Fügung vs. Freier Wille

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#51 Re: Fügung vs. Freier Wille

Beitrag von Pluto » Fr 9. Jan 2015, 15:36

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Wenn meine "freie" Entscheidung schon immer für dieses oder jene Wesen bekannt war, ist meine Entscheidung somit vorab determiniert. Hätte ich mich innerhalb meiner Lebensspanne also heute anders entschieden, als es dieses oder jene Wesen "wusste", so hätte es das Wesen letztlich NICHT gewusst.
Das kapierst Du offensichtlich wirklich nicht.
Vermutlich beruht das Missverständnis auf dein falsches Verständnis von der Definition des Begriffs "Fügung".

Wiki definiert Fügung u.a. als eine Bestimmung des Schicksals
[u]Wikipedia[/u] hat geschrieben:Schicksal (von altniederländisch schicksel, „Fakt“) oder Los (ahd., mhd. (h)lôჳ „Omen“, „Orakel“), auch fatum (lat.), moira (griech.), Kismet (von arabisch ‏قسمة‎, DMG qisma(t)), ist der Ablauf von Ereignissen im Leben des Menschen, die als von göttlichen Mächten vorherbestimmt (geschickt) oder von Zufällen bewirkt empfunden werden, mithin also der Entscheidungsfreiheit des Menschen entzogen sind.
Demzufolge bedingt Fügung, dass dem Menschen die Entscheidungsfeiheit entzogen wird.
Wi soll man auf einen Nenner kommen, wenn du dir jeweils deine privaten Definitionen zurechtrückst?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#52 Re: Fügung vs. Freier Wille

Beitrag von closs » Fr 9. Jan 2015, 16:06

Pluto hat geschrieben:Wi soll man auf einen Nenner kommen, wenn du dir jeweils deine privaten Definitionen zurechtrückst?
Das ist nicht privat, sondern christlich. - Deshalb wird doch ständig seitens der Christen der "freie Wille" des Menschen betont (wobei ich diesbezüglich zustimme) UND auf Allmacht und Allpräsenz Gottes hingewiesen.

Die Theologen/Kirchenlehrer/etc., die das formulieren, sind sehr wohl logisch geschult und wissen, was sie sagen. - Gäbe es einen zwingenden Widerspruch, wäre das schon vor Jahrhunderten bemerkt worden.

Die wiki-Definition fängt gut an, schließt aber mit einer (völlig unnötigen) Schlussfolgerung, die typisch ist für eine unaufgeklärte Aufklärung :angel::
Pluto hat geschrieben: mithin also der Entscheidungsfreiheit des Menschen entzogen sind
. Da hat der Autor einfach nicht zu Ende gedacht.

closs
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#53 Re: Fügung vs. Freier Wille

Beitrag von closs » Fr 9. Jan 2015, 16:10

Scrypt0n hat geschrieben:Wenn ich in einer Stunde eine Entscheidung treffen muss, meine letzte Enscheidung samt Handlung dazu jedoch "schon immer" wem auch immer bekannt ist, IST diese Entscheidung damit determiniert.
Unter "determiniert" verstehe ich "bestimmt" (also dem freien Willen des Akteurs entzogen). - Hier geht es aber zunächst einmal nicht um "bestimmt", sondern um "bekannt". - Liegt da das Problem?

Scrypt0n hat geschrieben:Wenn Gott welcher Zeit untergeordnet wäre?
Der Zeit an sich.

Scrypt0n hat geschrieben: Wenn du Gott eine Eigenzeit absprichst, ist Gott nicht mehr Gott.
"Über-Zeitlichkeit" ist eine Funktionsgröße, die postuliert werden muss, dass Gott Gott sein kann - so rum.

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#54 Re: Fügung vs. Freier Wille

Beitrag von Scrypt0n » Fr 9. Jan 2015, 16:24

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wi soll man auf einen Nenner kommen, wenn du dir jeweils deine privaten Definitionen zurechtrückst?
Das ist nicht privat, sondern christlich.
Deine Vorstellungen sind oft nicht christlich...

closs hat geschrieben:Die Theologen/Kirchenlehrer/etc., die das formulieren, sind sehr wohl logisch geschult und wissen, was sie sagen. - Gäbe es einen zwingenden Widerspruch, wäre das schon vor Jahrhunderten bemerkt worden.
Ist doch Unsinn. Theologen würden das nicht negieren, wie du es tust, sondern kämen damit klar. Sie nehmen an, dass niemand Gott verstehen kann; weshalb sollten sie also ein Paradoxon verstehen können (müssen), welches von Gott ausgeht?

closs hat geschrieben:Die wiki-Definition fängt gut an, schließt aber mit einer (völlig unnötigen) Schlussfolgerung, die typisch ist für eine unaufgeklärte Aufklärung :angel::
Pluto hat geschrieben: mithin also der Entscheidungsfreiheit des Menschen entzogen sind
. Da hat der Autor einfach nicht zu Ende gedacht.
Doch, hat er; er hat nur eben weiter gedacht, als du es tust. :)

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Wenn ich in einer Stunde eine Entscheidung treffen muss, meine letzte Enscheidung samt Handlung dazu jedoch "schon immer" wem auch immer bekannt ist, IST diese Entscheidung damit determiniert.
Unter "determiniert" verstehe ich "bestimmt"
Exakt so ist es.
Es ist durch das Wissen bestimmt; nicht zwingend kausal, ist auch nicht nötig.

closs hat geschrieben:Hier geht es aber zunächst einmal nicht um "bestimmt", sondern um "bekannt".
Nicht relevant, da das Ergebnis identisch ist.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Wenn Gott welcher Zeit untergeordnet wäre?
Der Zeit an sich.
Gibt es nicht, Zeit (empirisch nachweislich) relativ.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben: Wenn du Gott eine Eigenzeit absprichst, ist Gott nicht mehr Gott.
"Über-Zeitlichkeit" ist eine Funktionsgröße, die postuliert werden muss, dass Gott Gott sein kann - so rum.
Über-Zeitlichkeit gibt es jedoch nicht, kann es nicht geben, ebenso wenig wie es den verheirateten Junggesellen geben kann. Per Definition schlicht nicht möglich, auch wenn du diesen Fehler seit Monaten begehst.
Welche ausgedachte Funktionsgröße willst du denn nun postulieren, damit die Über-Zeitlichkeit sein kann? :)

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#55 Re: Fügung vs. Freier Wille

Beitrag von Salome23 » Fr 9. Jan 2015, 16:39

Scrypton
Wenn meine "freie" Entscheidung schon immer für dieses oder jene Wesen bekannt war, ist meine Entscheidung somit vorab determiniert.
So ein Quatsch! Wenn ich im Vorraus schon weiß (warum auch immer spielt keine Rolle) dass du am 24.12.2015 rote Christbaumkugeln auf deinen Weihnachtsbaum hängen wirst, beeinfluss ich doch dadurch nicht deine freie Entscheidung, rote Kugeln auf zu hängen...

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#56 Re: Fügung vs. Freier Wille

Beitrag von Scrypt0n » Fr 9. Jan 2015, 16:43

Salome23 hat geschrieben:Scrypton
Wenn meine "freie" Entscheidung schon immer für dieses oder jene Wesen bekannt war, ist meine Entscheidung somit vorab determiniert.
So ein Quatsch!
Nein; es sei denn du bezeichnest etwas richtiges als Quatsch. :)

Salome23 hat geschrieben:Wenn ich im Vorraus schon weiß (warum auch immer spielt keine Rolle) dass du am 24.12.2015 rote Christbaumkugeln auf deinen Weihnachtsbaum hängen wirst, beeinfluss ich doch dadurch nicht deine freie Entscheidung, rote Kugeln auf zu hängen...
Sage ich auch nicht. Oder habe ich gesagt, dass ich dadurch (oder von Gott) beeinflusst werde?
Dennoch ist meine Entscheidung damit bereits determiniert, die nicht mehr "frei" ist, auch wenn ich sie als "frei" verspühre. Andernfalls, sollte sie es doch sein, könntest du es im Vorraus auch nicht WISSEN.

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#57 Re: Fügung vs. Freier Wille

Beitrag von closs » Fr 9. Jan 2015, 16:45

Scrypt0n hat geschrieben:Andernfalls, sollte sie es doch sein, könntest du es im Vorraus auch nicht WISSEN.
Das ist schlicht falsch - eine Verbindung, die einfach nicht stimmt.

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#58 Re: Fügung vs. Freier Wille

Beitrag von Salome23 » Fr 9. Jan 2015, 16:48

Scrypt0n hat geschrieben:Sage ich auch nicht. Oder habe ich gesagt, dass ich dadurch (oder von Gott) beeinflusst werde?
Na dann erklär mir bitte, was du als determiniert verstehst ;)

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#59 Re: Fügung vs. Freier Wille

Beitrag von Scrypt0n » Fr 9. Jan 2015, 16:49

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Andernfalls, sollte sie es doch sein, könntest du es im Vorraus auch nicht WISSEN.
Das ist schlicht falsch
Das kannst du natürlich gerne behaupten, so wie du immer vieles gerne behauptest; doch trotzdem ist es ebenso. :)

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Wenn Gott welcher Zeit untergeordnet wäre?
Der Zeit an sich.
Gibt es nicht, Zeit ist (empirisch nachweislich) relativ.

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben: Wenn du Gott eine Eigenzeit absprichst, ist Gott nicht mehr Gott.
"Über-Zeitlichkeit" ist eine Funktionsgröße, die postuliert werden muss, dass Gott Gott sein kann - so rum.
Über-Zeitlichkeit gibt es jedoch nicht, kann es nicht geben, ebenso wenig wie es den verheirateten Junggesellen geben kann. Per Definition schlicht nicht möglich, auch wenn du diesen Fehler seit Monaten begehst.
Welche ausgedachte Funktionsgröße willst du denn nun postulieren, damit die Über-Zeitlichkeit sein kann? :)

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#60 Re: Fügung vs. Freier Wille

Beitrag von Scrypt0n » Fr 9. Jan 2015, 16:50

Salome23 hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Sage ich auch nicht. Oder habe ich gesagt, dass ich dadurch (oder von Gott) beeinflusst werde?
Na dann erklär mir bitte, was du als determiniert verstehst ;)
http://de.wikipedia.org/wiki/Determinismus

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