seeadler hat geschrieben:Lieber Halman,
der "Überraum oder auch Hyperraum für dieses Universum ist zunächst einmal eine Zwischenstufe, vergleichbar zwischen dem äußeren und inneren Rand des Ereignishorizontes, also wie zwischen 2 G M / c² und G M / c². Die Katholiken würden es die Zone des "Fegefeuers" titulieren, also dem Ort der "Reinigung", was sowohl physikalisch als auch sinnbildlich im biblischen Sinne zutrifft.
Hast Du interesse, diese Thematik von biblischer Seite zu beleuchten, vielleicht in
"Allgemein christliche Themen"?
seeadler hat geschrieben:Wenn mich nicht alles täuscht hat ja selbst Hawking seine Ereignishorizonttheorie gegen eine "Feuerwand" eingetauscht, obwohl dies überhaupt nicht notwendig ist.
Hawkings versucht eher "Feuerbekämpfung", d.h. in seinem theoretischen Ansatz vermeidet er die Feuerwand.
Das grundlegende Problem, um das es hier geht, ist die
physikalische Information. Dazu stellt Hawking im Spektrum-Artikel
"Es gibt keine Schwarzen Löcher" fest:
"In der klassischen Theorie gibt es kein Entrinnen aus einem Schwarzen Loch", sagte Hawking gegenüber der Zeitschrift Nature. Gemäß der Quantentheorie jedoch "können Energie und Informationen einem Schwarzen Loch entkommen".
Die
Feuerwand ist ein Konzept, welches vom theoretischen Physiker Joseph Polchinski vom Kavli Institute und seinem Team entwickelt wurde und zwar auf Basis der Quantenmechanik:
Den Gesetzen der Quantenmechanik zufolge müsste sich der Ereignishorizont in ein äußerst energiereiches Gebiet – eine 'Feuerwand' – verwandeln, in dem der Astronaut förmlich geröstet würde.
Diese Feuerwand will Hawking vermeiden, indem die Ereignishorizonte in seiner Theorie wegfallen.
Zitat von Steven W. Hawking:
"Der Wegfall von Ereignishorizonten bedeutet, dass es keine Schwarzen Löcher gibt – im Sinn von Systemen, aus denen Licht nicht ins Unendliche entkommen kann", ...
Ein Experte auf diesem Gebiet stellt hierzu fest:
Zitat von Don Page:
"Für manche mag die Annahme, dass es keinen Ereignishorizont gibt, vielleicht radikal klingen. Doch wir haben es hier mit extremen Quantenbedingungen zu tun – und man weiß noch nicht einmal genau, was Raumzeit überhaupt ist, geschweige denn, ob eine klar abgegrenzte Region existiert, die man als Ereignishorizont ansehen könnte."
Hier bewegen wir uns auf hypothetisch-theoretischem Gebiet und wagen ins "Schwarze" vorzudringen. Ob Hawkings Theorie richtig ist, können wir derzeit schwerlich beurteilen. Allerdings gebe ich zu, dass ich da skeptisch bin, denn die Beobachtung spricht nicht für Raumzeitfluktuationen:
Zitat von Polchinski:
"In Einsteins Gravitationstheorie unterscheidet sich der Horizont eines Schwarzen Lochs nicht so sehr von jedem anderen Teil des Weltraums" ... "In unserer eigenen Nachbarschaft lassen sich aber keine Raumzeitfluktuationen beobachten: Sie ereignen sich einfach zu selten auf großen Skalen."
Hawkings Theorie ist, wie wir es von ihm kennen, eine
semiklassische, d.h. dass die Quantenfeldtheorie mit der klassischen (d.h. nicht quantisierten) allgemeinnen Relativitätstheorie verknüpft wird. (Auch die Hawking-Strahlung ist ein Postulat von Hawkings semiklassischer Quantengravitation.)
Da ich selbst größte Schwierigkeiten habe, die semiklassische Quantengravitation nachzuvollziehen, zitiere ich hier lieber einen Physiker:
Zitat
Andreas Müller (Astrophysiker):
Hawkings Lösung: Der Scheinbare Horizont
... Aufgrund von Quanteneffekten sei der scharf definierte Ereignishorizont der ART "aufgeweicht". Ereignishorizont und scheinbarer Horizont können sich voneinander unterscheiden, mal ist der Ereignishorizont größer – z. B. wenn das Loch durch Materieaufsammeln und damit seine Masse wächst; mal ist der Ereignishorizont kleiner, z. B. wenn das Loch durch das Aussenden von Hawking-Strahlung schrumpft. Da der wesentliche neue Horizont der scheinbare sei, spiele bei Schwarzen Löchern der Ereignishorizont keine Rolle mehr. Da dieser wiederum Schwarze Löcher definiert, kam es zu der wirkungsvollen Schlagzeile "Hawking: Es gibt keine Schwarzen Löcher".
seeadler hat geschrieben:biblisch gesehen handelt es sich bei diesem Raum um das sogenannte "Heiligtum", also der Zwischenraum zwischen dem göttlichen Allerheiligen (dem Unendlichen, ewigen raum) und dem weltlich menschlichen Vorhof (unserem sichtbaren Universum).
Wie wäre es, wenn wir diese "Dimension" der Betrachtung in
"Allgemein christliche Themen" weiter diskutieren?
@Pluto, was meinst Du dazu?
seeadler hat geschrieben:Es ist die biblische Stiftshütte, auch "Wanderzelt" genannt, dass mir hier bei dem vergleich des Universums mit einem schwarzen Loch zugrunde liegt. Wir leben im Vorhof (der Welt; dem Universum) dem schließt sich ein Zwischenraum an, der biblisch gesehen der Reinigungsort oder die Umwandlungsstätte ist, also das so genannte Heilige - biblisch gesehen der Wohnort unseres Hohepriesters Jesu Christi. Wobei jeder Gegenstand innerhalb des Heiligtums wiederum nicht nur auf das Wirken Jesu verweist, sondern zugleich auch physikalisch interpretiert werden kann, insbesondere der Gegensatz von Schaubrottisch und gegenüber stehenden siebenarmigen Leuchter also von Materie zu Energie
Eine recht interessante Interpretation der Symbolik der Stiftshütte. Darüber können wir in einem geeigneten Unterforum ("Allgemein christliche Themen") reden. Jedenfalls würde ich mich über eine mathematikfreie Betrachtung auf der Symbolebene freuen.
seeadler hat geschrieben:Hallo Halman,
diese Grafik aus deinem Link demonstriert sehr schön die von mir beschriebene direkte Verbindung zwischen beispielsweise mindestens zwei äußeren Körpern, die man sich demnach am Rande der Grafik vorstellen muss, und von denen quasi ein "Materiestrahl" spiralförmig sowohl nach innen als dnan auch wieder in Richtung des anderen gleichwertigen Körpers verläuft.
Normaler Weise wäre die Verbindung von diagonaler, also gerader Natur von einem Körper zum anderen, die dann denn Schwerpunkt beider Körper schneidet wie auch den vorher erwähnten Lagrangepunkt 1, dem Ausgangspunkt dieser direkten Linie. Da sich nun beide Massen um das gemeinsame Zentrum drehen, dreht sich dieser Verbindungsarm mit. Hinzu kommt, dass jener Verbindungsarm im Zentrum so viel Masse besitzt, dass diese sich unabhängig von den beiden "felderzeugenden Körpern" (wie ich sie nenne) zu rotieren beginnt. Es entsteht dort jene dritte Masse, von der ich sprach, gespeist aus der Energie der beiden felderzeugenden Körper. Theoretisch kannst du dir einen solchen rotierenden Schwerpunkt auch zwischen dem Mond und der Erde vorstellen, wobei dann natürlich jenes Zentrum sich noch innerhalb der Erde befindet und dort für die gewaltigen Konvektionszellen mit verantwortlich ist (nicht nur die Thermodynamik).
Gruß
Seeadler
Danke für Deine zusammenfassende Erklärung in einfachen Worten, seeadler.
Einleitend spricht Du von
"zwei äußeren Körpern". Sind diese identisch mit mit den beiden "felderzeugenden Körpern"? Dann haben wir also drei Massen:
- Die Milchstraße
- 2 äußere "felderzeugende Körper"
Darf ich mir das so vorstellen, dass sich irgendwo zwischen den "felderzeugenden Körpern" und der Milchstraße die "dritte Masse" als
Scheinmasse bildet? Oder ist diese ebenfalls real?