Eigentlich gehört es nicht zu diesem thread und eigentlich hätte ich gerne, dass Flavius mal meine Fragen zur Abiogenese beantwortet, aber sei's drum.
Pluto hat geschrieben:
Man darf aber über die Absichten eines Schöpfers nachdenken, wenn rund 99% aller Lebewesen die einst den Planeten besidelt haben, bereits ausgestorben sind.
Frage: Was würde man heute mit einen Architekten machen, dem 99% seiner Gebäude kurz nach der Fertigstellung einstürzen?
Gegenfrage: Welchen Beruf hat jemand, der 99% seiner Gebäude wieder abreisst, nachdem sie fertiggestellt sind?
Antwort: Stadtplaner
Das eigentliche Problem ist das Wort "ausgestorben". Was assoziierst du damit, Pluto? Tot ist tot?
Hier liegt der Knackpunkt. Ist es der Tod des Einzelnen, den du bedauerst oder ist es das Verschwinden der Art? Wenn es die Art ist, deren Verschwinden du bedauerst, warum? Wo ist das Problem?
Implizit benutzt du das Bild eines Schöpfers, der ein Ziel vor Augen hat und immer und unbedingt direkt darauf zugehen muss. Sonst ist das kein Schöpfer. Dieses Bild teilst du mit vielen Christen. Insbesondere mit denen, die die Evolution ablehnen. Die, die keine Ahnung haben, wie viel effektiver es sein kann, einen Umweg zu gehen.
Aber ein solches Bild ist nicht biblisch und entspricht auch nicht meinen persönlichen Erfahrungen. In der Bibel steht nur, dass Gott das Ziel erreicht, das er sich vorgenommen hat, aber nicht, dass er unbedingt den Weg gehen wird, den die Menschen als den bequemsten und kürzesten empfinden.
Wenn er also den Weg der Evolution benutzt, um sein Ziel zu erreichen, dann wird er seine Gründe haben. Und der Tod von Individuen und das Aussterben von Arten ist eben Teil dieser Methode. Und nur Gott kann diesen Weg gehen, weil nur er auch in der Lage ist, Leben nach dem Tod zu schenken.
Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.