closs hat geschrieben:Münek hat geschrieben:3. Welche Erkenntnis soll denn Hiob gewonnen haben - außer der, dass er ein rechtloses, ohnmächtiges Menschlein ist, welches gegenüber dem allgewaltigen Schöpfer gefälligst die Klappe zu halten, zu kuschen und zu verstummen hat? Und Du schließt "Kuschstille" aus und sprichst stattdessen von "Erkenntnisstille?!
Das Motiv des "ohnmächtigen Menschleins" ist schon richtig -
aber Hiob soll nicht dumm die Klappe halten, sondern WEIL er erkennt, dass es so ist. - Dass das dem "aufgeklärten Egozentrismus" gegen den Strich geht, ist klar.
Hiob erkennt nichts, Hiob versteht nichts! Und Gott erklärt nichts!
Halten wir noch mal kurz fest: Im Vordergrund der Hiobslegende steht die erschütternde Erkenntnis, dass Gott
sich vom
Satan dazu aufreizen lässt, Hiob, einen Gottesfürchtigen ohnegleichen,
ohne Grund unmenschlich zu
quälen und zu prüfen (
versuchen!). Als Hiob um
Gerechtigkeit fleht, fordert Jahwe ihn aus dem Gewittersturm
brutal zum Streit auf.
Und der geschundene Hiob begreift sehr schnell, dass Gott ihn auf seinen "beschränkten Untertanengeist" verwei-
sen will; er gibt nach,
weil er muss. Er hat eine "wahrlich eindringliche Lehre" erfahren, die man besser nicht
mehr vergisst. Jahwe
beruhigt sich erst, als Hiob ihm in klassischer Unterwerfungsgebärde
die Kehle darbietet.
Gott erklärt nichts, Hiob versteht nichts, Hiob erkennt nichts!