sven23 hat geschrieben:Aufheben und auflösen sind Synonyme, die als Gegenpol zu erfüllen bezeichnet werden.
Kann man so sehen - ist aber vermutlich nicht so gemeint.
"Aufheben" heisst Dreierlei:
a) Auflösen
b) Hochheben im Sinne von schätzen, also nicht geringschätzen
c) Bewahren im Sinne von etwas behalten
Du siehst nur die Bedeutung a) - ich sehe auch c) im Sinne von: Das AT wird bewahrt ("aufgehoben") im NT, das es erfüllt. - Das ist übrigens original Hegelsche Dialektik. - In der (hegelschen) Dialektik passieren immer a), b) und c) gleichzeitig.
sven23 hat geschrieben:Wie er allerdings die Brücke schlagen will vom "Tötet eure Feinde" zur Feindesliebe
Es gibt sogar Psalmen, in denen das körperliche "Tötet Eure Feinde" aufgehoben wird in ein "Tötet den Feind des Bösen" - in diesem Sinne wird aus dem "SChwert des Materiellen" das "Schwert des Geistes/Glaubens". - Die Idee bleibt diesselbe (Vernichtung des Bösen), aber diese Idee wird auf höheres Niveau (Synthese) gestellt.
sven23 hat geschrieben: die "Substanz" ist ein Plagiatekonglomerat aus den unterschiedlichsten Kulturen und Religionen und Epochen
Nicht "ist", sondern "bedient sich selbiger".
sven23 hat geschrieben: Das kann man nicht alles außer Acht lassen.
Nein - aber es ändert doch nichts an dem, ob das, was dasteht, geistig gut ist oder nicht. - Wir sollen doch prüfen, ob eine Aussage an sich geistig weiterführend ist oder nicht - und nicht, ob sie von Augenzeugen oder Nachgeborenen stammt. - Das ist AUCH interessant, aber nicht entscheidend für den Inhalt an sich.
sven23 hat geschrieben:die Konfession ist doch wurscht.
Ja - aber es ist nicht wurscht, ob jemand die Bibel in geistigem Verständnis des Christentums untersucht oder auf spirituellem Null-Level.
sven23 hat geschrieben:Was ja nicht heißt, daß man seinen kritischen Verstand zu Hause lassen muß.
Als Theologe soll man INNERHALB einer Religion kritisch sein, also die Religion vorab substantiell verstanden haben. - Hier werden gelegentlich objektive Ergebnisse zitiert, zu denen man als Atheist kommen kann, weil man nur dann Fragestellungen so konstruieren kann, dass sowas rauskommt.