closs hat geschrieben:Im übrigen gibt es Gründe, warum ein Nur-Mensch die Menschheit NICHT erlösen kann - aus meiner Sicht läge das Motiv der Selbst-ERlösung nah, wenn Jesus als Nur-Mensch die Welt erlösen würde.
In EINEM Punkt sehe ich Spielräume: Es ist aus meiner Sicht egal, ob Jesus als Gott die Menschen erlöst oder Gott in Jesus die Menschen erlöst. - Siehst Du das ähnlich?
Ein NUR-Mensch kann keine Geschöpfe und die Schöpfung erlösen, selbst wenn ihn Gott zu einem "Superhelden" machen würde, da hast Du vollkommen recht.
Es ist sehr wichtig, dass Christus Jesus weder seine ganze Menschlichkeit, noch seine ganze Göttlichkeit aufgegeben hat. Die Göttlichkeit ist zur Erlösung der Schöpfung an sich heilsnotwendig (quasi im Überzeitlichen, ein "Gott-Ding"), die Menschlichkeit zur Heiligung des Menschen.
Jesus als Gott darf nicht bedeuten, dass der Herr durch Menschen gezeugt wurde, bevor Gott ihn "adoptiert" hat (gnostischer Doketismus), was aber nicht sein kann, denn "er war ohne Sünde".
Gott in Jesus darf nicht bedeuten, dass der Herr sein Menschsein verloren hat (Monophysitmus), nachdem er vom Hl. Geist in Maria hineingeformt wurde. Denn nur ein wahrer Mensch kann doch menschliches Leid durch sein göttliches Wesen zu seinem Endsinn hinführen (ist das für Dich verständlich?). Deshalb auch Rö 5,15, wodurch wir beschenkt, aber allein nicht erlöst sind.
Auf menschliches Denken heruntergebrochen: Nur ein Mensch, der all dem Leid, den Sünden, seinen Begierden und Wünschen ausgesetzt war (wie der Herr) und diese durch seinen Geist beherrschte, kann einem anderen Menschen Beispiel zur Nachfolge sein. Und nun das "Gott-Ding": Letztendlich kann das Menschsein (Geschöpflichkeit) nur im Menschsein des Herrn durch ihn in die Göttlichkeit führen. Wir können an der innigen Beziehung des Vaters zu seinem Sohn im Hl. Geist teilhaben, wenn wir im Sohn, seinem Menschsein sind, quasi von IHM umkleidet,
das ist das Paradies, das Reich Gottes.
Und unser Schlüssel hierzu ist unser Glaube. Der Glaube daran, dass wir unter Aufgabe des eigenen Ich's (Demut) im Ich und durch das Ich des Sohnes ein veredeltes Ich zurückerhalten. Dieser Glaube, dieser Schritt ist "ein Sprung ins kalte Wasser", braucht Mut und unbedingtes Vertrauen zu Gott. Doch die Kraft diesen Schritt zu tun schenkt uns Gott in seiner Liebe, die wir aufnehmen und widerspiegeln können. Die Sehnsucht im Dasein diesen Schritt zu tun schenkt uns Gott in der Hoffnung. Deshalb wird einst Glaube und Hoffnung vergehen, die Liebe aber bleiben in Ewigkeit.
Servus
