Neuzeitliche Exegese der Bibel

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sven23
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#581 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von sven23 » Mi 14. Jan 2015, 07:42

closs hat geschrieben:Jesus war ja auch Mensch. - Wie erklärst Du Dir, dass die Frage, wo Gott in Auschwitz war, gängigerweise (von Theologen) beantwortet wird mit "Am Kreuz"?

Als unbefriedigende Ausrede.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#582 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von closs » Mi 14. Jan 2015, 09:04

sven23 hat geschrieben:Als unbefriedigende Ausrede.
Kann man so sehen, wenn man ein anderes Gottesbild hat.

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sven23
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#583 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von sven23 » Mi 14. Jan 2015, 10:38

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Als unbefriedigende Ausrede.
Kann man so sehen, wenn man ein anderes Gottesbild hat.

Tja, was nützt den Leidenden ein angeblich omnipotenter Gott in der Zuschauerrolle?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Pluto
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#584 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von Pluto » Mi 14. Jan 2015, 13:29

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Würdest du nicht alles daran setzen, die Katastrophe zu verhindern, wenn du es könntest?
Ja, schon. - Ach so - Du meinst wahrscheinlich, dass Gott es hätte tun müssen, wo er es doch kann - richtig?

Falls ja: Nein - das Dasein ist definiert durch die Wahlfreiheit des Menschen - deswegen heisst es auch "Reich des Fürsten" (also des Satans). - Und: Wenn Gott bei 9/11 einschreiten sollte, müsste er es auch beim nächsten Verkehrsunfall irgendwo im Schwarzwald - denn sterben tut der Betroffenen EINMAL (ob als Opfer von 9/11 oder ob er gegen einen Baum semmelt). - Der Tod an sich und auch das Leid an sich sind ausschließlich Sachen des Einzelnen - egal ob es jemanden daneben auch trifft oder nicht.
Damit malst du ein Bild eines sehr missgünstigen, und nicht gerade mächtigen Gottes. Selbst du würdest mehr tun, wenn du könntest! Weder ist er in der Lage den Teufel zu bändigen, noch ist er gewillt einzuschreiten, wenn etwas wie 9/11, der Holocaust, Charlie Hebdo oder Fukushima und das Thailand Tsunami) abertausende wenn nicht millionen Menschen bedroht.

Es ist ein Bild des Entsetzens was du da zeichnest, was auf den Schltern eines mysteriösen und inkopetenten Schöpfers lastet. Was hat Er sich dabei gedacht, so viel sinnloses Leid in diese Welt zu setzen? Wenn Er all das gefügt haben soll, wo bleibt die Barmherzigkeit?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

2Lena
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#585 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von 2Lena » Mi 14. Jan 2015, 13:46

Pluto hat geschrieben:Was hat Er sich dabei gedacht, so viel sinnloses Leid in diese Welt zu setzen? Wenn Er all das gefügt haben soll, wo bleibt die Barmherzigkeit?
Wenn ich das heftige Interesse betrachte, das der *Gesetzgebung im Wort Gottes, der Bibel, Jahrtausende entgegengebracht wurde ... fällt mir nur der Spruch der Vorfahren ein:
Wer nicht hören will, soll fühlen - oder so ähnlich.
Mit dem Fühlen der Kerzenflamme hört in der Regel das Spiel der Kinder mit der Kerze auf.

closs
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#586 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von closs » Mi 14. Jan 2015, 16:38

Pluto hat geschrieben: Weder ist er in der Lage den Teufel zu bändigen
Falsch - das ist nicht das Problem.

Pluto hat geschrieben: noch ist er gewillt einzuschreiten
Das ist richtig - das Dasein/der dialektische Raum ist den Kräften von gut und böse ausgesetzt - deshalb ist der "Fürst" der Dia-Lektik der Dia-Bolus. - Gott ist für das zuständig, was danach ist, aber diese Phase fügt er zwar, aber er greift nicht in die Wahl-Freiheit aller Beteiligten ein.

Pluto hat geschrieben:Was hat Er sich dabei gedacht, so viel sinnloses Leid in diese Welt zu setzen?
Er will, dass der Mensch erkennt - und das geht nur im dialektischen Raum, also im Raum von gut und böse - und dazu gehört eben auch das Böse.

Pluto hat geschrieben:Wenn Er all das gefügt haben soll, wo bleibt die Barmherzigkeit?
Im Verhältnis zwischen Gott und Mensch und in der Existenz nach/über dem Dasein.

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Münek
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#587 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von Münek » Do 15. Jan 2015, 11:13

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was hat Er sich dabei gedacht, so viel sinnloses Leid in diese Welt zu setzen?
Er will, dass der Mensch erkennt - und das geht nur im dialektischen Raum, also im Raum von gut und böse - und dazu gehört eben auch das Böse.

Ich bin immer wieder erstaunt darüber, dass Du zu wissen glaubst, was die transzendente,
unbegreifliche Gottheit von den intelligenten Bewohnern dieses Planeten erwartet
.

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sven23
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#588 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von sven23 » Do 15. Jan 2015, 12:19

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wenn Er all das gefügt haben soll, wo bleibt die Barmherzigkeit?
Im Verhältnis zwischen Gott und Mensch und in der Existenz nach/über dem Dasein.

Also mal wieder die Jenseitsvertröstung als Entschädigung für gefügtes Leid.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#589 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von Scrypt0n » Do 15. Jan 2015, 14:04

closs hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Aber "GOTT HG" ist doch "EINER" unter drei Gleichrangingen-gell?
Wenn man "Gott" mit "Jahwe" gleichsetzt, ist er DER Eine, zu dem es keinen Zweiten gibt.
Richtig!

closs hat geschrieben:Wenn Du die Erscheinungs-Formen (Selbst-Offenbarungen) von Jahwe anschaust
Kann man machen; der Sohn (Jesus) ist aber keine davon! :)
Alles andere steht in Summe der Bibel entgegen und widersprechen zum Teil den eigenen Aussagen von Jesus.

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#590 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von closs » Do 15. Jan 2015, 17:04

sven23 hat geschrieben:Also mal wieder die Jenseitsvertröstung als Entschädigung für gefügtes Leid.
"Entschädigung" ist nicht das richtige Wort, weil es nach Utilitarismus riecht - so ist es nicht gemeint. - Es geht eher darum, dass der Gläubige das Dasein als Etappe der menschlichen Existenz versteht.

Scrypt0n hat geschrieben: der Sohn (Jesus) ist aber keine davon!
Was wäre er dann?

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