Die Gabe der Unterscheidung

Rund um Bibel und Glaube
Salome23
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#1 Die Gabe der Unterscheidung

Beitrag von Salome23 » Mo 15. Dez 2014, 01:23

In einen anderen Thread schrieb Laodicea (Tom)
Laodicea hat geschrieben: Und um die Dinge zu durchschauen benötigt es die Gabe der Unterscheidung.
Eine Gabe des Heiligen Geistes.

Und in einem anderen Thread wurde angedeutet:

Laodicea hat geschrieben: Denn wird das Evangelium als Gottes Kraft heute noch gepredigt?
Oder ist es nicht vielmehr so das ein verfälschtes Evangelium heute gepredigt wird!

Darauf ging R.F hier ein:
R.F. hat geschrieben: Diese Frage darf man mit Fug und Recht mit lauter Stimme stellen...
Das brachte mich auf die Idee, diesen Thread hier zu eröffnen

Woran nun könnte man ( z. Bsp. ein Nichtgläubiger oder ein grade von neuem geborener Christ) erkennen, ob ihm ein echtes oder verfälschtes Evangelium gepredigt wird, wenn er nicht diese Gabe der Unterscheidung hat?

Hemul
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#2 Re: Die Gabe der Unterscheidung

Beitrag von Hemul » Mo 15. Dez 2014, 01:53

Salome23 hat geschrieben:
Woran nun könnte man ( z. Bsp. ein Nichtgläubiger oder ein grade von neuem geborener Christ) erkennen, ob ihm ein echtes oder verfälschtes Evangelium gepredigt wird, wenn er nicht diese Gabe der Unterscheidung hat?

Ganz einfach. Er könnte einmal bei dem Bibelkenner Hemul kostenlos und unverbindlich nachfragen. :wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Salome23
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#3 Re: Die Gabe der Unterscheidung

Beitrag von Salome23 » Mo 15. Dez 2014, 02:27

Hemul hat geschrieben: Ganz einfach. Er könnte einmal bei dem Bibelkenner Hemul kostenlos und unverbindlich nachfragen. :wave:
Bild

1.Korinther 12,14

2Lena
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#4 Re: Die Gabe der Unterscheidung

Beitrag von 2Lena » Mo 15. Dez 2014, 05:40

Woran nun könnte man ( z. Bsp. ein Nichtgläubiger oder ein grade von neuem geborener Christ) erkennen, ob ihm ein echtes oder verfälschtes Evangelium gepredigt wird, wenn er nicht diese Gabe der Unterscheidung hat?
Salome23, die Frage ist gut.
... die angedeutete Antwort ebenso ...

Werden die Verse von 1. Korinther 12 so gesehen, wie unser lieber Hemuli das sieht, kommt eine seltsame Entwicklung, grad wie sie bei bekennenden Christen oder irgendwelchen Gruppen zu beobachten wird. Im Normalvolk wird solchen Reden meist recht viel Misstrauen entgegengebracht. Das geht in Richtung "Amoriter". Schließlich ist teilweise auch im Alltag alles fragwürdiges Durcheinander. Eine gute Sicht ist nicht erkennbar. Ist denn das "deutsch" und kann man darin eine "frohe Botschaft" erkennen - oder lernt einer etwa damit zu unterscheiden?

1. Korinther 12 ... Dem einen nämlich wird durch den Geist ein Wort der Weisheit gegeben, einem anderen aber ein Wort der Erkenntnis3 gemäß demselben Geist; 9 einem anderen Glauben in demselben Geist; einem anderen Gnadengaben der Heilungen in demselben Geist; 10 einem anderen Wirkungen von Wunderkräften, einem anderen Weissagung4, einem anderen Geister zu unterscheiden, einem anderen verschiedene Arten von Sprachen5, einem anderen die Auslegung6 der Sprachen. 11 Dies alles aber wirkt ein und derselbe Geist, der jedem persönlich zuteilt, wie er will.
So ein Evangelium ist etwas "verfälscht", da es nicht klappt. Man kann mit den Zeilen in der Form nicht viel anfangen. Anders geht es mit dem vollen Text.
Der erklärt, was alles zusammenwirken SOLL:

1) Weisheit, 2) Erkennen, 3) Ausbildung (Treue zu Überlieferten, passend zur Erfahrung. 4) Gefallen und Heilung soll damit in Gang kommen. 5) Erstaunen bringt das und ebenso die verbesserte Hochrechnung wie etwas kommt. 6) Da lernt man den Sinn zu unterscheiden, die Tendenz erkennen. 7) In vielen Ausdrücken wird so gelernt. Dann kommt die "einheitliche Rechnung" - ein Sinn heraus.

In normalem Deutsch ist der Rat so: Der Mensch hat ein Ziel. Passt das zu den anderen oder gibt es da viel Durcheinander und wie wäre die kluge Entscheidung? Es soll ein einheitliches Miteinander mit richtigem Ziel da sein, bei dem jeder mit seinen Begabungen hilft. Zur Unterscheidung hilft Gefühl füreinander haben, die richtigen Schritte erkennen, dafür sorgen, dass kein Pfusch kommt, die Linie wenigstens halbwegs gewahrt bleibt, dass Fehler korrigiert werden und alles von allen plausibel vermittelt und auch verstanden wird.

An dem richtigen Erfolg, auch im Zusammenleben ist dann zu erkennen, dass das "Evangelium" richtig und nicht verkehrt ist.

Ob das mit dem Reden von Weissagungen, Geisterunterscheidung und dergleichen geht - da bin ich unsicher ... zumal einige Erfahrungswerte vorliegen, die nicht grad alles in der Welt wunderbarer machten.

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Laodicea
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#5 Re: Die Gabe der Unterscheidung

Beitrag von Laodicea » Mo 15. Dez 2014, 11:43

Salome23 hat geschrieben: Woran nun könnte man ( z. Bsp. ein Nichtgläubiger oder ein grade von neuem geborener Christ) erkennen, ob ihm ein echtes oder verfälschtes Evangelium gepredigt wird, wenn er nicht diese Gabe der Unterscheidung hat?
Paulus gibt in selbigem Text die Antwort dazu:
1.Korinther 14:23-25
Wenn nun die ganze Gemeinde an einem Ort zusammenkäme und alle redeten in Zungen, es kämen aber Unkundige oder Ungläubige hinein, würden sie nicht sagen, ihr seid von Sinnen?
Wenn sie aber alle prophetisch redeten und es käme ein Ungläubiger oder Unkundiger hinein, der würde von allen geprüft und von allen überführt;
was in seinem Herzen verborgen ist, würde offenbar, und so würde er niederfallen auf sein Angesicht, Gott anbeten und bekennen, dass Gott wahrhaftig unter euch ist.

Grüße
Tom

ThomasM
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#6 Re: Die Gabe der Unterscheidung

Beitrag von ThomasM » Mo 15. Dez 2014, 12:37

Laodicea hat geschrieben: was in seinem Herzen verborgen ist, würde offenbar, und so würde er niederfallen auf sein Angesicht, Gott anbeten und bekennen, dass Gott wahrhaftig unter euch ist.
Und woran könnte man erkennen, dass das nicht "nur" Gruppendruck oder soziale Mechanismen sind?

Die Gabe der Unterscheidung ist gerecht verteilt, wie die Intelligenz.
Jeder behauptet von sich, genug davon zu besitzen.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Münek
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#7 Re: Die Gabe der Unterscheidung

Beitrag von Münek » Di 16. Dez 2014, 00:21

ThomasM hat geschrieben:
Laodicea hat geschrieben: was in seinem Herzen verborgen ist, würde offenbar, und so würde er niederfallen auf sein Angesicht, Gott anbeten und bekennen, dass Gott wahrhaftig unter euch ist.
Und woran könnte man erkennen, dass das nicht "nur" Gruppendruck oder soziale Mechanismen sind?

Die Gabe der Unterscheidung ist gerecht verteilt, wie die Intelligenz.
Jeder behauptet von sich, genug davon zu besitzen.

Und Gläubige sind sich sicher, die Wahrheit schlechthin zu besitzen. Aber: Wenn
sie das Terrain des Glaubens betreten, wieso geben sie den "Mantel der Vernunft"
vorher an der Garderobe ab?

Ist das Absicht oder ist das zwingende Voraussetzung?

closs
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#8 Re: Die Gabe der Unterscheidung

Beitrag von closs » Di 16. Dez 2014, 00:47

Münek hat geschrieben:Wenn sie das Terrain des Glaubens betreten, wieso geben sie den "Mantel der Vernunft" vorher an der Garderobe ab?
Tun sie ja nicht - Kant war nicht der erste, der erkannt hat, dass Glaube jenseits von Vernunft ist. - Glaube ist kein Konkurrent von Vernunft, sondern eine Folgeerscheinung der Vernunft.

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Münek
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#9 Re: Die Gabe der Unterscheidung

Beitrag von Münek » Di 16. Dez 2014, 03:03

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Wenn sie das Terrain des Glaubens betreten, wieso geben sie den "Mantel der Vernunft" vorher an der Garderobe ab?
Tun sie ja nicht - Kant war nicht der erste, der erkannt hat, dass Glaube jenseits von Vernunft ist. - Glaube ist kein Konkurrent von Vernunft, sondern eine Folgeerscheinung der Vernunft.

Ja eben - Glauben jenseits, d.h. außerhalb der Vernunft!! Außerhalb. Das besagt doch schon alles!!! Glaube und
Fantasie führten schon immer ein munteres "Stelldichein" außerhalb der Vernunft, seit tausenden von Jahren (sie-
he Mythen, Legenden, Sagen und Märchen). Hätten diese Geschichten das "bestimmende Sagen", dann stünde selbst-
verständlich die Vernunft auf völlig verlorenem Posten. Gegen illusionäre Glaubensvorstellungen jedweder Art ist in
der Tat kein rationales Kraut gewachsen.

Siehe z.B. den millionenfachen Glauben an den Einfluss der Gestirne auf das Schicksal des Menschen. Genau,
auch hier folgt Glaube auf Vernunft, die dann vorher (wie bei allen Gläubigen) allerdings schlicht ausgeknipst wird.
Wo liegt für Dich der geistig-substanzielle Unterschied zwischen Deinen Annahmen und denen von Millionen von As-
trologiegläubigen? Für mich ist das ein Glaubens-Kessel.

Du kannst doch diesen Menschen und all den anderen Esoterikern nicht
deren "Transzendenz-Fähigkeit" absprechen, wo Du doch eigentlich in
dieselbe Schublade gehörst.



Für Kant war Gott lediglich eine hypothetische "Idee", um einen "jenseitigen Anker" für seine "Vorstellungen der
Moral" zu haben. Den Glauben an einen personalen Gott (Bibelgott) samt seines auf Erden agierenden Gottessohnes
hat er strikt abgelehnt.

Der Junge war sehr vernünftig und bekam wegen seiner "vernünftigen gotteskritischen Äußerungen" mächtigen Är-
ger mit der königlichen Obrigkeit. Kann man überall nachlesen.

closs
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#10 Re: Die Gabe der Unterscheidung

Beitrag von closs » Di 16. Dez 2014, 07:47

Münek hat geschrieben:Glauben jenseits, d.h. außerhalb der Vernunft!! Außerhalb.
Nein - nachdem man durch die Vernunft durch ist. - Glaube ist (im besten Falle, der sicherlich nicht unbedingt die Regel ist) "Vernunft + x" - so hat es Kant gemeint.

Münek hat geschrieben: Genau, auch hier folgt Glaube auf Vernunft, die dann vorher (wie bei allen Gläubigen) allerdings schlicht ausgeknipst wird.
Das gibt es oft genug - ich habe mich auf Kant bezogen, also den Idealfall.

Münek hat geschrieben:Du kannst doch diesen Menschen und all den anderen Esoterikern nicht deren "Transzendenz-Fähigkeit" absprechen, wo Du doch eigentlich in dieselbe Schublade gehörst.
Das hatten wir auch schon oft genug: Es ist schwer, von außen wahre Transzendenz von falscher Transzendenz zu unterscheiden - das Falsche tritt auch hier im Gewand des Wahren auf unf agiert dabei brillant. - Leider kann man im Gegensatz zur Naturwissenschaft nicht objektiv verifizieren und falsifizieren - das geht halt bei geistigen Dingen nicht.

Münek hat geschrieben:Der Junge war sehr vernünftig und bekam wegen seiner "vernünftigen gotteskritischen Äußerungen" mächtigen Ärger mit der königlichen Obrigkeit.
Das ist bei allen großen Geistern so: Sie erkennen die transzendente Substanz, können sich aber nicht der offiziellen Wahrnehmung derselben anschließen - verständlicherweise. - War bei Goethe genauso.

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