Magdalena61 hat geschrieben:Man "darf" aber nicht alles sagen, in dieser freiheitlich- demokratischen Gesellschaft, denn die Freiheit der Meinungsäußerung wird, wenn sie sich nicht gerade in Gotteslästerungen oder der Verunglimpfung kollektiv gering geschätzter/ verachteter Minderheiten verwirklicht, gesetzlich recht schmerzlich eingeschränkt.
und das womöglich zu sehr. Journalisten in Frankreich setzen sind ein für ein Recht auf Blasphemie, weil was dir teuer und heilig ist, muss es mir nicht ebenfalls sein, nur aus dem Grund, weil es für dich gilt.
Du kannst das gerne ausprobieren und deinen Bürgermeister, deinen Chef oder wen auch immer, also jemanden, der nicht zu deiner Zufriedenheit arbeitet und deiner Meinung nach auf die harte Tour "korrigiert" werden sollte, per Karikatur lächerlich machen; an den Pranger stellen.
Warum sollte ich? Wenn ich mit konkreten Menschen aus meinem Umfeld ein Problem habe, dann gehe ich zu ihnen und bespreche das Problem.
allerdings, sollten sie sich über längere Zeit uneinsichtig zeigen und womöglich gegen ihre selbst gewählten Prinzipien verstossen, welche immer das sein mögen, und nachdem sie sich explizit weigerten, auf Kommunikation einzutreten, kann's schon mal vorkommen, dass DANN ein satirischer Kommentar kommt.
Damit aber nicht genug: Am besten reißt du auch noch Äußerungen, die von besagter Person tatsächlich getätigt wurden, aus dem Zusammenhang, lässt entscheidende Informationen unter den Tisch fallen und beleuchtest den kärglichen Rest von einer wenig ehrenvollen Seite, hübsch garniert mit einigen Mutmaßungen deinerseits.
Was dann keine gute Satire wäre, sondern lediglich eine mehr oder weniger starke Form von Rufmord. Geschieht in den Medien täglich. Und damit meine ich nicht Charlie Hebdo, sondern ich meine die sogenannten Leitmedien, die angeblich Seriösen. Guck die Berichterstattung zur Ukraine von letztem Jahr an, guck die Berichterstattung von Pegida dieses Jahr an - da geschieht genau das, was du hier bemängelst.
Es sollte nicht allzu schwer sein, eine unbeliebte Person oder bestimmte Gruppen der Bevölkerung mit den geeigneten stilistischen Mitteln als gefährliche Volksfeinde zu diffamieren. Wenn sie sich tatsächlich etwas haben zuschulden kommen lassen: Umso besser. Solche Leckerbissen kann man strategisch nützen.
ja. siehe Pegida und die Lügenpresse.
Hat mit Charlie Hebdo allerdings nichts zu tun, dieses Thema.
Eine klare Distanzierung von Medienprodukten, die gegen die guten Sitten verstoßen, aber eine ebenso klare Botschaft: In unserem Hoheitsbereich werden wir nicht dulden, dass irgendwelche selbsternannten Richter das BGB sowie die gesamte Bundesregierung überrennen und uns vor vollendete Tatsachen stellen. Wir lassen uns NICHT erpressen.
Das wär ja dann ungefähr wieder das, was Voltaire sagte. Wobei bei Voltaire richtigerweise der Akzent darauf liegt, dass ungeliebte Inhalte eben veröffentlicht werden sollen, wenn das jemand veröffentlichen will.
Würdest du zensurieren? Wenn ja, anhand welcher Kriterien?
Man muß den
Artikel 10, Punkt 2 der europäischen Menschenrechtskonventionnur anwenden. [/quote]
Bedauerlicherweise ein extrem schwammiger Artikel. Schutz der Moral? hm.
Wenn jemand provoziert wird, und er sagt "STOPP!"-- und von genügend Muslimen kam jetzt dieses Signal... warum weigert sich der Westen, eine akzeptable Streitkultur zu pflegen? Warum ignoriert er dieses "STOPP!"?
Weil einer, der mit der Kalaschinkov in der Hand "Stop" sagt, keine akzeptable Streitkultur pflegt und man mit solchen Leuten nicht diskutiert. Und weil man das, was man selbst für gut und richtig hält, nicht darum aufhört zu tun, weil da irgend eine beledigte Leberwurst was dagegen haben könnte. Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann, also versucht man es doch besser gar nicht.
Bei der Freiheit der Rede und der Presse geht es ja gerade darum, dass auch Inhalte, die man nicht mag, zulässig sind.
Es gibt ein Bilderverbot im Islam. Dieses kann man zwar nicht aus dem Koran ableiten, aber aus den Spezialvorschriften für bestimmte Strömungen des Islam.
Ein Bilderverbot gibt es auch im Christentum, in den zehn Geboten. so what? Niemand zwingt einen Muslim dazu, ein Bild anzufertigen oder anzubeten oder in der Moschee aufzuhängen. Auch Charlie Hebdo nicht.
Vezichtest du jetzt auch auf das Essen von Schweinefleisch, weil das den Juden und Muslimen verboten ist? Machst du den Ramadan mit, bloss weil Muslime Ramadan machen?
Für die Gläubigen dieser Abteilungen des Islam ist das Realität. Sie nehmen diese Vorschrift ernst.
Bitte - sollen sie, dürfen sie, niemand hat je was dagegen gesagt.
Mit welchem RECHT drückt der Westen ihnen weiterhin respektlose Comiczeichnungen... Abbildungen Mohammeds auf?
Was heisst "der Westen drückt auf"?
Jeder hat die Wahl, Charlie Hebdo oder generell Satire NICHT zu lesen. Jeder, der im Westen lebt, kennt die hiesigen Regeln und weiss, dass es hier Satire gibt. Es wird ja weiss Gott nicht nur der Islam karikiert, sondern alle und alles.
Ich weise noch einmal darin, dass auch Hollande, der auch schon mehrfach ziemlich scharf angegangen wurde, sich ohne zu zögern hinter die Pressefreiheit gestellt hat, und das im Fall eines Magazins, wo er auch alles Recht der Welt hätte, beleidigt zu sein - da er ja sogar persönlich angesprochen wurde.
gruss, barbara