich, den Du beschreibst, ist ja richtig: Das Suchen geht nicht von alleine - da muss der Impuls des Wollens vorgeschaltet werden. - So wie man den Motor anmachen muss, um starten zu können. - Aber es ist eben nur ein Teilbereich. - Denn VOR dem Wollen steht erst einmal eine Erkenntnis, wollen zu KÖNNEN - konkret:
Kein Mensch im 14. Jh. WOLLTE einen Porsche fahren - man kannte Porsche nicht. - Genauso ist es heute mit Gott: Man kann mit dem Begriff "Gott" inhaltlich überhaupt nichts anfangen. - Und wenn trotzdem einer kommt und sagt: "Gott ist die Rettung", ist das so, also würde einer im 14. Jh. sagen: "Ein Porsche packt 250 km/h".
Wir treffen eine Entscheidung aufgrund von gewissen Umständen. Meist sind es ja widrige Umstände, die uns dazu bewegen, die Zeugnisse zu hören. Es ist ja nicht so, das es keine Menschen gäbe, die darüber zu berichten wüssten. Der Mensch ist aber meist ja so veranlagt, das wenn die Allte Karre noch irgendwie läuft, mit ein wenig Unkraut als Benzin, er nicht hören will, das es da etwas besseres gäbe oder der Preis der Nachfolge ist halt zu hoch. Wie auch immer aber tun könnten es die Menschen schon, bevor die Karre stehen bleibt.
Der Vergleich hinkt, soll aber darauf hinführen, dass die Frage NICHT ist: "Willst Du Gott folgen?", sondern: "Wer ist überhaupt Gott?". - Und das Vertrauen, dass jemand einem diesbezüglich was glaubt, geht nur durch Vorleben und nicht durch Bibel-Sülze. - WENN aber dann jemand ERKENNT, wer oder was Gott der Spur nach ist, DANN kann er suchen WOLLEN. - Vorher nicht.
Sicher muss ich mich zuerst auch mal erfahren um was es geht aber auch hier gilt, wenn ich etwas wissen will, so muss ich mich mir mal die Zeit nehmen mich ein wenig tiefer in die Materie ein zu arbeiten. Ob das nun Geistliche oder Weltliche Dinge sind, wenn ich mehr wissen will, muss ich mich der Materie annähern.
Vorleben ist sicher wichtig aber um in die Tiefe zu kommen, muss der Mensch eben wissen welche Türe, er mal auftun muss. Zur Zeit der Apostel reichte es den Menschen zu sagen tut Busse und die wussten was damit gemeint ist. Von wo wussten sie es? Sie wurden von klein auf unterrichtet und angeleitet in der Beziehung mit Gott zu leben. Sie hörten also vom Wort, von den Zeugnissen der Vorväter und weil es eben präsent war, war es alles andere als Gesülze.
Ich kann mich mit dem Glauben befassen oder eben nicht, wenn es mir als Kind nicht vorgelebt wurde, so kann ich spätestens dann wenn ich freie Entscheidungen treffen mich entscheiden neues kennen zu lernen.
Das der heutige Heide, schlicht überfordert wäre, mit der Aussage tue Busse, da sind wir uns einig. Christus hat aber gezeugt vom Reich Gottes, er hat darüber gesprochen und die einen hörten es und waren interessiert mehr zu erfahren, die anderen lehnten es ab. Das zuhören war aber bei beiden eben wieder eine Entscheidung gehe ich hin und höre was dieser zu sagen hat oder gehe ich eben nicht hin. Viele Menschen wollen eben nicht hören, oft auch dann nicht, wenn sie schon bis zum Kopf im Dreck stecken. Die Bibel sagt das am Ende der Tage sogar bei den schrecklichsten Plagen die Menschen nicht Busse tun werden und somit rückt eben die Allversöhnung immer weiter weg.
Off 9:21 Und sie taten nicht Buße von ihren Mordtaten, noch von ihren Zaubereien, noch von ihrer Hurerei, noch von ihren Diebstählen.
Dieses ganze Theater ist ausschließlich dem Umstand zuzuordnen, dass ein teil des Christentums meint, Heil sei eine Frage des menschlichen Willens - ein Zugeständnis an das "Cogito-ergo-sum" der Aufklärung. - Wenn der Mensch schon Mittelpunkt ist, soll er auch entscheiden müssen, welchem Gott er folgt. - Ein Irrweg von Anfang an.
Ich gebe Dir recht, mit Menschenverstand wird ein Mensch nie das Reich Gottes erlangen. Jeder muss aber das Wort Gottes hören. Jetzt habe ich als Mensch eben schon die Möglichkeit, gehe ich mal in eine Predigt oder ins Klassische Konzert oder ins Rockkonzert. Gebe ich meinem Gegeüber das von Gott erzählt die Chance, das es erzählen kann oder weiche ich allem aus, was vom Reich Gottes erzählt. Wie ist meine Haltung wenn jemand davon erzählt, bin ich offen neues zu erfahren oder verschliesse ich mich schon von Anfang an. Zudem kann ich eben nur das suchen, was mir gerade mein Ich befriedigt und mich eben auflehnen gegen alles, was lehrt das dieses Ich, nicht das Zentrum allen seins ist.
LG Kingdom