Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

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Scrypt0n
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#231 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Scrypt0n » Mo 26. Jan 2015, 17:32

Catholic hat geschrieben:aber wenn Gott allmächtig ist
Da die Logik seine Macht begrenzt, kann er nicht allmächtig sein.
Eben das ist das bisher unaufgelöste Allmachts-Paradoxon.

closs
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#232 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von closs » Mo 26. Jan 2015, 17:51

Catholic hat geschrieben:Kann Gott sich selber für nichtexistent erklären?
Nein, kann er nicht. - Und zwar deshalb, weil ein Nichts nicht dadurch zum Etwas wird, dass man dem Nichts einen Namen gibt, der nach Etwas klingt (geiler Satz 8-) )

Konkret: Der Stein, der schwerer ist, als dass ihn Gott tragen kann, ist ein "Nicht-Sein", dem man einen Namen gibt. - Insofern hören wir hier viel Sophistisches.

Das Gescheiteste aus meiner Sicht ist, dass man Gottes Macht dadurch definiert, dass Gott ALLES machen kann, was er will. - Das reicht.

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Scrypt0n
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#233 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Scrypt0n » Mo 26. Jan 2015, 17:53

closs hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben:Kann Gott sich selber für nichtexistent erklären?
Nein, kann er nicht.
Auch hier schränkst du abermals seine Allmacht ein! :)

closs hat geschrieben:Das Gescheiteste aus meiner Sicht ist, dass man Gottes Macht dadurch definiert, dass Gott ALLES machen kann, was er will. - Das reicht.
Kann er aber, wie hier festgestellt wurde, nicht!
Ob dir das nun gefällt oder nicht... *grins*

closs hat geschrieben:Und zwar deshalb, weil ein Nichts nicht dadurch zum Etwas wird, dass man dem Nichts einen Namen gibt
Es geht ja auch nicht um nichts, sondern um etwas - und dieses "etwas" stellst du unbegründet sowie willkürlich als "nichts" dar, obwohl es eben dem NICHT entspricht!
Deine Argumentationsarmut ist schon fast beschämend. Nicht mein Problem, dass du die deinerseits postulierte "Allmacht" weder logisch noch ontologisch begründen kannst und das mehrmals erwähnte Paradoxon schlicht weg ignorierst anstelle es aufzulösen. Unfähigkeit ist aber kein Argument...

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Meinst du ernsthaft, du könntest die behauptete Allmacht irgendwann logisch oder ontologisch begründen? :)
Schon längst passiert.
Nein, noch nicht passiert. Wo bleibt denn endlich der Link?
Daran ändert die ausweichende Ausrede, es wäre passiert, freilich nichts.

closs hat geschrieben:Das Paradoxon tritt nur dann ein, wenn man Gott einen Zeit-Begriff wie den unsrigen unterstellt.
Quark; hier geht es überhaupt nicht um (ebenfalls nicht mögliche) Überzeitlichkeit und auch nicht um Allwissen, welches ebenfalls nicht existent sein kann - es geht um Allmacht.
Dieses Paradoxon (wie z.B. der Stein) kann deinerseits nicht aufgelöst werden. Diese/deine Aussage ist also weiterhin erst dann richtig, wenn du das Paradoxon auflösen könntest.
Da dir eben dies jedoch nicht gelingt entspricht deine Aussage überprüfbar nicht der Richtigkeit.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Hätte Gott keine Materie erschaffen (oder was du auch immer meinst, dass er erschaffen habe), würde es eben diese auch nicht geben
Aber er hat damit ein mögliches Sein geschaffen und kein nicht-mögliches Sein.
Damit begrenzt du ebenfalls Gottes postulierte Allmacht, die so schlicht nicht existieren kann. Aus diesem/deinen Dilemma kommst du weder logisch noch ontologisch begründet raus, ganz egal wie du dich in Ausflüchte versuchst zu winden... :)
Wenn Gott etwas nicht möglich ist zu schaffen (nicht-möglich -> deine(!) Worte!), negierst du ebenfalls seine Allmacht.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Der Begriff der Allmacht zeichnet sich dadurch aus, dass er ALLES erschaffen könnte,
Ja - aber kein Nichts.
Es geht ja auch nicht um Nichts, sondern um einen Stein. Ein Stein ist nicht nichts, Kurtchen.

closs hat geschrieben:Gott kann nicht null Eisbären schaffen
Es geht ja auch nicht um null Steine!

closs hat geschrieben:Genauso wenig kann er einen Stein schaffen, der schwerer ist, als er tragen kann
Ohne Allmacht geht das nicht, richtig; Allmacht ist nicht existent.

closs hat geschrieben:ein Stein dieser Qualität ist nicht schaffbar, weil Nichts nicht schaffbar ist.
Unsinn, da ich nicht von "null Steinen dieser Qualität" rede, sondenr von einem oder beliebig vielen.

Hemul
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#234 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Hemul » Do 29. Jan 2015, 00:57

Scrypt0n hat geschrieben:
closs hat geschrieben:ein Stein dieser Qualität ist nicht schaffbar, weil Nichts nicht schaffbar ist.
Unsinn, da ich nicht von "null Steinen dieser Qualität" rede, sondenr von einem oder beliebig vielen.
Unsinn hin oder her. Kannst du in einem runden Zimmer in die Ecken kacken? Wenn nein warum nicht? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Halman
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#235 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Halman » Do 29. Jan 2015, 17:13

Scrypt0n hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Der Begriff der Allmacht zeichnet sich dadurch aus, dass er ALLES erschaffen könnte,
Ja - aber kein Nichts.
Es geht ja auch nicht um Nichts, sondern um einen Stein. Ein Stein ist nicht nichts, Kurtchen.
Es geht nicht nur um einen Stein, sondern um einen Stein, den selbst ein allmächtiges Wesen nicht heben kann. Damit ist ein Paradox formuliert, also ein Zustand, der logisch unmöglich ist.
Eine logische Möglichkeit, dies zu lösen, besteht darin, dass Gott bei Erschaffung dieses Steines (innerhalb des Geltungsbereichs der aristotelischen Gesetzen der Physik) die Allmacht verliert:
Zitat aus Allmacht und Omnipotenz (Seite 13):
So ist das Paradox der Omnipotenz auf sehr einleuchtende Weise zu lösen, wenn man nur akzeptieren will, daß Allmacht eine
kontingente und nicht eine essentielle, notwendige Eigenschaft ist.*

*Siehe für diese Lösung u.a. R. Swinburne, The Coherence of Theism, Oxford 1977, 154-158

Gibt es einen bestimmten Grund, warum mein Beitrag von Do 22. Jan 2015, 23:10 igonoriert wird?

@closs hat mMn völlig recht: Logisch unmögliche Dinge gibt es nicht. Diese anzunehmen, ist Pseudophilosphie, rhetorischer Unsinn. Zumal eine so abstrakte Form von Allmacht in der Bibel gar nicht beschrieben wird. Folgende Argumentation beantwortet m. E. auch die Frage, wie die jesuanische Aussage gem. Mat 19:26 zu verstehen ist.
Zitat von Gijsbert van den Brink:
Können wir also nicht kohärent sagen, daß ihm wirklich alle Dinge möglich sind, weil logisch unmögliche Dinge ihm nicht möglich sind? Das wäre eine unrichtige Folgerung. Denn logisch unmögliche Dinge gibt es nicht:
logisch unmögliche Dinge sind nämlich gar keine Dinge, sondern Non-Entitäten, sie können also auf keinerlei Weise ein Hindernis für Gottes Macht bilden 26. Wir können also Gott sehr wohl allmächtig heißen und gleichzeitig abstreiten, daß er viereckige Kreise, zwei plus zwei fünf, oder irgendwelchen folge - widrigen Nonsens machen kann. Gott allmächtig heißen bedeutet dann, ihm alle logisch möglichen Fähigkeiten zuschreiben.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#236 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Hemul » Do 29. Jan 2015, 17:27

Halman hat geschrieben:
Zitat von Gijsbert van den Brink:
Können wir also nicht kohärent sagen, daß ihm wirklich alle Dinge möglich sind, weil logisch unmögliche Dinge ihm nicht möglich sind? Das wäre eine unrichtige Folgerung. Denn logisch unmögliche Dinge gibt es nicht:
logisch unmögliche Dinge sind nämlich gar keine Dinge, sondern Non-Entitäten, sie können also auf keinerlei Weise ein Hindernis für Gottes Macht bilden 26. Wir können also Gott sehr wohl allmächtig heißen und gleichzeitig abstreiten, daß er viereckige Kreise, zwei plus zwei fünf, oder irgendwelchen folge - widrigen Nonsens machen kann. Gott allmächtig heißen bedeutet dann, ihm alle logisch möglichen Fähigkeiten zuschreiben.
:thumbup:
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Catholic
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#237 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Catholic » Do 29. Jan 2015, 17:35

Halman,genau das ist es,was ich vorher schon erwähnt hatte.
Gott ist allmächtig aber er kann nichts insich Unlogisches.
Das bedeutet aber eben nicht- wie der von Dir zitierte Text gut erläutert - eine Einschränkung von Gottes Allmacht,sondern ist eine logische Konsequenz.

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#238 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Pluto » Do 29. Jan 2015, 17:58

Catholic hat geschrieben:Gott ist allmächtig aber er kann nichts insich Unlogisches.
Das bedeutet aber eben nicht- wie der von Dir zitierte Text gut erläutert - eine Einschränkung von Gottes Allmacht,sondern ist eine logische Konsequenz.
Ich will dir keineswegs widersprechen, aber ist deine Festellung, dass Gott sich der menschlichen Logik fügen muss, nicht bereits ein Indiz für das paradoxe an der angeblichen Allmacht?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Hemul
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#239 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von Hemul » Do 29. Jan 2015, 19:11

Pluto hat geschrieben: Ich will dir keineswegs widersprechen, aber ist deine Festellung, dass Gott sich der menschlichen Logik fügen muss, nicht bereits ein Indiz für das paradoxe an der angeblichen Allmacht?
Angebliche Allmacht? :roll: Selbst Satanus wagte es nicht Gottes Allmacht anzuzweifeln oder gar herauszufordern. Was mit Menschen
wie z.B. dem Pharao z.Z. des Mose, Rabschake oder Belsazar geschah die Gott hier herausforderten sollte dir doch bestens bekannt sein? Oder vielleicht doch nicht? :o
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#240 Re: Allmacht und Omnipotenz - Paradox?

Beitrag von closs » Do 29. Jan 2015, 19:58

Pluto hat geschrieben: dass Gott sich der menschlichen Logik fügen muss
Wieso "menschliche" Logik? - Es kann natürlich gut sein, dass es eine Logik über der menschlich erkennbaren Logik gibt - das macht die "menschlich erkennbare" Logik aber nicht zur "menschlichen" Logik.

Das einfachste wäe wirklich, dass man Gott zugesteht, ALLES tun zu können, was er will. - Dann sind Blödsinns-Fälle, die er eh NICHT will, schon mal ausgeschlossen.

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