sven23 hat geschrieben:Dann wäre der Begriff "Selbst-Offenbarung" eine irreführender, denn er suggeriert ja, daß Gott sich selbst offenbart.
Das stimmt ja auch - deshalb habe ich doch "Selbst-Offenbarung" extra betont. - "Selbst-Offenbarung" ist eine Teilmenge von "Gottes-Wahrnehmung" - nur kann man/nicht jeder untescheiden zwischen "Gottes-Wahrnehmung" einer eigenen Projektion unf einer echten Gottes-Offenbarung.
sven23 hat geschrieben: Doch, ich hatte nur eine andere Wahrnehmung von der Wahrheit.
Das klingt eher nach Ausrede, kann aber stimmen. - Hier liegt der entscheidende Punkt darin, dass ein (säkulares) Gericht Dinge objektiv festlegen muss (ob sie stimmen oder nicht), damit es überhaupt funktionieren kann. - Weltliche Gerichte sind eine Ordnungs-Größe und keine Einrichtung dafür, was im Menschen wirklich der Fall ist.
sven23 hat geschrieben:Wieso sollte sich ein Suchender auf die Suche machen, wenn er das Gesuchte schon gefunden hat.
Das nicht. Aber es muss ein geistiger Instinkt aktiviert sein, der eine qualitative Suche überhaupt ermöglicht - Beispiel: "Ich spüre irgendwie, dass es Gott gibt - ich schau mal, ob mich die Bibel diesbezüglich weiterbringt".
Wenn einer NICHT irendwie spürt, dass es Gott gibt, kann er die Bibel nur so lesen, wie man Donald Duck liest ("Spannend, interessant - mal schaun wie's ausgeht").
sven23 hat geschrieben:Wenn man nicht ergebnisoffen an eine Sache herangeht, kann man sich das Ganze auch gleich schenken.
"Ergebnisoffen" heisst hier: "Beißt etwas in mir an oder nicht" - das ist vorher wirklich offen.
Ansonsten würde ich es eher andersrum sagen: "Wenn man keinen aktivierten geistigen Instinkt hat, kann man sich das Ganze auch gleich schenken - es sei denn, man tut es aus rein literarisch-wissenschaftlichen Gründen". - Literatur Vorderasiens in der Antike - oder so.