Neuzeitliche Exegese der Bibel

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Hemul
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#491 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von Hemul » So 11. Jan 2015, 20:02

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:"Und viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die anderen zu ewiger Schmach und Schande."
WARUM werden sie aufwachen? - Einfach so?
Natürlich nicht einfach so.
Hemul würde sagen: "weil es in der Schrift steht".
Nicht würde-Hemul sagt das immer-gell? ;)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Pluto
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#492 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von Pluto » So 11. Jan 2015, 23:55

Hemul hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:WARUM werden sie aufwachen? - Einfach so?
Natürlich nicht einfach so.
Hemul würde sagen: "weil es in der Schrift steht".
Nicht würde-Hemul sagt das immer-gell? ;)
Klar doch.
Und dann wird die Hölle bevölkert sein, gell?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#493 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von closs » Mo 12. Jan 2015, 00:50

Pluto hat geschrieben:Und dann wird die Hölle bevölkert sein, gell?
Buster Keaton hat sein Todenhemd mit zwei Taschen nähen lassen - falls er in den Himmel käme, hat er rechts einen Rosenkranz rein - falls er in die Hölle käme, hat er linke Spielkarten rein.

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sven23
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#494 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von sven23 » Mo 12. Jan 2015, 07:11

closs hat geschrieben: Mir ist keine Religion vor dem NT bekannt, die im Großen und Ganzen das sagt, was das NT sagt (incl. Jesus, Aufersteheung, etc.).

Das neue war wohl, daß Paulus sich anmaßte, den Tod Jesu als Märtyrertod umzudeuten und als Erlösung für die ganze Menschheit zu stilisieren. Die ganze Menschheit wird ungefragt erlöst von- ja was eigentlich?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#495 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von closs » Mo 12. Jan 2015, 08:02

sven23 hat geschrieben:Die ganze Menschheit wird ungefragt erlöst von- ja was eigentlich?
Um es arg hölzern zu sagen: VOR Jesus kommst Du in den Scheol, danach in den Himmel. - Der Grund dafür (jetzt weniger hölzern, dafür unverständlich :lol:): Erst mit dem Schließen der Wunde/Überbrücken der Kluft zwischen Gott und Mensch ist der Weg in den Holon möglich.

Warum ist das so? - Weil der Mensch NACH dem Essen vom Baum der Erkenntnis es allein nie schaffen kann, seine dadurch aktivierte Orientierungs-Größe "ICH" zu überwinden. - Der Weg vom Ich zum Selbst geht nur über Jesus als wahrer Mensch und wahrer Gott - das muss vorgemacht werden, damit andere auf diesem Weg gehen können.

Andere christliche Richtungen sehen Jesus nur als Menschen, der Gott gegenüber eine Satisfaktions-Leistung erbringt - das ist mir zu menschlich gedacht, aber nicht mein Problem. - Aus meiner Sicht liegt die Sache tiefer.

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sven23
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#496 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von sven23 » Mo 12. Jan 2015, 08:42

closs hat geschrieben: Um es arg hölzern zu sagen: VOR Jesus kommst Du in den Scheol, danach in den Himmel. -
Da muß man wohl dran glauben, eine zwingende Logik sehe ich da nicht.
Zumal der Jesus der Bibel ja sowieso höchtwahrscheinlich eine mythologische Figur ist.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#497 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von closs » Mo 12. Jan 2015, 10:00

sven23 hat geschrieben:eine zwingende Logik sehe ich da nicht
"Erlösung" könnte auch verordnet werden - das Problem dabei: Leid ist nicht vom Schreibtisch aus abzeichenbar - insofern macht die Menschwerdung schon logischen Sinn.

Aber wie immer: Logik baut immer auf Voraussetzungen (Glauben) auf - insofern kommt ein naturalistisches Glaubensbild nachtürlich zu ganz anderen Ergebnisse als ein christliches Glaubensbild.

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#498 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von Pluto » Mo 12. Jan 2015, 11:14

closs hat geschrieben:"Erlösung" könnte auch verordnet werden
Von wem "verordnet"? :o
closs hat geschrieben:das Problem dabei: Leid ist nicht vom Schreibtisch aus abzeichenbar - insofern macht die Menschwerdung schon logischen Sinn.
Die Menschwerdung ist für mich nicht das Problem, sondern das Menschenopfer.
Gab es denn keinen anderen, weniger brutalen Weg zu erlösen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#499 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von closs » Mo 12. Jan 2015, 11:50

Pluto hat geschrieben:Von wem "verordnet"?
Von Gott - mir geht es darum, dass es auch ohne Jesus gehen könnte, wenn das Moment des Leids nicht da wäre.

Pluto hat geschrieben:Gab es denn keinen anderen, weniger brutalen Weg zu erlösen?
"Verordnung" von Erlösung vom Schreibtisch aus.

Der Sinn des Todes ist ja (mindestens) ein zweifacher:
1) Befreiung vom Zeitlichen zum Baum des (über-zeitlichen) Lebens - insofern ist der Satz "der Tod ist das Leben" keine chique Rhetorik, sondern ernst gemeint.
2) Durchgehen des Leids als notwendiger Folge der Dialektik (Leid = Spannung zwischen zwei getrennten Dingen)

Diese Erklärungen finde ich spirituell außerordentlich schlüssig, räume aber ein, dass einem auch nichts anderes übrig bleibt, wenn es denn schon so ist.

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#500 Re: Neuzeitliche Exegese der Bibel

Beitrag von Pluto » Mo 12. Jan 2015, 12:03

closs hat geschrieben:Der Sinn des Todes ist ja (mindestens) ein zweifacher:
1) Befreiung vom Zeitlichen zum Baum des (über-zeitlichen) Lebens - insofern ist der Satz "der Tod ist das Leben" keine chique Rhetorik, sondern ernst gemeint.
2) Durchgehen des Leids als notwendiger Folge der Dialektik (Leid = Spannung zwischen zwei getrennten Dingen)
In deinem Weltbild mag das ja sinnvoll erscheinen. Aber was war der Sinn des Menschenopfers Jesu' am Kreuz?
Gab es für den Allmächtigen wirklich keine Alternative den Sündenfall zu sühnen? Z. Bsp. hätte Gott allen Menschen ihre (ohnehin nicht selbst verschuldeten) Sünden vergeben können, und "gut iss"...
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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